Beim Kreistag am 21. März in Unterspiesheim dürfte die Führungsmannschaft des Fußballkreises Schweinfurt bis auf eine Ausnahme unverändert bleiben. Der Kreisspielleiter erläuterte im Gespräch mit inFranken.de die Themen der Versammlung und künftige Aufgaben.
Am Freitag, 21. März, werden die Weichen für die kommenden vier Jahre im Fußballkreis Schweinfurt gestellt. Die Vereinsvertreter treffen sich um 19 Uhr zu ihrem Kreistag beim SV-DJK Unterspiesheim. Kreisvorsitzender und Kreisspielleiter Gottfried Bindrim (Wasserlosen) stellt sich zur Wahl, wie er gestern erklärte, und auch im Kreisausschuss wird es wohl nur eine Änderung geben.
Neu in das Gremium wird Edgar Hedrich (Schwanfeld) rücken, im Amt des Kreis-Ehrenamtsbeauftragten. Der bisherige Amtsinhaber Toni Adelhardt, ebenfalls aus Schwanfeld, tritt beim Bezirkstag am 24. Mai im Vogel-Convention-Center in Würzburg als Kandidat für den Bezirks-Ehrenamtsbeauftragten an.
Im Kreissausschuss verbleiben sollen Kreis-Juniorenleiter Wolfgang Hellert (Lindach), Kreis-Schiedsrichterobmann Horst Knorpp (Niederwerrn) und der Vorsitzende des Kreis-sportgerichts, Günther Stottele (Burgpreppach). Hellert stellt sich wie Bindrum den Vereinsvertretern zur Wahl, Knorpp zur Bestätigung, Hedrich und Stottele werden vom Präsidium des Bayerischen Fußballverbands (BFV) berufen.
Seit rund einem Jahr kommissarisch im Amt Nachdem Gottfried Bindrim das Amt des Kreisvorsitzenden vor rund einem Jahr kommissarisch übernommen hatte, als sein Vorgänger Jürgen Pfau (Frankenwinheim) zum Bezirksvorsitzenden aufstieg, möchte er nun seine erste volle Amtsperiode antreten.
Neben den Neuwahlen dürfte die Diskussion über einige Themen breiten Raum einnehmen, die der BFV auf den Kreistagen zur Meinungsbildung vorlegt.
Bei den bisherigen Kreistagen haben die Vereinsvertreter die Möglichkeit, in den beiden untersten Ligen, sprich der A- und B-Klasse, die Mannschaftsstärke zu reduzieren, immer mehrheitlich abgelehnt. "Ich finde das auch nicht schlecht, Fußball ist eben für viele elf gegen elf", sagt Gottfried Bindrim dazu.
Die Vereinsvertreter sollen auch sagen, wie sie dazu stehen, wenn eine Mannschaft freiwillig in einer niedrigere Liga wechseln möchte. Dies soll möglicherweise in den unteren Ligen des Kreises erlaubt werden. Bindrim glaubt, dass dies für einige Mannschaften interessant sein könnte, wenn die niedrigere Liga beispielsweise mehr Nachbarderbys brächte.
Schwierigkeiten mit der Klasseneinteilung, falls diese Regelung beschlossen würde, sieht er nicht: "Das werden ja wohl nicht viele Vereine machen, das wird sich automatisch regeln."
Die Fair-Play-Liga bei den F-Jugendlichen hat sich bewährt Was Bindrim uneingeschränkt befürwortet, ist die bayernweite Einführung der "Fair-Play-Liga" bei der U9 (F-Junioren). Dies wurde im Kreis Schweinfurt bereits in der laufenden Saison getestet - mit sehr gutem Erfolg, wie der Kreisspielleiter sagt. Die jungen Fußballer spielen dabei ohne Schiedsrichter und klären strittige Szenen wie Fouls untereinander. "Ich bin immer wieder verblüfft, wie gut das funktioniert", sagt der 52-Jährige. Das schaffe ein Bewusstsein für Gerechtigkeit.
