Die Eltmanner Volleyballer blicken der Rückrunde in der Dritten Liga zuversichtlich entgegen. Fast alle Konkurrenten um den Aufstieg treten noch in der Georg-Schäfer-Halle an. Sportvorstand Rolf Werner schätzt die Liga allerdings als sehr stark ein. Personell verstärken sich die Eltmanner noch.
Es ist die Zeit der Wunschlisten, auch Rolf Werner macht aus seinen Träumen in Sachen Volleyball kein Geheimnis. "Wenn ich mir etwas fürs neue Jahr wünschen dürfte, dann, dass die Mannschaft weiter als Einheit auftritt und wir wieder eine solche Rückrunde hinlegen wie in der vergangenen Saison", sagt er. Und er lacht. Denn dann, das weiß der Sportvorstand des VC Eschenbacher Eltmann, wäre für ihn und seinen Verein Weihnachten 2014 schon am 22. März. Auf dem Gabentisch läge dann nach dem letzten Spieltag der Saison die Meisterschaft in der Dritten Liga Ost und damit der Aufstieg in die Zweite Liga.
In der zweiten Hälfte der Runde 2012/13 hat der VCE keine Partie verloren und als Dritter den Sprung nach oben knapp verpasst. Dritter sind die Eltmanner auch nach der Vorrunde der aktuellen Saison, gleichauf mit dem Zweiten TSV Friedberg, und bei drei Punkten Rückstand auf Spitzenreiter TSV Niederviehbach "haben wir alles noch selbst in der Hand", wie Werner feststellt.
Auswärts blieben einige Punkte liegen "Unter dem Strich bin ich schon zufrieden, vor allem deshalb, weil immer rüberkommt, dass wir eine echte Mannschaft haben. Das ist die Basis für alles", sagt er. Andererseits: "Erhofft hatte ich mir schon den einen oder anderen Punkt mehr", räumt er ein. Gerade auswärts habe der VCE "einiges liegen lassen."
16 Zähler von 27 möglichen haben die Eltmanner in der Hinrunde erkämpft und liegen damit gleichauf mit dem TSV Friedberg. Die Friedberger sind Zweiter, weil sie ein Spiel mehr gewonnen haben als der VCE - die neue Drei-Punkte-Regelung wirkt sich da aus. "Die hat sich bewährt", sagt Rolf Werner. Er habe den Eindruck, dass quer durch alle Ligen mehr 3:2-Ergebnisse zu verzeichnen sind. Denn auch für eine solche Niederlage im Tiebreak gibt es für den Verlierer noch einen Punkt, und dafür lohnt es sich zu kämpfen. Andererseits: Ein Drei-Punkte-Rückstand, wie ihn die Eltmanner aufweisen, ist in einem Spiel mit einem 3:0 oder 3:1 aufzuholen.
Am 26. Januar kommt der Spitzenreiter nach Eltmann Werner gibt sich zuversichtlich, dass dies gelingt, auch, weil die Niederviehbacher in der Rückrunde noch in Eltmann antreten. Am Sonntag, 26. Januar (18 Uhr, die Partie wurde verlegt) steigt dieser Schlager. Und zwei der weiteren drei Gegner aus der oberen Tabellenhälfte, Marktredwitz und Zschopau, sind ebenfalls in der Georg-Schäfer-Halle zu Gast.
Auch wenn die Ausgangslage für die zweite Saisonhälfte also gut ist und, wie Werner erzählt, der VC Eltmann von den meisten Konkurrenten als Topfavorit auf die Meisterschaft angesehen wird: Er erwartet eine hart umkämpfte Restsaison, denn "die Liga ist enorm ausgeglichen und sehr, sehr stark". Im zweiten Jahr nach Einführung der Dritten Liga hätten sich die Teams an die neue Klasse angepasst, die von den organisatorischen Voraussetzungen und auch sportlich deutlich näher an der Zweiten Liga sei als die Regionalliga vorher. Deshalb arbeiten fast alle Drittligisten professioneller.
Mittelblocker Johannes Waigand kehrt ins Team zurück Keiner allerdings hat so viele Spieler mit Erstliga-Erfahrung in seinen Reihen wie der ehemalige Erstligist aus Unterfranken. "Die anderen haben meist einen oder zwei, bei uns sind es immerhin sechs", erklärt Rolf Werner. Das sei sicher eine Stärke des VCE. Genauso wie sein sehr breit aufgestellter Kader, der ab Januar wieder durch Mittelblocker Johannes Waigand ergänzt wird, der aus beruflichen Gründen pausiert hat. Andererseits: "Gegen uns sind alle Gegner immer besonders motiviert."
Mit dieser Ausgangslage, diesem Druck fertig zu werden sei wohl die größte Herausforderung auf dem Weg in Richtung Zweite Liga. Und mit den eigenen Ansprüchen. "Der Trainer muss es hinnehmen, dass die Mannschaft nicht das Niveau hat, das er vorher gewohnt war, aber auch die Spieler müssen akzeptieren, dass selbst ein ehemaliger Weltklassespieler wie er Fehler macht", erklärt Werner. Mit dem ehemaligen venezolanischen Nationalspieler Heriberto Quero als Spielertrainer sei der Verein sehr zufrieden, sagt der Sportvorstand: "Er ist das zweite Jahr bei uns, wir spielen immer um die Meisterschaft mit, das sagt doch alles."
Neuzugänge gut integriert Darüber, dass die Neuzugänge problemlos integriert wurden, freut sich Rolf Werner besonders. Marko Henke habe für zusätzliche Optionen im Angriff gesorgt, Daniel Voigt erfülle seine Rolle als zweiter Zuspieler und Entlastung für Kai Naumann vorbildlich. Und die Nachwuchsleute Peter Link, Nicolas Bitsch und Jakob Weiß seien bei ihren zahlreichen Einsätzen den Erwartungen voll gerecht geworden. Somit geht der VC Eschenbacher Eltmann nach einer zweiwöchigen Pause gefestigt in die zweite Saisonhälfte. Am 2. Januar nimmt das Team das Training wieder auf, voraussichtlich bestreiten die Eltmanner am Sonntag, 5. Januar, ein Turnier in Schwaig.
Am 11. Januar steht beim VC Dresden II das erste Rückrundenmatch auf dem Programm. Rolf Werner freut sich vor allem auf die attraktiven Heimspiele gegen Tabellenführer Niederviehbach, die VGF Marktredwitz (1. Februar) und den TSV Zschopau (8. März). Rund 250 Zuschauer im Schnitt sahen bisher die Eltmanner Heimspiele, diese Marke dürfte dann deutlich gesteigert werden.
Natürlich ist die Meisterschaft das Eltmanner Ziel, jedoch auch der Tabellenzweite hat noch eine gute Aufstiegschance, umso mehr, als aus der Ersten Liga in dieser Saison kein Team absteigen muss. Und wenn wieder der dritte Platz herausspringt, wie im Vorjahr? Dass er darüber enttäuscht wäre, daraus macht Rolf Werner keinen Hehl, "aber auch dann wird es bei uns keine Zerfallserscheinungen geben."