Im Haßfurter Stadtteil Uchenhofen (Unterfranken) hielten am Sonntag etwa 100 Schweine Polizei und Feuerwehr sowie zahlreiche Helfer auf Trab. Die Tiere waren zuvor aus ihrem Stall ausgebüxt.
Schweinejagd in Unterfranken: 100 Tiere brechen aus Stall in Haßfurt aus. Große Aufregung herrschte am Sonntagnachmittag (24. November 2019) im Haßfurter Stadtteil Uchenhofen. So gut wie alle Schweine waren aus dem einzigen noch viehhaltenden Landwirtschaftsbetrieb ausgebrochen und gingen auf Erkundungstour durch das 323-Einwohner-Dörfchen und darüber hinaus.
Haßfurt-Uchenhofen: 100 entlaufene Schweine halten Einsatzkräfte auf Trab
Ob Dorfplatz, Obstanlage oder Grünflächen, überall wo die Möglichkeit bestand zu wühlen, wurde eifrig mit den Schweineschnauzen umgegraben. Es entstand dadurch einiger Sachschaden. Gegen 16.30 Uhr wurden die Feuerwehren aus Haßfurt, Uchenhofen und Mechenried alarmiert, die mit fast 70 Einsatzkräften anrückten. Verkehrsmaßnahmen wurden ergriffen und die Autofahrer auf die Gefahr hingewiesen. Tatkräftig unterstützt bei der Schweinejagd wurden die Feuerwehrleute durch die Dorfbevölkerung, die fleißig mithalf, die Tiere zu dem am Ortsende liegenden Bauernhof zu treiben.
"Am Anfang war nicht klar, wie viele Schweine sich ursprünglich in dem Stall befanden", erklärte die Haßfurter Feuerwehrkommandantin Julia Volpert, die den Einsatz leitete. In der ursprünglichen Alarmierung war von 120 Schweinen die Rede. Die auf dem Bauernhof anwesende Person konnte keine Auskunft geben und der eigentliche Schweinehalter war nicht erreichbar, da er sich zu diesem Zeitpunkt wohl im Ausland befand. Durch das Veterinäramt, das genauso wie Beamte der Polizeiinspektion Haßfurt in den Einsatz eingebunden war, konnte schließlich die Anzahl in Erfahrung gebracht werden. Bei der letzten Kontrolle des Betriebes seien 170 Schweine gemeldet worden, erklärte Volpert.
Schweinesuche: Feuerwehreinsatz mit Quads und Wärmebildkameras
Nach Einbruch der Dunkelheit war der Großteil der Tiere bereits eingefangen. Zehn Schweine waren noch abgängig, deren Suche sich schwierig gestaltete. Inzwischen war auch die Unterstützungsgruppe Örtliche Einsatzleitung des Landkreises Haßberge eingetroffen und erleichterte die Arbeit der Suchtrupps mit ihrem umfangreichen Kartenmaterial. Einige Feuerwehrleute gingen mit ihren privaten Quads auf die Suche. Mit den geländegängigen Maschinen konnten mit Hilfe von Wärmebildkameras die Wiesen und Wälder der Umgebung besser abgesucht werden.
Nach Ausbruch aus Schweinestall: Polizei ermittelt
Wie die Schweine aus ihrer Behausung ausreisen konnten, ist jetzt Gegenstand der polizeilichen Ermittlungen. Besonders gefreut haben sich die Ehrenamtlichen der Feuerwehren über die Hilfsbereitschaft der Einwohner und den Zusammenhalt der Dorfgemeinschaft. Einige Nachbarn brachten sogar Kuchen und Heißgetränke an die Einsatzstelle. Bei Temperaturen knapp über dem Gefrierpunkt war das eine sehr willkommene Verpflegung für die durchfrorenen Feuerwehrleute. Und die Haßfurter Polizei lobte: "Nur der gemeinsamen schnellen und umsichtigen Reaktion der Einsatzkräfte ist es zu verdanken, dass keine Unfälle zu beklagen waren."