In die Winterpause einer außerordentlich strapaziösen Saison der Fußball-Bezirksliga Oberfranken West geht der TV Ebern auf dem zwölften Tabellenplatz unter 20 Mannschaften. Zahlreiche Verletzungen trafen die Mannschaft sehr. Insgesamt fällt die Zwischenbilanz allerdings positiv aus.
50 lautet die magische Zahl. 50 Punkte, so die Rechnung von Michael Schnitzer, und der TV Ebern darf im Mai 2014 feiern. Diese Ausbeute, erklärt der Spielleiter des TV Ebern, müsste reichen, um den Klassenerhalt in der Fußball-Bezirksliga Oberfranken West zu schaffen.
An dieser Marke hat sich auch die Zielsetzung des TV Ebern für die Saison orientiert. Deshalb, sagt Schnitzer, sei das Team mit 32 Zählern nach 24 Begegnungen auch "im grünen Bereich." Er verhehlt nicht, dass sich die Eberner nach einer tollen Serie im September und Oktober noch ein bisschen mehr vorgenommen hatten. "Da haben wir die Marke von 35 Punkten vor der Winterpause angepeilt", erzählt er.
Dennoch seien die Eberner insgesamt nicht enttäuscht von ihrem Abschneiden, und auch der Zuschauerzuspruch, rund 170 im Schnitt bei den Heimbegegnungen, belohnte die Leistungen des Teams.
Acht-Punkte-Polster Auf dem zwölften Tabellenplatz gehen die Eberner ins neue Jahr. Das sieht nach einer unangenehmen Nähe zum ersten Relegationsplatz aus, den der FC Kronach auf Rang 14 einnimmt. Doch hat dieser mit 24 acht Zähler weniger auf dem Konto als der TVE. Zum Neunten SV Dörfleins dagegen beträgt der Rückstand nur einen Zähler.
Noch am letzten Spieltag vor der Winterpause hatten die Eberner die Chance, die 35-Punkte-Marke zu erreichen, doch eine 0:1-Niederlage beim ASV Kleintettau durchkreuzte dieses Vorhaben.
Dass der Treffer unglücklich fiel, weil der einzige noch einsatzfähige Eberner Torhüter, Gaspic, sich kurz vor dem Gegentor verletzt hatte, passt ins Bild der TVE-Saison. Zahlreiche Verletzungen brachten die Planungen von Trainer Joachim Kraft immer wieder durcheinander. Nicht nur, dass die beiden Schlussleute Kapell und Gnannt jeweils ausfielen, auch bei den Feldspielern taten sich erhebliche Lücken auf. Weiß, Zürl, Griebel, Lauerbach, Werner, Elflein und Döhler waren oder sind verletzt. Heidenreich fiel wegen Krankheit länger aus, Liebermann wegen Hausbaus, was er im Vorfeld angekündigt hatte.
20 Mannschaften in der Liga "In unserem ohnehin kleinen Kader mit 17 Mann konnten wird das natürlich nicht so einfach wegstecken", sagt Michael Schnitzer. Umso mehr in dieser Saison, in der die Bezirksliga West mit 20 Mannschaften spielt.
"Die Vereine haben das beschlossen, um allzu weite Fahrten von einzelnen Mannschaften zu verhindern", erklärt der Spielleiter dazu, "aber glücklich ist diese Lösung nicht."
Dass der TV Ebern dennoch einen Mittelfeldplatz erreicht hat, verdankt er seiner Heimstärke. Mit 24 Zählern auf eigenem Platz liegt er ligaintern auf Rang zwei hinter Tabellenführer FC Redwitz. A propos FC Redwitz: Der Meisterschaftsanwärter Nummer eins kassierte seine einzige Heimniederlage gegen die Eberner, am 11. August mit 1:2. "Das zeigt, wozu unsere Mannschaft in der Lage ist, wenn sie komplett ist", erklärt der TVE-Spielleiter.
Die Zweite Mannschaft hat unter den Ausfällen genauso gelitten Auf eine komplette Besetzung hoffen Mannschaft, Trainer und Verantwortliche für die Zeit nach der Winterpause. Nach derzeitigem Stand sind dann alle Mann wieder an Bord.
Dann soll der TV seine stärkste Tugend, die mannschaftliche Geschlossenheit, noch effektiver in die Waagschale werfen, und die Neuzugänge, denen Schnitzer bescheinigt, sich an die raue Luft der Bezirksliga schnell gewöhnt zu haben, sich noch besser ins Team integrieren. Und dann soll sich auch die Lage der Zweiten Mannschaft verbessern, die unter den zahlreichen Verletzungen der "Ersten" zu leiden hatte und in der Kreisklasse Itzgrund Tabellenletzter ist.
Wohl keine Personalwechsel Zugänge werde es voraussichtlich nicht geben, aber "wenn einer vom Himmel fällt", werde der Verein, wie Schnitzer ausführt, nicht nein sagen. Dass Spieler den Verein verlassen, sei ebenfalls nicht zu erwarten.
In der Winterpause seien Gespräche mit Trainer Joachim Kraft über eine weitere Zusammenarbeit geplant.
"Der Trainer ist unantastbar", sagt Schnitze dazu und macht deutlich, dass es alleine von Kraft abhänge, ob er auch über das Saisonende hinaus in Ebern bleibt. Ende Januar will der TVE das Training wieder aufnehmen, "dadurch, dass wir unseren Hartplatz haben, können wir die Vorbereitung auch gut durchziehen", weiß der Spielleiter. Die Vergangenheit habe gezeigt, dass dies ein Vorteil sei. Ende Februar ist ein Trainingslager am Gardasee geplant, ehe für den 16. März der Rückrundenauftakt zu Hause gegen den TSV Mönchröden angesetzt ist.
Dann will der TV Ebern seine Heimserie fortsetzen und den Grundstein zum Klassenerhalt legen. Ab sofort heißt die magische Zahl 18 - so viele Zähler trennen die Eberner noch von der 50-Punkte-Marke.