Makowski: Futsal "einfach mal ausprobieren"

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Eine Szene aus dem Auftaktspiel der Futsal-Bezirksliga Unterfranken zwischen dem SV Ebelsbach und den Spfr. Steinsfeld in der Halle am Tuchanger in Zeil: Der Steinsfelder Michael Hau (Zweiter von links) stürmt aufs Tor, sein Schuss wird aber vom Ebelsbacher Torwart Peter Trautner zur Ecke abgewehrt. Links der Ebelsbacher Sascha Brix
Eine Szene aus dem Auftaktspiel der Futsal-Bezirksliga Unterfranken zwischen dem SV Ebelsbach und den Spfr. Steinsfeld in der Halle am Tuchanger in Zeil: Der Steinsfelder Michael Hau (Zweiter von links) stürmt aufs Tor, sein Schuss wird aber vom Ebelsbacher Torwart Peter Trautner zur Ecke abgewehrt. Links der Ebelsbacher Sascha Brix
Gerald Makowski ist vom Futsal überzeugt.
Gerald Makowski ist vom Futsal überzeugt.
 

Die technischen Fertigkeiten würden geschult, ebenso das Spielverständnis, und attraktive Begegnungen lockten am Ende auch mehr Zuschauer: In einem Interview zieht der zuständige Spielleiter Gerald Makowski (Ebelsbach) ein positives Fazit der ersten Saison in der Futsal-Bezirksliga Unterfranken.

Zum ersten Mal überhaupt wurde in dieser Saison eine Futsal-Bezirksligarunde im Bezirk Unterfranken ausgetragen. Sieben Mannschaften hatten sich dazu angemeldet, darunter aus dem Kreis Haßberge der SV Ebelsbach und die Spfr. Steinsfeld. Erster Meister wurden die FT Schweinfurt.

Die Organisation der Spielrunde übernahm der Futsal-Bezirksbeauftragte Gerald Makowski. Wir unterhielten uns mit dem Ebelsbacher, der auch als Spielgruppenleiter im Fußballkreis Schweinfurt für den Bayerischen Fußballverband tätig ist, über den Verlauf der Premierensaison.

Was hat Ihnen an der ersten Saison der Futsal-Bezirksliga Unterfranken besonders gefallen?
Gerald Makowski: Trotz der anfänglichen Skepsis haben sich schöne, attraktive Spiele entwickelt, und auch die Zuschauerzahlen sind nach oben gegangen, das waren mehr, als man zunächst annehmen konnte. Vor allem der TV Oberndorf und Fatihspor Karlstadt haben Fans mitgebracht. Ein Spieltag dauert ja nicht den ganzen Tag, wie sonst oft bei Hallenturnieren, so dass die Zuschauer an diesem Tag auch noch etwas anderes unternehmen können und der zeitliche Aufwand nicht so groß ist.

Welche Probleme haben sich ergeben, wo sehen Sie für die kommende Saison noch Verbesserungsbedarf?
Zunächst gab es Probleme im technischen Bereich. Es handelte sich um Ligaspiele, und da müssen elf Spieler in den elektronischen Spielberichtsbogen eingegeben werden, und beim Futsal sind es ja nur fünf. Aber das war eine Kinderkrankheit, das passiert nächstes Jahr nicht mehr. Für die kommende Saison sollten wir versuchen, Sponsoren zu finden, die die Hallenmieten übernehmen. Die kosten sicherlich Geld, aber ein Trainingslager kostet auch etwas. Ich unterhalte mich ja mit den Trainern, und für die ist es schon ein Vorteil, wenn die Spieler konditionell nicht auf Null abfallen, sondern nach der Futsalrunde auf einem guten Niveau in die Vorbereitung gehen.

Welche Qualitäten zeichnen einen guten Futsalspieler aus?
Das schnelle Umschalten bei Ballverlusten, auch im Kopf, und dass er den freien Mitspieler sieht. Wichtig ist ein präzises Kurzpassspiel, das kommt den Spielern auch auf dem Feld zugute, und dass man nach dem Pass nicht stehen bleibt, sondern weiterläuft. Und man muss sicher eine gewisse Kondition mitbringen. Das hat man bei den Spieltagen gesehen. Mannschaften, die nur sechs, sieben Leute dabei hatten, waren in der zweiten Halbzeit oft platt, da hatten die, die mehr Spieler gestellt und vielleicht sogar die Höchstzahl zwölf ausgeschöpft haben, Vorteile, weil sie viel mehr durchwechseln konnten.

Sind hinsichtlich des organisatorischen Ablaufs für die nächste Futsal-Runde Änderungen geplant?
Möglicherweise kommen noch Kreisligen dazu, das kommt darauf an, wie viele Mannschaften sich anmelden. Diesmal waren die meisten Mannschaften aus dem Kreis Schweinfurt, unser Ziel ist es aber, auch mehr Teams aus Würzburg und Aschaffenburg dabei zu haben. Vielleicht teilen wir auch in eine Bezirksliga Ost und West, damit die Fahrtstrecken nicht so weit sind. Wir hatten diesmal auch eine Anfrage aus dem Aschaffenburger Raum, aus Schweinheim, aber für die waren die Fahrten einfach nicht tragbar. Eventuell kann man im Dezember eine Woche früher beginnen und Anfang Februar noch spielen, aber generell bleibt es dabei, dass wir zwischen Mitte Dezember und Ende Januar spielen wollen.

Wie beurteilen Sie die Zuschauer-Resonanz bei der Premierensaison?
Am Anfang waren es nicht so viele, aber das hat sich wie gesagt verbessert. Zum Schluss hatten wir so 60 zahlende Zuschauer. Ich wünsche mir da, dass diejenigen, die skeptisch sind, mal kommen und sich das anschauen oder mitmachen. Ich finde, man sollte Futsal einmal ausprobieren. Wenn es einem nicht gefällt, kann man im nächsten Jahr ja wieder aufhören.

Immer noch wird über die Variante Futsal heiß diskutiert, viele Fußballer sprechen sich für die herkömmliche Hallenvariante mit Bande aus. Was spricht aus Ihrer Sicht für Futsal?
Beim Futsal geht es nicht so spektakulär zu wie beim Hallenfußball, da wird eben keiner gegen die Bande gecheckt. Aber dafür gibt es auch kaum Verletzungen. Die Frage ist doch, was wollen wir? Wollen wir die Spieler fördern? Dann tun wir das mit Futsal, wo schnelles Umschalten gefragt ist und man den Ball genau passen muss und ihn nicht nur irgendwie gegen die Bande spielt, weil er von dort schon wieder zurückkommt. Ich werde mich im Laufe des Jahres bestimmt mit den Trainern der teilnehmenden Mannschaften unterhalten und bin gespannt zu erfahren, ob sie feststellen, dass es den Spielern etwas gebracht hat, Futsal zu spielen.