Möglicherweise führe dies auch dazu, dass die Fußballer, wenn sie in höhere Altersklassen aufrücken, mehr Verständnis für das schwierige Amt des Schiedsrichters entwickeln.
Von seinem Vorgänger Jürgen Pfau habe er im Kreis funktionierende Strukturen übernommen, und seine erste Aufgabe nach seiner Wahl sehe er darin, diese weiter zu festigen, erklärte Bindrim, von Beruf Pflegedienstleiter. "Dann gilt es, den Totopokal über die Bühne zu bekommen, im Mai ist Saisonende mit der Relegation- nach der Vorbereitung des Kreistags steht also wieder das Alltagsgeschäft an", erklärt Bindrim.
Kommt ein dritter Spielgruppenleiter Er als Kreisvorsitzender und Kreisspielleiter betreut dabei die beiden Kreisligen.
Das heißt, dass die beiden Spielgruppenleiter insgesamt für 18 Ligen zuständig sind - ein strammes Programm, weshalb Gottfried Bindrim anstrebt, einen weiteren Spielgruppenleiter neben Gerald Makowski (Ebelsbach) und Ludwig Kuhn (Schraudenbach) zu installieren. "Aber das können wir ja nicht im Kreis machen, das muss der Verband genehmigen", sagt er. Dabei geht es auch ums Finanzielle, denn die Spielleiter erhalten eine Aufwandsentschädigung.
Als ein wichtiges Problem der nächsten Jahre sieht der Kreisspielleiter den demographischen Wandel - gerade in ländlichen Regionen wie dem Kreis Haßberge fehlen vielerorts die jungen Leute, und das betreffe im Fußball "nicht nur die Spieler, sondern auch die Ehrenamtlichen." Einen Rückgang der Aktivenzahlen hält er für unvermeidlich.
Das werde auch auf die Zahl der Mannschaften Auswirkungen haben, "es gibt die Entwicklung hin zu Spielgemeinschaften."
Zwar sei der Kreis Schweinfurt mit zwei Kreisligen, vier Kreisklassen, sechs A- und acht B-Klassen "sehr gut aufgestellt", doch in vier Jahren, am Ende der Wahlperiode, werde es diese Anzahl an Ligen "bestimmt nicht mehr geben. Da müssen wir auch reduzieren." Dies in Zusammenarbeit mit den Vereinen hinzubekommen, sei mittel- und längerfristig sehr wichtig. Und möglicherweise werde auf den Kreis dann auch die Aufgabe zukommen, Freizeitligen, wie es sie jetzt bereits bei den Damen gibt, auch bei den Herren unter dem Dach des BFV zu integrieren.
Anträge bis 14.
März stellen Es gibt also einiges zu tun in den kommenden Jahren, weshalb sich Gottfried Bindrim vor allem wünscht, dass die Vereine zum Kreistag "auch Vertreter hinschicken und so viele Informationen wie möglich mitnehmen." Anträge aus den Vereinen liegen derzeit, wie er sagt, keine vor. Bis zum Freitag, 14. März, ist dafür noch Zeit.
Ein Anliegen ist dem Kreisspielleiter auch die BFV-Sozialstiftung. Über einen "Solidaritäts-Euro", der unter anderem auch bei den Relegationsspielen als Zuschlag zum Eintrittspreis erhoben wird, finanziert der Verband förderungswürdige Projekte, beispielsweise, wenn ein Verein unverschuldet in Not geraten ist.
Bindrim: "Ich würde mir wünschen, dass die Vereine mehr Projekte in unserem Kreis vorschlagen würden, die Hilfe verdienen." Der Kreis Schweinfurt erziele bayernweit mit die höchsten Einnahmen bei den Relegationsspielen, "da wäre es doch nur gut, wenn das Geld auch wieder in den Kreis zurückfließen würde."