An Eberns Westeinfahrt stießen Bauarbeiter auf Reste einer alten Stadtmauer und Fundamente einer Brücke. Im Verlauf der Jahrhunderte gab es sogar schon einmal eine Generalsanierung.
Der "Westwall" ist gefunden: Auf Reste einer Stadtmauer, die Eberns Vorstadt von Sandhof her schützte, stießen die Bauarbeiter, die derzeit mit der Neugestaltung der Neubrückentorstraße beschäftigt sind. Die Wehranlage war 1,20 Meter breit und deren Reste schlummerten zwischen den Anwesen Dietz (Hausnr. 7) und Dorsch rund 80 Zentimeter unter der Fahrbahndecke. Die Archäologen Anke Köber und Reiner Burkhard haben das Bodendenkmal sowie den vorgeschobenen Brückenkopf, der einen Graben von drei Meter Breite überspannte, seit Freitag vermessen und dokumentiert.
Solche Wehranlagen waren an dieser Stelle zwar schon vor Beginn der Arbeiten vermutet worden, aber auf Katasterpläne aus dem 18. und 19. Jahrhundert nicht auffindbar gewesen.
Bei der "Rettungsgrabung", so Reiner Burkhard ,sei man auch auf mehrere Pflasterschichten gestoßen. "Der älteste Befund Eberns in diesem Bereich", so Anke Körber, die es verwunderlich fand, dass die Bagger im Bereich des neuen Parkplatzes an der Untergasse nicht auch auf Stadtmauerteile gestoßen sind.
Wichtige Erkenntnisse Bürgermeister Robert Herrmann (CSU) fand trotz der Zeitverzögerung und Mehrkosten, dass "es für uns interessant sein muss, mehr über die Geschichte der Stadt zu erfahren", wie es auch im Förderbescheid der Regierung von Unterfranken festgelegt gewesen ist. "Das sind wichtige Aussagen über den westlichen Ausgang aus einer mittelalterlichen Stadt." Daher sei die Baubegleitung durch Archäologen auch notwendig.
Das Westtor bezeichnete Kreisheimatpfleger Günter Lipp neben Grauturmtor und Angertor als wichtigsten Eingang zur Stadt, an dem auch Pflasterzoll erhoben wurde, wie Lipp am Grundriss für ein Torwärter-Häuschen abzulesen wagte.
Drei Namen hat Lipp für das Westtor in der Literatur schon gefunden: Schützentor, Sandhöfer Tor und eben Neubrückentor, was der Kreisheimatpfleger als Besonderheit empfand, da im 18. Jahrhundert schon einmal eine Generalsanierung stattgefunden haben muss.
"Mich wundert immer wieder, wo die Eberner so schnell das Geld her hatten", staunte Lipp. So auch nach Stadtbrand (1430) und Hussiten-Einfall, da 1463 in diesem Bereich schon wieder eine steinerne Brücke nachgewiesen ist.