Der Tabellenführer der Fußball-Kreisliga Coburg, TSV Pfarrweisach, tritt am Sonntag beim Zweiten TSV Staffelstein an.
Vier seiner fünf Begegnungen im Saison-"Endspurt" bestreitet der TSV Pfarrweisach auf eigenem Platz, was im Meisterrennen der Fußball-Kreisliga Coburg für den Tabellenführer ein entscheidender Vorteil sein kann. Doch das eine Auswärtsspiel hat es in sich, und es steht bereits am kommenden Sonntag auf dem Spielplan. Beim Zweiten TSV Staffelstein hat das Team von Spielertrainer Florian Kraus eine Nagelprobe vor sich. Acht Punkte hat der Vorsprung der Pfarrweisacher nach dem Osterwochenende betragen, drei sind noch übrig - dass die Verfolger nun ihre Chance sehen, ist klar.
Richtung wird vorgegeben
"Ich würde nicht vom entscheidenden Match sprechen, da es hinterher immer noch vier Spiele zu bestreiten gilt", sagt Kraus, wenn er auf die Begegnung vom Sonntag blickt.
"Aber es steht außer Frage, dass der Ausgang eine gewisse Richtung vorgibt." Kraus verweist zudem darauf, dass auch der TSV Sonnefeld nicht außer Acht gelassen werden dürfe. Die Sonnefelder rangieren, wie der TSV Staffelstein, ebenfalls drei Punkte hinter dem TSV Pfarrweisach, der nach 25 Begegnungen 55 Zähler aufweist.
In der Vorrunde gingen Kraus und sein Team gegen die Staffelsteiner leer aus, der ehemalige Bezirksligist und Tabellendritte der Vorsaison setzte sich mit 2:0 durch. "Im Hinspiel haben wir zwei einfache Gegentore kassiert. Dies wollen wir natürlich besser machen. In der zweiten Halbzeit haben wir nichts mehr zugelassen, aber gegen die gut verteidigende Staffelsteiner Mannschaft wenig herausholen können. Bei diesem 2:0-Vorsprung musste sie auch nicht mehr viel zum Spiel beitragen", sagt Kraus im Rückblick auf das Kräftemessen der beiden Kontrahenten in der ersten Saisonhälfte.
Abwehr ist die Staffelsteiner Stärke
Am Sonntag werde viel davon abhängen, ob die Pfarrweisacher das Potenzial in ihrer jungen Mannschaft abrufen können, meint er. "Wir müssen genauso akribisch und diszipliniert zu Werke gehen, wie dies gegen Ebersdorf der Fall war. Gelingt uns das, dann wird das mit Sicherheit ein interessanter und spannender Schlagabtausch." Die Stärke des Gegners sieht der Pfarrweisacher Spielertrainer "auf jeden Fall in der Defensive, was die erst 27 Gegentore nach 25 Spielen unter Beweis stellen. Wir schauen aber grundsätzlich nicht auf den Gegner, sondern besinnen uns auf unser Spiel und wollen dementsprechend agieren."
In Bestbesetzung allerdings tritt der Tabellenführer zu diesem Schlagerspiel nicht an.
Schon in der gesamten Rückrunde fehlt, wie Kraus erklärt, Steffen Deringer wegen eines Kreuzbandrisses, "hinzu kommt die Rote Karte von Daniel Schneidawind. Beide sind sehr wichtige Spieler für uns", erläutert er. Doch diese Ausfälle habe seine Truppe bisher gut im Kollektiv wettgemacht.
Denn trotz der Tatsache, dass der TSV Pfarrweisach in den vergangenen Wochen die Konkurrenz hat herankommen lassen müssen, hat der Spielertrainer an den Auftritten seines Teams nicht viel auszusetzen.
Keine Kritik an der Leistung
"Eigentlich wenig" sei in diesen Begegnungen nicht so gelaufen, wie er sich das vorstellt hat.
"Gegen eine gute Einberger Mannschaft haben wir in der zweiten Halbzeit trotz Unterzahl das Spiel für uns entschieden und den Siegtreffer markiert." Bei der SpVgg Ahorn hätte seine Mannschaft zur Halbzeit mit zwei Toren in Front liegen können, aber "durch Standards kamen wir dann ins Hintertreffen und konnten nicht mehr zurückkommen. Und am vergangenen Sonntag ein 1:1 gegen Ebersdorf, das einen Kader mit sehr viel Qualität besitzt. Der Großteil hat Bezirks- bis sogar Regionalligaerfahrung. Das sind schwierige Gegner, was auch schon andere Vereine zu spüren bekommen haben", sagt er.
Zudem habe auch die Spielansetzung dazu beigetragen, dass die Pfarrweisacher sich einen Vorsprung erarbeitet hatten. "Man muss auch weiterhin sehen, dass wir Ebersdorf und Staffelstein direkt hintereinander haben, Sonnefeld kurz vorher", erläutert Kraus.
"Die direkten Duelle dieser drei Teams waren am Anfang des Spielplans."
Aber immerhin: Nach 19 der 25 bisherigen Spieltage hat der TSV Pfarrweisach die Tabelle angeführt, seit dem elften Meisterschaftsdurchgang am 27. September liegt er ununterbrochen ganz vorne. Dennoch haben die Verantwortlichen nie die Meisterschaft als Ziel genannt. Kraus versichert, dass er auch nicht allzu enttäuscht wäre, wenn es mit dem Titel nicht klappen würde, und erklärt dazu: "Wir schätzen die Situation sehr realistisch ein. Ebersdorf, Sonnefeld und Staffelstein haben sehr viele Spieler mit höherklassiger Erfahrung. Jede Platzierung besser als Platz 4 in dieser Liga ist als Erfolg für uns zu bewerten."