In die am kommenden Wochenende beginnende Saison gehen die Oshino Volleys mit einer eingespielten und verstärkten Mannschaft - und mit Zuversicht.
15. November 2015 - dieses Datum spielt in der jüngeren Geschichte des VC Eltmann eine markante Rolle. An diesem Samstag kassierten die Oshino Volleys ihre bisher letzte Niederlage in der 2. Volleyball-Liga Süd, ein 1:3 beim TSV Grafing. Fast genau zehn Monate später eröffnen die Eltmanner nun am Sonntag, 18. September, die neue Saison 2016/17 mit dem Ziel, ihre Serie von 16 Punktspielerfolgen hintereinander weiter auszubauen.
Macht eine solche Serie auch Druck? "Wahrscheinlich schon", sagt dazu Routinier Christian Nowak nach kurzem Nachdenken. "Vielleicht weniger von außen als durch einen selbst. Man vergisst dabei ja gerne, wie schwer wir uns bei manchen dieser Siege getan haben." Sein Trainer Milan Maric, nach sechseinhalb Jahren wieder zurück in
Eltmann, sieht in seiner Mannschaft durchaus ein Spitzenteam der 2.
Liga Süd, aber "momentan gibt es für mich fünf Top-Mannschaften: Fellbach, Schwaig, das sich sehr verstärkt hat, Hammelburg genauso, Freiburg und eben Eltmann".
Ähnlich beurteilt Rolf Werner die Lage der Liga. Der langjährige Manager weiß, "dass in einer Saison immer viel passieren" kann. "Wir gehören sicher zu den fünf, sechs Spitzenmannschaften, das heißt, dass wir auch Sechster werden könnten." Dass dies aber nicht der Anspruch der Oshino Volleys ist, schiebt er gleich nach: "Natürlich wären wir dann enttäuscht", sagt er. Nach der überragenden Rückrunde ohne Niederlage nach dem Jahreswechsel und Platz 2 im Endklassement ist das Ziel ganz klar die Meisterschaft.
Ein starkes Feld
Dies allerdings, so Werner, sei eine echte Herausforderung, "die 2.
Liga ist diesmal so stark und ausgeglichen wie noch nie". Mit einigen Konkurrenten wie SV Schwaig, TV/DJK Hammelburg und TG Rüsselsheim II haben die Eltmanner schon in der Vorbereitung die Klingen gekreuzt, und das nicht immer erfolgreich. Daher lässt sich das Niveau des Feldes für die VC-Verantwortlichen schon recht gut einschätzen.
Was den Eltmannern Zuversicht gibt: "Wir sind gut vorbereitet", wie Maric erklärt. Wenngleich er auch sagt: "Als Trainer muss man immer etwas finden, was man verbessern möchte." Mehr Druck beim Aufschlag auf die Gegner soll sein Team ausüben, damit sich der VCE mehr Möglichkeiten zum Punkten bei eigenem Aufschlag erarbeitet. Zudem möchte er erreichen, dass aus der auch aus seiner Sicht oft recht guten Feldabwehr mehr Punkte resultieren. "Das muss effektiver werden", fordert er.
Nichts auszusetzen hat Maric an der personellen Besetzung.
Durch die beiden Neuzugänge Timon Schippmann und Heriberto Quero steige der Konkurrenzkampf nun auch auf der Diagonal- und Außenangreifer-Position. Wenngleich der 39-jährige Quero, ehemaliger venezolanischer Nationalspieler und Eltmanner Spielertrainer, nach einer Wettkampfpause auch nach eigener Einschätzung "noch nicht ganz" fit ist. "Das dauert noch ein paar Wochen."
Dennoch gehört der breite Kader zu den Trümpfen, die die Eltmanner nach Marics Meinung im engen Meisterschaftsrennen in die Waagschale legen können, "und die individuelle Qualität ist natürlich auch wichtig". Ausschlaggebend aber könnte das Klima in der Mannschaft sein. "Die Stimmung macht sehr viel aus, das ist sehr wichtig", hat der Serbe in seinen vielen Jahren als Spieler und Trainer gelernt.
Und in dieser Hinsicht sieht es bei den Oshino Volleys sehr gut aus.
Reicht das Geld?
Wohl ebenso schwierig wie die sportliche Qualifikation für die Bundesliga dürfte es sein, die wirtschaftlichen Voraussetzungen dafür zu schaffen. Weil diese (noch) nicht vorhanden sind, haben die Eltmanner in diesem Jahr bereits den möglichen Aufstieg abgelehnt. Manager Rolf Werner und seine Mitstreiter arbeiten hart daran, die nötigen Mittel zu beschaffen. Für die 1. Liga müsste der Etat auf rund 500 000 Euro mehr als verdoppelt werden, um die organisatorischen Anforderungen erfüllen zu können. Und für Werner steht fest, dass es ohne gesicherte Finanzierung keinen Aufstieg geben wird.