Nach einer Steigerung in der zweiten Saisonhälfte hat sich der FC Sand eine gute Ausgangsposition im Kampf um den Klassenerhalt geschaffen.
Ob der FC Sand die drei Punkte, die er am vergangenen Freitag erkämpft hat, behalten kann, ist wegen der Insolvenz seines Gegners FC Eintracht Bamberg fraglich. Noch aber stehen sie in der Tabelle der Fußball-Bayernliga, und die sieht für den FC Sand so gut aus wie noch nie in dieser Saison. 32 Zähler nach 28 Begegnungen bedeuten für den Aufsteiger Rang 11. Nachdem er in seinen ersten 19 Begegnungen nur 14 Punkte geholt hatte, schaffte er 18 in den vergangenen neun Partien. Gut fünf Wochen vor Saisonende ist damit ein realistisches Ziel, was nach der Rückrunde utopisch schien: den Klassenerhalt direkt und ohne "Umweg" über die Abstiegsrelegation zu sichern.
"Normalerweise würde ich sagen, dass man mit 40 Punkten durch ist, aber durch den FC Eintracht Bamberg wird das komplizierter", weiß der Sander Trainer Bernd Eigner. Noch ist nicht absehbar, ob die Punkte gegen die insolventen Bamberger in der Wertung bleiben. Deshalb geben sich die Sander auch keine Marke vor, die sie erreichen wollen. Und schon gar nicht lassen sie sich von der Ausbeute nach der Winterpause blenden, wo sie nur einmal verloren, aber viermal gewonnen haben. "Gegen Weiden, in Haibach und gegen Seligenporten kommen jetzt drei ganz schwere Spiele, aus denen wir, wenn es schlecht läuft, auch mit null Punkten rausgehen könnten", sagt Eigner. Diese drei Teams sind unter den ersten sechs der Tabelle platziert.
Drei "Endspiele" gegen Mitkonkurrenten
Besondere Brisanz erwartet der Trainer für die letzten drei Begegnungen der Runde. Die Gegner ASV Burglengenfeld, Jahn Forchheim und DJK Bamberg sind allesamt Konkurrenten im Abstiegskampf, "das werden dann wohl drei Endspiele", erwartet er, "es wäre ein Traum, wenn wir zum Abschluss nach Bamberg fahren würden und wären schon gerettet."
Dass der FC Sand überhaupt in der Lage ist, über ein solches Szenario nachzudenken, verdankt er einer wesentlichen Steigerung in der Rückrunde. Nach der erfolgreichen Aufstiegsrelegation seien viele Spieler zum Saisonstart "vom Kopf her noch gar nicht bereit" für die Bayernliga gewesen, sagt Eigner. "Dazu kam, dass wir gleich schwere Gegner hatten und viele Verletzte." Vor allem in der Winterpause sei dann die Grundlage für den Aufwärtstrend gelegt worden: "Wir hatten eine sehr gute Vorbereitung, auch wenn die Ergebnisse nicht immer so ausgesehen haben", erklärt der Trainer, und wichtige Spieler kamen nach teils langwierigen Verletzungen wieder zurück. Richtungweisend sei bereits die erste Begegnung im neuen Jahr in Erlenbach gewesen. "Da haben wir zu einem ganz ungünstigen Zeitpunkt das 0:1 gekriegt, kurz vor der Pause. Aber wie wir danach das Spiel noch gedreht haben, war schon fulminant", lobt er.
Weniger Fehler
"Wir stehen jetzt besser in der Defensive und arbeiten gut gegen den Ball, und unsere Fehlerquote ist deutlich kleiner geworden", sagt Eigner zu den Gründen für den Umschwung. Mit "Arbeitstier" Florian Gundelsheimer sei "ein ganz wichtiger Spieler für uns" nun wieder fit, der zusammen mit Daniel Krüger und Andre Schmitt für viel Stabilität sorge, "aber es sind natürlich nicht nur die drei, sondern der Erfolg ist ein Erfolg der gesamten Mannschaft", erklärt der Trainer, der nach der Saison zum Ligakonkurrenten SC Eltersdorf wechselt.
Wie weit die Sander sind, wird sich wohl schon am kommenden Samstag zeigen. Mit der SpVgg SV Weiden gastiert eine Mannschaft in Seestadion, die in den vergangenen Begegnungen zur Spitze aufgeschlossen hat und für die selbst der Meistertitel noch in Reichweite ist. "Die Weidener haben sich richtig nach oben katapultiert. Sie sind spielerisch und in der Offensive stark", lobt Eigner die Oberpfälzer. "Aber wenn wir so auftreten wie in Aubstadt, können wir auch da etwas holen."
Die richtige Bilanz finden
Von seiner Truppe möchte er nun einen weiteren Entwicklungsschritt sehen: "Wir müssen uns auf dem großen Platz noch schneller orientieren, das Feld kompakt und die Anstände in der Defensivreihe gering halten. Außerdem müssen wir bei Standardsituation besser stehen", fordert er. Die Stimmung sei nach den letzten Wochen gut und das Selbstvertrauen groß, "es ist schon so, dass sich die Mannschaft mehr zutraut", hat der Trainer erkannt. "Wir müssen die richtige Balance zwischen Lockerheit und Anspannung finden."
Was ihm zusätzlich Zuversicht gibt, ist der Teamgeist. "Es kommt schon mal ein Spieler zu mir und sagt, ich soll ihn lieber nicht aufstellen, weil er sich nicht hundertprozentig fit fühlt und weiß, dass er damit der Mannschaft nicht richtig helfen kann. Das ist schon bemerkenswert", erzählt der Ex-Profi.
Das Sander Restprogramm
15.April: SpVgg SV Weiden (Heimspiel=H)
23. April: SV Haibach
(Auswärtsspiel=A)
30. April: Seligenporten (H)
8. Mai: Burglengenfeld (A)
14. Mai: Jahn Forchheim (H)
21. Mai: DJK Bamberg (A)