TV Ebern peilt die Bezirksoberliga an

3 Min
Gute Laune herrscht seit Wochen bei den Eberner Handballern und Trainer Matthias Batzner (rechts). Weiter im Bild von links Johannes Geuß, Kevin Aumüller, Michael Eckstein, Justus Feldmann und Torwart Franz Weis.
Gute Laune herrscht seit Wochen bei den Eberner Handballern und Trainer Matthias Batzner (rechts). Weiter im Bild von links Johannes Geuß, Kevin Aumüller, Michael Eckstein, Justus Feldmann und Torwart Franz Weis.

Es gibt viel Erfreuliches zu besprechen in der Handball-Saison 2012/13 aus Sicht des TV Ebern. Aber Trainer Matthias Batzner redet mindestens genauso gerne bereits jetzt über die kommende Spielzeit. Denn da haben sich Mannschaft und Coach bereits ein klares Ziel gesetzt, das ehrgeizig ist: Den Aufstieg in die Bezirksoberliga.

Der zuversichtliche Blick in die Zukunft ist natürlich begründet in der Gegenwart. Und die weist den TV Ebern als eine der stärksten Mannschaften in der Bezirksliga Oberfranken West aus. Zwar mussten die Eberner, nachdem sie bis dahin nach der Weihnachtspause noch keinen Punkt abgegeben haben, zuletzt beim Tabellenführer SG FV 1912 Bamberg/Hallstadt mit 23:26 eine Niederlage hinnehmen, doch ein Leistungsgefälle im Vergleich mit dem Ersten hat Matthias Batzner nicht gesehen.

"Wenn wir ein paar weniger Zeitstrafen bekommen hätten, dann hätten wir auch dieses Spiel gewonnen, da bin ich mir sicher", sagt er. Der TVE führte anfangs klar, lag bis zum 20:20 immer mindestens gleichauf, ehe der Gegner seine Überzahl auf dem Feld doch noch zum Heimsieg nutzte. Die Eberner hätten gewusst, dass sie angesichts der Schiedsrichter-Ansetzung bei allzu energischen Abwehraktionen hätten aufpassen müssen, erzählt der Trainer.
"Aber manchmal sind wir da einfach noch zu ungestüm."

Mit Platz vier einverstanden

Sauer aber ist Matthias Batzner nicht, auch wenn er weiß, dass "wir noch den zweiten Platz hätten erreichen können, wenn wir gewonnen hätten. Ich bin nicht unzufrieden damit, wo wir stehen." Ziel vor der Saison sei Platz drei oder vier gewesen, mit nunmehr 17:11 Punkten ist der TV Ebern Vierter und hat noch zwei Begegnungen zu bestreiten. "Aber im nächsten Jahr sind wir reif", für den Aufstieg, macht der Trainer klar.

Die Entwicklung der Mannschaft in der laufenden Runde spricht dafür. Nach einem eher holprigen Auftakt stabilisierte sich vor allem die Abwehr. Dass 2,02-Meter-Mann Justus Feldmann der jungen Eberner Mannschaft nun regelmäßig zur Verfügung steht, nachdem er bei Saisonstart noch verletzt gewesen ist, mache sich hier bemerkbar. Die Eberner setzen auf eine so genannte 3:2:1-Abwehrformation, bei der die Verteidiger den gegnerischen Angriff schon in dessen Rückraum konsequent stören. Batzner: "Wir verteidigen so ein, zwei Meter weiter vorn als üblich, und das heißt, dass wir auch besser in den Tempogegenstoß kommen. Nach jetzigem Stand haben sicher die meisten Mannschaften in der Bezirksliga Probleme, unsere Abwehr zu knacken."

Der Kader ist breit besetzt

So eine Spielweise ist anstrengend, doch die Eberner haben auch die Voraussetzungen dafür. Der Kader sei mit 13 bis 14 Spielern breit aufgestellt, und wenn Spieler von der Bank kommen, gebe es auch keinen Leistungseinbruch, sagt Matthias Batzner und macht zudem klar: "Wir haben auch den Konditionsteil im Training noch einmal betont und trainieren schon unter hoher Belastung." Davon profitiert das Team dann in den Spielen.

