Nach gut einem Drittel der Saison bescheinigt der Handball-Trainer des TV Ebern, Matthias Batzner, seinem Team eine gute Entwicklung.
Spaß - das Wort fällt im Gespräch mit Matthias Batzner immer wieder. "Es macht Spaß, in der Bezirksoberliga zu spielen", sagt der langjährige Trainer der Eberner TV-Handballer. Diese Aussage ist bei einem Blick auf die Tabelle nicht unbedingt nachzuvollziehen, denn mit 3:13 Punkten nach acht Spielen (ein Sieg, ein Unentschieden, sechs Niederlagen) ist der Aufsteiger Tabellenvorletzter. Trotzdem klingt Batzner glaubwürdig.
"Ich denke schon, dass wir in der Liga angekommen sind", sagt der Vollblut-Handballer. Sein Team und er schätzen vor allem, dass es bei den Gegnern "eine Spur professioneller" zugeht und die Schiedsrichter "eine Welt besser" sind als in der Bezirksliga. Und dass es schwer werden würden, sich als Aufsteiger eine Stufe höher zu behaupten, war der Mannschaft schon vor dem ersten Anwurf klar. Nach zwei deftigen Niederlagen gegen die Spitzenteams HG Kunstadt und HSV Hochfranken, in denen die Eberner 86 ihrer bisher 260 Gegentreffer kassierten, und einem 19:26 bei der SG Bad Rodach/Großwalbur gelang im vierten Anlauf mit 31:29 im vierten Anlauf gegen den TV Weidhausen der bisher einzige Saisonsieg. Dem ließ der Aufsteiger ein 29:29 bei der HG Hut/Ahorn folgen.
Die Niederlage gegen Lichtenfels tat weh
Grund dafür, dass Batzner mit dem Abschneiden seiner Mannschaft doch nicht ganz zufrieden ist, ist die 23:26-Heimniederlage gegen die TS Lichtenfels. "Die hat uns richtig weh getan", räumt er ein. Besser präsentierte sich sein Team vor knapp einer Woche gegen den HC 03 Bamberg, hielt gegen den Landesliga-Absteiger voll dagegen, verlor aber mit 32:34 trotzdem.
Nach gut einem Drittel der Saison hat sich in der Bezirksoberliga eine "Zwei-Klassen-Gesellschaft" herausgebildet. Fünfter SG Bad Rodach/Großwalbur hat fünf Punkte Vorsprung vor dem Sechsten TV Weidhausen - und der wiederum weist nur drei Zähler mehr als die Eberner auf. "Auf Grund dieser Situation glaube ich nicht, dass wir 16 Punkte brauchen, um Viertletzter zu werden. 14 werden wohl reichen", erklärt Batzner. Platz 9 ist das Ziel des TVE, auch wenn noch nicht sicher ist, dass das auch wirklich den Klassenerhalt garantiert. "Das kommt darauf an, wie viele Mannschaften aus der Landesliga in unsere Liga runterkommen", weiß er.
Drei Mannschaft will der Aufsteiger also hinter sich lassen, "ich nehme an, dass das die HG Hut/Ahorn, die TS Lichtenfels und die SG FV 1912 Bamberg/Hallstadt sein würden", sagt der Trainer. Somit sei die Partie am Sonntag in Hirschaid gegen Schlusslicht Bamberg/ Hallstadt "ein Vier-Punkte- Spiel. Durch die Niederlage gegen Lichtenfels fehlen uns bisher zwei Punkte. Wenn wir diesmal wieder verlieren, wären es schon vier." Zwar wäre in diesem Fall die Lage noch nicht aussichtslos, "aber dann würde es schon sehr schwer werden", räumt der Trainer ein.
Ein harter Kampf ist zu erwarten
Dass auch der Gegner die Bedeutung dieser letzten Partie vor der Weihnachtspause kennt und sich eine dementsprechend hart umkämpfte Begegnung entwickeln dürfte, ist den Ebernern klar. Aber Batzner ist zuversichtlich, dass sein Team aus dem "Kellerduell" etwas mitnehmen kann. Denn der TVE tritt in Bestbesetzung an. Auch Torwart Robert Bartsch und der einzige Neuzugang vor der Saison, Johannes Haberl, die beide beruflich oder studienbedingt nicht regelmäßig zur Verfügung stehen, sind diesmal dabei. Zehn bis zwölf Spieler umfasse der Kader für die Bezirksoberliga. "Ich halte nichts davon, immer 14 Leute mitzunehmen, von denen dann zwei oder drei gar nicht spielen. Jeder, der auf der Bank sitzt, sollte eine realistische Chance haben, zum Einsatz zu kommen", erläutert Batzner. Das akzeptieren auch diejenigen, die es betrifft: "Wir haben ja eine Zweite Mannschaft, und da bekommen diese Spieler ihre Einsätze. Das haben wir vor der Saison so besprochen."
Seiner Truppe bestätigt der Trainer seit Saisonstart eine positive Entwicklung. "Wir sind geduldiger geworden, und wir haben auch nicht mehr solche Aussetzer, in denen zehn Minuten gar nichts läuft", sagt er. "Wir sind auf dem richtigen Weg. Jetzt müssen wir das auch auf die Platte bringen und Ergebnisse erzielen." Denn darum gehe es in der Bezirksoberliga: In den 60 Minuten jedes Spiels eine konstante Leistung auf hohem Niveau zu zeigen. Was dem Trainer besonders wichtig ist: Seine Mannschaft soll ruhig bleiben, sich nicht verrückt machen lassen, wenn es mal nicht läuft. "Wir müssen uns gegenseitig anfeuern, nicht anschreien", sagt er. "Dann können wir geschlossen und erhobenen Hauptes vom Feld gehen." An der Unterstützung von außen dürfte es bei diesem Auswärtsspiel erneut nicht fehlen. "Wenn es um die Stimmung in der Halle geht, müssten wir auf Platz 1 sein", lobt der Trainer die Eberner Fans, "auch in Ahorn waren 50 Anhänger von uns dabei." Dann macht Bezirksoberliga-Handball auch richtig Spaß.