VCE-Kapitän Richter lobt den Teamgeist

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Sebastian Richter (rechts), wie ihn die Eltmanner Fans kennen: Geschickt lupft der Außenangreifer den Ball über den Schwaiger Block.
Sebastian Richter (rechts), wie ihn die Eltmanner Fans kennen: Geschickt lupft der Außenangreifer den Ball über den Schwaiger Block.

Kapitän Sebastian Richter zeigt sich nach rund einem Drittel der Saison in der 2. Volleyball-Liga Süd mit dem Abschneiden des Tabellendritten VC Eschenbacher Eltmann zufrieden. Er lobt den Teamgeist, wünscht sich aber noch mehr Konsequenz.

Im zweiten Jahr nach ihrem Wiederaufstieg in die 2. Volleyball-Liga Süd haben die Oshino Volleys des VC Eschenbacher Eltmann einen großen Schritt nach vorne gemacht. Hatten sie im Vorjahr nach neun Partien erst einen Sieg und vier Punkte zu Buche stehen, sind sie nun mit 16 Punkten (fünf Siege, vier Niederlagen) Tabellendritter, sieben Zähler hinter Spitzenreiter L.E. Volleys Leipzig.

Zahlreiche hochkarätige Neuzugänge, die meisten "aus der Nachbarschaft" vom Bundesligisten VSG Coburg/Grub, haben für den Aufschwung der Mannschaft von Trainer Jozef Janosik gesorgt. Über den bisherigen Saisonverlauf und die Aussichten und Ziele für die restliche Saison sprachen wir mit dem Kapitän der Eltmanner, Sebastian Richter.

Frage: Neun Spiele sind in der 2. Liga absolviert.
Stehen die Oshino Volleys dort, wo Sie sie erwartet haben?
Sebastian Richter: Wir haben eine gute Mannschaft mit starken Neuzugängen, aber sicher konnten wir nicht erwarten, dass wir alle Spiele 3:0 gewinnen und auf Platz 1 stehen. Wir haben uns gefunden und sind auf einem guten Weg. Ich bin zufrieden damit, wo wir stehen. Gerade auswärts hatten wir manchmal Pech mit Verletzungen oder Krankheiten, und da hatten wir bisher auch die stärkeren Gegner. Das in Leipzig war trotz der Niederlage unser bisher stärkstes Spiel. Sicher sind wir auch mental stärker geworden, wir verlieren keine Sätze mehr mit 9:25 oder 10:25, sondern halten immer mit. Am Ende kommt es dann meist auf ein paar Kleinigkeiten an.

Was hat Sie in den bisherigen Begegnungen bisher am meisten überrascht?
Dass die Liga so unfassbar ausgeglichen ist. Man kann nicht zu dem einen oder anderen Gegner fahren und sagen, da gewinnen wir 3:0. Es ist immer alles drin. Hammelburg mischt als Aufsteiger sehr gut mit, auch Mainz steht im Mittelfeld, das ist alles wirklich sehr ausgeglichen.

Wie beurteilen Sie das Leistungsniveau in der 2. Liga Süd?
Ich bin schon der Meinung, dass das Niveau deutlich gestiegen ist. Jede Mannschaft hat mindestens ein, zwei gute Spieler dazu bekommen, auch die Aufsteiger haben sehr gut gearbeitet.

Woran arbeiten Sie mit Coach Jozef Janosik im Training besonders?
Momentan arbeiten wir viel am Aufschlag, der hat in den letzten Jahren einen ganz anderen Stellenwert bekommen und ist der erste Angriff. Großen Wert legt der Trainer auch auf die körperliche Fitness, deshalb sind wir an Doppelspieltagen auch am Sonntag noch stark. Wir machen auch viel mit dem Block. Sonst ist der Trainer locker und für uns der Jozef, aber wenn Training ist, erwartet er von uns, dass wir zwei Stunden lang voll fokussiert sind, und es gibt auch keine Diskussionen. Da merkt man einfach, dass er jahrelang als Profi Volleyball gespielt hat. Wir sind ja alle keine Profis, und da gibt es ab und zu mal Diskrepanzen, aber das ist der richtige Weg, und wir gewöhnen uns dran.

Welche Stärken zeichnen die Eltmanner Mannschaft aus, welche Schwächen gilt es noch auszumerzen?
Die Stärke von uns ist der Zusammenhalt, der Teamgeist ist wirklich sehr gut. Wenn ich eine Schwäche nennen soll, dann ist das die fehlende Konsequenz. Manchmal denken wir, dass wir den Satz schon gewonnen haben, dann spielen wir ihn nicht konsequent zu Ende.

Welche Ziele setzen Sie sich persönlich und mit der Mannschaft bis zur Weihnachtspause?
Dass wir auswärts punkten, auch gegen gute Mannschaften, dass wir die Spiele bis zum Ende immer konsequent durchziehen, dass wir keine Spiele mehr verlieren. Das wird sicher nicht einfach, denn wir haben noch starke Gegner wie Freiburg oder Fellbach oder das Derby gegen Neumarkt.

Welche Mannschaft sehen Sie in der 2. Liga Süd als Meisterschaftsfavoriten?
Leipzig und Fellbach werden wohl mit uns zusammen am Ende ganz oben stehen. Ich glaube, dass Leipzig Meister wird.

Ist ein Aufstieg in die 1. Liga für Sie persönlich und die Mannschaft ein Thema?
Im Moment ist das ganz weit weg. Momentan ist unser Ziel, dass wir gut spielen, dass wir gute Ergebnisse erzielen, den Volleyball in Franken weiter nach vorne bringen und noch mehr Zuschauer in die Halle locken. Da möchte ich mich bei unserem Fanclub bedanken, der neu formiert worden ist und uns bei unserer Arbeit sehr gut unterstützt. Die 1. Liga ist für uns jetzt kein Thema, auch wenn wir am Vorlizensierungsverfahren teilnehmen. Aber das dient in allererster Linie dazu abzustecken, wie die Bedingungen sein müssten, damit es irgendwann einmal nach oben gehen kann. Meiner Meinung nach ist die 1. Liga in diesem Jahr kein Thema bei uns.


Zur Person

Sebastian Richter ist 28 Jahre alt (geboren am 5. April 1987) und spielt seit 2011 beim VC Eschenbacher Eltmann. Zuvor war er unter anderem beim Volleyball-Internat Frankfurt, VCO Berlin, Generali Haching, VC Franken und TV Bühl aktiv. Der Außenangreifer ist 1,98 Meter groß. Richter ist Student und schreibt im Moment seine Abschlussarbeit im Fach Politische Soziologie.