30 bis 35 Mann stehen dem Cheftrainer und Michael Vierbücher, der sich um die Zweite Herrenmannschaft kümmert, insgesamt zur Verfügung, "das sind so viele wie noch nie", sagt der 46-jährige Trainer, der seit rund 30 Jahren als Spieler und Trainer in der Handballabteilung wirkt. Da wird es, wie er erzählt, beim Training in den Hallen richtig eng. Eine Damenmannschaft tritt für den TVE in der Bezirksliga an, drei Nachwuchsmannschaften (D-Jugend weiblich, C-Jugend männlich und B-Jugend weiblich) kommen dazu. Beim Nachwuchs, erzählt Batzner, laufe nicht alles optimal: "Es ist schade, dass wir nicht in mehr Altersklassen Mannschaften haben", sagt er. Und: Bei der weiblichen D-Jugend mache dem Verein die Spielklassen-Einteilung mit weiten Fahrten Richtung Gerolzhofen und Kitzingen große Probleme.

Der Zusammenhalt in der Abteilung ist groß

Doch abgesehen davon passt es in der TVE-Handballabteilung. "Wir legen Wert darauf, dass sich die Spieler der verschiedenen Mannschaften nicht nur bei der Weihnachtsfeier sehen, sondern auch sonst oft Kontakt miteinander haben", macht der Trainer deutlich. Dies werde durch die Trainingsplanung erreicht, wenn beispielsweise verschiedene Jugendteams gleichzeitig zum Training in der Halle sind, dadurch, dass einige Akteure der "Ersten" auch Jugendtrainer sind, und durch gezielte gemeinsame Veranstaltungen.

Der Zusammenhalt ist deshalb, wie Matthias Batzner versichert, eine der Stärken des Eberner Bezirksligateams, "die Spieler unternehmen auch neben dem Handball vieles gemeinsam." Auf dieser Basis trauen sich die Eberner auch an die ehrgeizigen Ziele für die Saison 2013/14 heran.

Turniere und Trainingslager

Bereits jetzt sind eine Turnierteilnahme in Baden-Württemberg über Pfingsten und das Eberner Altstadtfest-Turnier im Juli fest eingeplant, dazu kommt aller Voraussicht nach im September noch ein Trainingslager. Spielen, spielen, spielen, so lautet Batzners Credo für die Weiterentwicklung der Mannschaft. Dies sei auch der beste Weg, um ein Manko zu beheben, das der Trainer auch in der laufenden Saison erkannt hat, nämlich die Abschlussschwäche.

Gesucht wird noch ein Torwart

Spielerabgänge werde es beim TV Ebern in der Sommerpause wohl keine geben, so dass eine gewachsene Mannschaft das "Unternehmen Aufstieg" im Oktober angehen kann. Bis dahin hoffen die Eberner, dass sie sich durch einen weiteren Schlussmann verstärken können. Es sei schwierig für Stammtorhüter Franz Weis, in jedem Spiel über 60 Minuten in Sachen Konzentration und Leistungsfähigkeit immer auf Top-Niveau zu sein, weiß sein Coach, " da ist es gut, wenn man wechseln kann. Wir suchen deshalb einen Torwart, der in unserer jungen, ehrgeizigen Mannschaft spielen möchte. Wer Interesse hat, kann sich gerne bei uns melden. Ideal wäre es, wenn wir auch noch einen wurfstarken Spieler im Rückraum dazu bekämen, aber vorrangig ist der Torwart."
Eines macht Matthias Batzner aber trotz der ehrgeizigen Zielsetzung deutlich: "Geld wird auch in Zukunft kein Spieler und kein Trainer bei uns bekommen. Da stecken wir es lieber in unsere Mannschaften, für Trikots oder Bälle oder auch mal einen Grillabend."