Daniel Rinbergas: Trikot anziehen und dazugehören

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Das Comeback fest im Blick: Kapitän Daniel Rinbergas hofft, dass er noch vor der Winterpause wieder seine Schuhe für den FC Sand schnüren kann. Foto: Günther Geiling
Das Comeback fest im Blick: Kapitän Daniel Rinbergas hofft, dass er noch vor der Winterpause wieder seine Schuhe für den FC Sand schnüren kann. Foto: Günther Geiling

Nach einem Kreuz- und Außenbandriss am 9. Mai hat der Kapitän des FC Sand, Daniel Rinbergas, bisher pausieren müssen. In einem Interview spricht er über die Plagen der Reha und seine Wünsche für die Rückrunde.

Noch nicht einmal sieben Minuten waren gespielt, da war für Daniel Rinbergas die Partie in der Fußball-Landesliga Nordwest gegen den TSV Karlburg bereits beendet. "Ich habe gleich zu unserem Co-Trainer Matze Bayer gesagt, da ist etwas kaputt", erinnert sich der 33-jährige Kapitän des FC Sand an diesen Moment am 9. Mai. Die Diagnose nach der Verletzung war niederschmetternd: Kreuz- und Außenbandriss - so ziemlich das Schlimmste, was einem Fußballer passieren kann. Knapp ein halbes Jahr später arbeitet der torgefährliche Mittelfeldspieler weiter an seinem Comeback. Im Gespräch mit unserer Zeitung blickt er zurück auf die lange Pause und nach vorne auf die Rückrunde in der Bayernliga Nord.

Frage: Wie geht es Ihnen ein halbes Jahr nach Ihrer schweren Verletzung?
Daniel Rinbergas: Es geht voran. Am 26.
Mai bin ich operiert worden, mittlerweile habe ich schon achtmal mit der Mannschaft mittrainiert und davor in der Reha viel gearbeitet.

Waren Sie in Ihrer langen Karriere schon einmal so schwer verletzt?
Noch nie, obwohl ich jetzt schon fast 30 Jahre lang Fußball spiele, nachdem ich mit viereinhalb Jahren angefangen habe. Ich hatte mal einen Muskelbündelriss. Die Operation war meine erste überhaupt, und ich hatte schon ein bisschen Bammel davor, aber jetzt geht es aufwärts.

Was war in der Reha für Sie das Schwerste?
Bis ich wieder normal laufen konnte, war es schon schwer, auch, bis ich das Bein strecken konnte. Die Ärzte haben gesagt, das Kreuzband braucht Bewegung, das Außenband Streckung. Ich bin in Scheßlitz operiert worden und dort dann auch drei-, viermal pro Woche zur Reha hingefahren. Da arbeitet auch die Mutter von Peter Heyer (ehemaliger Mannschaftskamerad in Sand, Anm. d. Red.), die mich bestens behandelt hat. Es war schon schwer, auch für meine Frau, die mich anfangs fahren musste, da ich noch nicht Auto fahren konnte, aber es hat sich gelohnt. Ich bin sehr zufrieden mit der Behandlung, und am Schluss, als man gesehen hat, dass es vorangeht, hat es auch Spaß gemacht.

Wann rechnen Sie damit, wieder auflaufen zu können?
Diese Frage habe ich mir natürlich auch schon oft gestellt. Wie gesagt, ich habe jetzt achtmal mittrainiert und bin auch vorher viel gelaufen, nicht nur im Training, auch privat. Ich hoffe, dass ich heuer nochmal im Kader stehen werde. Zehn Minuten, eine Viertelstunde traue ich mir zu, da könnte ich vielleicht vorne für Gefahr sorgen. Einfach mal wieder die Schuhe zumachen, das Trikot anziehen und dazugehören, das ist mein Ziel. Ich habe viel dafür getan und hoffe, dass mich der Trainer dafür belohnt. Sicher fehlt noch die Spitzigkeit, das ist klar. Dann will ich eine gute Wintervorbereitung machen und im Frühjahr wieder voll dabei sein.

Wie schwer war es, die Spiele des FC Sand nur von außen betrachten zu können?
Ganz schwer. Ich bin an einem Dienstag operiert worden, am Mittwoch war unser erstes Relegationsspiel um den Aufstieg in die Bayernliga gegen Bruck. Da konnte ich nicht dabei sein, aber meine Frau war im Stadion und hat mich immer informiert, auch Peter Heyer. Am Samstag war dann das Rückspiel. Ich saß auf der Couch, mit einer Schiene, mit Schmerzen, dann habe ich zu meiner Frau gesagt, komm, wir fahren jetzt nach Erlangen. Ich wollte unbedingt hin, und es haben mich auch alle super begrüßt. Danach war ich dann immer dabei, beim Aufstieg, bei der Feier. Dass ich das Bayernliga-Auftaktspiel verpasst habe, war auch schlimm, diese Chance bekommt man ja nicht so oft.

Wie beurteilen Sie das Abschneiden Ihrer Mannschaft in der Vorrunde?
Wir hatten klar Startschwierigkeiten mit unserem kleinen Kader und der Relegation in den Beinen, und haben auch Leichtsinnsfehler gemacht. Aber ich denke, nach den sieben Punkten aus den vergangenen drei Spielen können wir noch zufrieden sein, auch wenn es insgesamt nicht so gelaufen ist wie erhofft. Aber immerhin ist die Tabellensituation für uns jetzt aussichtsreicher. Mit dem einen Punkt zuletzt gegen die DJK Bamberg müssen wir zufrieden sein, und er hat uns ja ein kleines Stück näher an einen Nichtabstiegsplatz heran gebracht, weil der FC Eintracht Bamberg verloren hat.

Was trauen Sie dem FC Sand in der zweiten Saisonhälfte noch zu?
Vor der Winterpause haben wir in der Rückrunde noch fünf Spiele, darunter gegen die ersten drei der Tabelle. Da erwartet keiner etwas von uns, aber warum sollten wir nicht am Samstag gegen den TSV Großbardorf etwas holen? Wir sind jetzt gefestigter als beim Saisonstart, und auswärts sind die Großbardorfer auch zu schlagen. Natürlich muss man da Glück haben, mal mit einem 0:0 in die Pause gehen, dann würde es gut für uns aussehen. Ich denke, dass wir schon bis zum Schluss um den Klassenerhalt kämpfen werden. Gut möglich, dass am letzten Spieltag bei der DJK Bamberg die Entscheidung fällt.

Die Fragen stellte
Norbert Felgenhauer.