Jürgen Pfau neuer Fußball-Bezirksvorsitzender

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Jürgen Pfau, bisher Kreisspielleiter im Fußballkreis Schweinfurt, wurde einstimmig zum neuen unterfränkischen Bezirksvorsitzenden gewählt.
Jürgen Pfau, bisher Kreisspielleiter im Fußballkreis Schweinfurt, wurde einstimmig zum neuen unterfränkischen Bezirksvorsitzenden gewählt.

Jürgen Pfau ist neuer Vorsitzender des Fußball-Bezirks Unterfranken. Der Bezirksausschuss hat sich einstimmig für den 37-Jährigen als Nachfolger von Rolf Eppelein (Würzburg) ausgesprochen. Der Vorstand des Bayerischen Fußballverbands (BFV) hat Pfau daraufhin zum neuen Bezirksvorsitzenden berufen.

Der Frankenwinheimer war bisher Kreisspielleiter des Fußballkreises Schweinfurt. In diesem Amt wird aller Voraussicht nach der bisherige Kreisjugendleiter Gottfried Bindrim (Wasserlosen) sein Nachfolger. Die personellen Umbesetzungen im Bezirk und Kreis wurden notwendig, da der langjährige Bezirkschef Rolf Eppelein (Würzburg), der auch BFV-Vizepräsident ist, aus gesundheitlichen Gründen von seinem Amt zurückgetreten ist.

Der Kreis Schweinfurt "in guten Händen"

Bei der Verabschiedung von Eppelein waren auch die Mitglieder des Kreisausschusses Schweinfurt anwesend, wodurch sich die Möglichkeit ergab, die Personalfragen im Kreis Schweinfurt auch offiziell zu klären. Gottfried Bindrim muss jetzt noch vom BFV-Präsidium bestätigt werden, doch dies kann als Formsache gelten. Neuer Kreisjugendleiter soll Wolfgang Hellert aus Lindach werden.


"Wir haben das gleich auf den Weg bringen können, und ich sehe mit diesen Entscheidungen den Kreis Schweinfurt in sehr guten Händen", sagte Jürgen Pfau. "Gottfried Bindrim leistet nun schon seit mehreren Jahren gute Arbeit als Kreisjuniorenleiter, und er kennt die Abläufe." Geplant sei, dass der neue Kreisspielleiter die Amtsgeschäfte im Mai übernimmt, nachdem er von einem Urlaub in der ersten Maiwoche zurückgekehrt ist. "Wir haben ja am 20. Mai in Sylbach das Totopokalfinale", sagt der neue Bezirksvorsitzende, und da solle sich Bindrim als Kreisspielleiter vorstellen.

Was wollen die Vereine?

Jürgen Pfau steht vor der Herausforderung, sich in den kommenden Wochen in seine neue Aufgabe einzuarbeiten. Ihm sei es vor allem wichtig zu erfahren, wo die Vereine in Unterfranken "der Schuh drückt. Das müssen wir herausarbeiten", damit die Bezirksführung "in Zusammenarbeit mit den Vereinen" vor den Kreistagen und dem Bezirkstag, die 2014 anstehen, die richtigen Maßnahmen einleiten könne.

Auf die Frage, warum er die Aufgabe als Bezirksvorsitzender übernommen hat, antwortet der 37-Jährige: "Weil es eine verantwortungsvolle und sehr reizvolle Position ist, in der man seine eigenen Ideen und Vorstellungen einbringen kann. Als mir der Bezirksausschuss vor drei Jahren sein Vertrauen geschenkt und mich zum stellvertretenden Bezirksvorsitzenden gewählt hat, war ja durchaus absehbar, dass ich irgendwann einmal das Amt übernehmen könnte. Deshalb musste ich jetzt auch nicht lange überlegen." Er sehe sich "als Bindeglied zwischen den Vereinen aus der Region und der Verbandsspitze und zugleich natürlich als Schnittstelle zwischen den Bereichen Herren/Frauen, Junioren/Juniorinnen, Schiedsrichter, Sportgerichte und Ehrenamt".

Unverzichtbar, "sonst geht es nicht im Ehrenamt", sei der Spaß an der Tätigkeit. "Man muss schon mit Herzblut für den Fußball arbeiten, und das gilt für alle, ob Bezirksvorsitzender, Jugendspielleiter oder Schiedsrichter-Einteiler."

Herausforderung demografischer Wandel

Zu den größten Herausforderungen für die Zukunft zählt Jürgen Pfau den demografischen Wandel, sprich die Überalterung der Gesellschaft. "Gerade in den ländlichen Regionen Unterfrankens werden uns die sinkenden Geburtenzahlen besonders stark treffen", weiß er. "Wir haben in den vielen kleinen Ortschaften aktuell fast überall noch einen Fußballverein, und ich möchte, dass trotz der unvermeidbaren demografischen Entwicklung so viele Vereine wie nur möglich erhalten bleiben."

Die Clubs seien schließlich auch "der gesellschaftliche Lebensmittelpunkt in unseren Dörfern und Städten. Zudem müssen wir uns im Bezirk auch personell Gedanken machen, denn einige Funktionäre werden altersbedingt im nächsten Jahr ausscheiden. Und wir brauchen auch mehr Schiedsrichter."

Vereine sollen besser zusammenarbeiten

Vereinsschließungen oder Fusionen seien allerdings nicht die richtigen Antworten auf diese Herausforderungen, erklärt der Frankenwinheimer, "es sei denn, es gibt in einem kleinen Ort mehrere Fußballvereine. Dann kann man über eine Fusion nachdenken. Wir müssen uns vielmehr überlegen, wie Vereine grundsätzlich besser kooperieren können. Deshalb wollen wir die Spielgemeinschaften zukünftig flexibler gestalten und sie an den tatsächlichen Bedürfnissen der Vereine ausrichten." Der Verband sollte sich auch bemühen, Spieler, die ihre Fußballschuhe an den Nagel hängen und ihre aktive Laufbahn beenden, als Schiedsrichter zu gewinnen.

Fußball attraktiv erhalten

Die demografische Entwicklung sei nicht aufzuhalten, das ist klar. "Wir können aber dafür sorgen, dass unsere Sportart attraktiv bleibt, zum Beispiel durch neue Relegationsmodelle, Highlightveranstaltungen im Verein, Kreis und Bezirk oder mit unserer Kampagne Pro Amateurfußball", erklärt Jürgen Pfau.