Stammkunden freuen sich über Apfelernte

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Hans-Jürgen Herzig (links) und Heinz Spindler quetschen die Äpfel aus heimischen Gärten aus. Foto: Ralf Kestel
Hans-Jürgen Herzig (links)  und Heinz Spindler quetschen die Äpfel aus heimischen Gärten aus. Foto: Ralf Kestel
Opa Prinzbach hat die Fässerabgefüllt.
Opa Prinzbach hat die Fässerabgefüllt.
 
Hans-Jürgen Herzig (links) und Heinz Spindler quetschen die Äpfel aus heimischen Gärten aus. Foto: Ralf Kestel
Hans-Jürgen Herzig (links)  und Heinz Spindler quetschen die Äpfel aus heimischen Gärten aus. Foto: Ralf Kestel
 
Jede Menge Äpfel werden ausgepresst.
Jede Menge Äpfel werden ausgepresst.
 

Herbstzeit, Erntezeit, Mostzeit. Die Äpfel fallen derzeit nicht nur hagelweise von den Bäumen. Die hängen in diesem Jahr so voll, dass "die Äste abbrechen", wie ein umtriebiger Wandersmann bei vielen seiner Touren in diesen Tagen beobachtete.

"Heuer gibt es wieder eine gute Ernte", weiß auch Hans-Jürgen Herzig. Der Mann muss es wissen, bei ihm und seiner Ehefrau Claudia rollen die Früchte in vollen Anhängern vor. Claudia Herzig ist die Hausmeisterin im Haus der Bäuerin in Heubach und somit auch für die Mostkammer zuständig.

Am Wochenende bekommt sie derzeit viel Besuch. Gartenbesitzer aus dem gesamten Stadtgebiet liefern ihre Äpfel säckeweise an. "Zehn bis 15 Kunden kommen an jedem Wochenende", liest Hans-Jürgen Herzig aus seinem Terminplan heraus, der über einem Katheter an der Wand hängt. Alles Stammkunden.

Handschriftlich hat er den Fahrplan für die Obstpresse aufgeschrieben, die Termine sind fein säuberlich abgestimmt. Zwischen 60 und 100 Zentner werden an einem Wochenende verarbeitet.
An sechs oder sieben Wochenenden ist die Obstpresse, die aus dem Jahr 1958 stammt, in Betrieb.

Erst wird gewogen, dann gepresst. Bis 15 Uhr dauert so ein Mosttag, "mit dem Reinigen", berichtet Herzig.
Alle Lieferanten müssen selbst auch Hand angelegen. Das klappt perfekt. "Wir machen das ja nicht zum ersten Mal", erzählt Heinz Spindler aus Ebern, der die Ernte aus dem eigenen Garten vorfährt. "Im letzten Jahr gab es nicht viele Äpfel , heuer ist das wieder ganz anders. Das ist immer alle zwei Jahre so."

Bis zu 50 Tonnen


Trotz der Hochkonjunktur in diesen Tagen, zeigt der Trend deutlich nach unten. "Wir machen das seit 1994, damals lag das Saisonergebnis bei 50 Tonnen. Jetzt wird es immer weniger, weil die Jungen nicht mehr wollen", haben die Herzigs beobachtet.

Dies gilt nicht für die Familie Prinzbach aus Bramberg. Drei Generation packen mit an, damit am Ende 400 Liter Most nach Hause kutschiert werden können. "Das lassen wir gären und dann wird Apfelwein daraus", erzählt der Vater, der froh ist über die Mostkammer. "Sonst gibt es so etwas in unserer Gegend ja nichts mehr."
Kassiert wird sofort und in bar bezahlt: Für 7,6 Zentner zahlte ein Kunde 26 Euro. Der Treber bleibt bei den Herzigs: "Den holen die Jäger für ihre Winterfütterung."