Die Volleyball-Drittliga-Mannschaft des VC Eltmann hat in der zweiten Saisonhälfte ihr Leistungsvermögen ausgeschöpft und sich mit sieben Siegen in acht Rückrundenspielen auf Platz drei geschoben. Sportvorsitzender Rolf Werner zeigt sich mit dem Team zufrieden. Für die kommende Runde haben die Eltmanner den Aufstieg im Visier.
Diesen Sieg und diesen einen Titel, wenn auch ein inoffizieller, wollten sich die Volleyballer des VC Eschenbacher Eltmann nicht nehmen lassen. Mit 3:1 bezwangen sie zum Saisonausklang in der neu geschaffenen Dritten Liga den Meister TSV Herrsching und schlossen damit die Runde mit nur einer Niederlage in acht Begegnungen als beste Rückrunden-Mannschaft ab. "Unter dem Strich sind wir sehr zufrieden", sagt denn auch Rolf Werner, im Vorstand des VCE zuständig für den sportlichen Bereich, über das Abschneiden des Team als Dritter in der dritthöchsten deutschen Spielklasse.
Fast keine Saison-Vorbereitung
Nach einer durchwachsenen ersten Saisonhälfte mit je vier Siegen und Niederlagen steigerte sich die Mannschaft erheblich. Das, so Werner, sei auch zu erwarten gewesen, denn: "Auf Grund einiger Unklarheiten hatten wir so gut wie keine Vorbereitung."
Diese Unklarheiten betrafen in erster Linie die Trainerposition. Erst wenige Wochen vor Saisonstart verpflichteten die Eltmanner mit dem bundesliga-erfahrenen Heriberto Quero, ehemaliger Nationalspieler Venezuelas, als Spielertrainer einen neuen Verantwortlichen für die Drittliga-Mannschaft. Danach war die Zeit offensichtlich zu knapp, um eine vom Start weg an der Tabellenspitze konkurrenzfähige Einheit zu formen. In der ersten Saisonhälfte "haben wir unsere PS nicht auf die Straße gebracht", sagt der Sportvorstand dazu. Vor allem die Niederlagen in Friedberg und zu Hause gegen den VCO Kempfenhausen resultierten daraus. Doch nach dem Jahreswechsel fingen sich die Eltmanner und mussten sich nur noch beim Vierten VC Dresden II geschlagen geben.
Prachtstück Annahme
"Wir sind in allen Elementen gut", antwortet Rolf Werner auf die Frage nach den Stärken seiner Truppe. "Schwachpunkte kann man sich in dieser Liga nicht leisten." Als "Prachtstück" des Teams bezeichnet er die Annahme. Dadurch sei auch ein kontrollierter und variabler Spielaufbau mit einer entsprechend hohen Erfolgsquote im Angriff möglich geworden. Dabei hatte Kai Naumann die Verantwortung auf der Zuspielerposition weitestgehend alleine zu tragen, denn Sascha Kucera habe, so Werner, aus beruflichen Gründen nicht zur Verfügung gestanden. "Er dachte, dass er das vereinbaren kann, aber es hat nicht geklappt", erklärt der Sportvorstand dazu. Da mit Mittelblocker Johannes Waigand ein weiterer eingeplanter Stammspieler ebenfalls beruflich bedingt kurzfristig ausfiel, mussten die Eltmanner die Drittliga-Saison weitgehend mit nur neun Mann bestreiten. "Wir hatten schon einen dünnen Kader", weiß Werner.
Trainer Quero bleibt beim VCE
Wie die Besetzung für die kommende Runde aussehen wird, ist noch nicht ganz klar. Bleiben wird Heriberto Quero als Spielertrainer, mit dem die Eltmanner vorerst eine insgesamt dreijährige Zusammenarbeit vereinbart haben, und auch mit Mittelblocker Kenneth Blanca, der ebenfalls aus Venezuela, planen die Eltmanner Verantwortlichen. Überhaupt betont Rolf Werner: "Für mich sind die bisherigen Spieler alle gesetzt", sprich: Am liebsten würden die Eltmanner ihre bisherigen Akteure allesamt behalten.
Nachwuchsspieler heranführen
Doch vor allem aus beruflichen Gründen sei noch nicht sicher, ob das klappt. Ein Beispiel: Kai Naumann, dem Werner als Steller "absolut Zweitliga-Niveau" bescheinigt, schreibe derzeit seine Bachelor-Arbeit an der Uni, und laut Werner sei noch offen, wohin ihn sein Weg danach führt - "aber wenn er bleibt, ist für mich klar, dass unser erster Zuspieler Kai Naumann heißt".
"Wir treffen uns nächste Woche mal, um über die kommende Saison zu sprechen", sagt der Sportvorstand. Doch endgültige Klarheit wird auch dann natürlich noch nicht herrschen. Wunschziel des VCE sei es, erneut mit dem bisherigen Kader anzutreten und zudem zwei junge Spieler an das Niveau der Dritten Liga heranzuführen. Ein Kandidat für diese Rolle sei Jakob Weiß aus dem eigenen Nachwuchs, den Rolf Werner als "riesiges Talent" bezeichnet, aber: "Er macht in diesem Jahr das Abitur" - was danach kommt, sei derzeit noch nicht abzusehen.
So oder so: Für die kommende Saison sind die Ziele hoch beim VC Eltmann. "Wenn es nach mir geht", sagt Rolf Werner, wolle das Team dann die Meisterschaft und den Zweitliga-Aufstieg anpeilen. Abzuwarten sei aber noch, welche Absteiger aus der Zweiten Liga in der Dritten Liga Südost antreten werden und mit welchen Ambitionen und Möglichkeiten diese in die Saison gehen.
Das Trainingspesnsum soll erhöht werden
Zwei Dinge wollen die Eltmanner ändern, um in der Runde 2013/14 von Beginn an ganz oben dabei zu sein. Sie wollen eine geordnete Saisonvorbereitung absolvieren und während der neuen Spielzeit öfter trainieren als in der abgelaufenen. "Im Schnitt vielleicht eineinhalb Mal" pro Woche habe da die Mannschaft zusammen üben können, erklärt Werner, das sei schon "sehr wenig Training". Berufliche Gründe hätten ein intensiveres Pensum nicht zugelassen.
Anfang August soll die "heiße Phase" der Vorbereitung auf den Saisonstart im Oktober beginnen, "ein, zwei Mal pro Woche auf freiwilliger Basis", meint Werner, solle bis dahin trainiert werden, und im Sommer sei ja auch der eine oder andere Eltmanner Akteur beim Beachvolleyball aktiv.
Mehr Zuschauer
So vorbereitet wollen die Eltmanner ihrem Publikum dann im Herbst und Winter noch mehr Siege bieten als in ihrer ersten Drittliga-Runde - und damit auch den ein oder anderen Zuschauer mehr anlocken. Auch wenn mit der VSG Coburg (mit dem ehemaligen Eltmanner Coach Milan Maric), die auf dem Sprung in die Bundesliga steht, die Konkurrenz in der Region groß ist. Rund 200 bis 250 Besucher pro Partie, schätzt Werner, seien in der abgelaufenen Saison zu den Eltmanner Heimspielen in die Georg-Schäfer-Halle gekommen. Das sei "steigerungsfähig". Hoffnung gibt dem Sportvorstand in dieser Hinsicht die gute Kulisse zuletzt bei der Partie gegen den Meister TSV Herrsching, "da waren viele Leute da, die ich zuvor schon länger nicht mehr in der Halle gesehen habe. Vielleicht hat es ihnen ja gefallen, und sie unterstützen uns weiter".