Das 1:0 zuletzt gegen den FC Eintracht Bamberg hat beim Aufsteiger in die Fußball-Bayernliga Nord, FC Sand, große Erleichterung ausgelöst. Trainer Bernd Eigner bezeichnet den Erfolg als Befreiungsschlag. Umstellungen zahlten sich aus.
"Das muss man dann auch genießen, das gehört dazu", erzählt Bernd Eigner, der Trainer des FC Sand, vom vergangenen Freitagabend. An diesem Tag ist er dem Aufsteiger im sechsten Anlauf gelungen gelungen, der erste Heimsieg der Saison in der Fußball-Bayernliga Nord. "Da haben wir in der Kabine schon ein paar Bierchen getrunken und sind danach weitergezogen", sagt Eigner. Kein Wunder, dass nach dem 1:0-Erfolg über den großen Nachbarn, Regionalliga-Absteiger FC Eintracht Bamberg, die Stimmung im Seestadion bestens war.
Ein Unentschieden und vier Niederlagen, das war die Bilanz der Sander vor eigenem Publikum bis dahin. "Das war ein Befreiungsschlag", erklärt der Trainer zum zweiten Dreier der Runde nach dem 2:1 am 22. August beim Würzburger FV. "Dieser Sieg gegen einen deutlich höher einzuschätzenden Gegner dürfte uns Selbstvertrauen für die kommenden Aufgaben geben."
Der Trainer lobt die Aggressivität seiner Mannschaft
Erstmals nach ihrem Aufstieg haben die Sander keinen Gegentreffer kassiert. "Wir haben diesmal vor allem mit der nötigen Aggressivität gespielt, und es hat auch jeder Spieler verstanden, dass es nur mit dieser Aggressivität geht", sagt der Trainer. Taktisch habe die Mannschaft tiefer gestaffelt gestanden, "das hat die Räume für den Gegner enger gemacht, auch wenn für uns der Weg nach vorne dadurch weiter war", erläutert er.
Bewährt hat sich auch eine Umstellung in der Abwehr. Für Andre Schmitt, der sich im Urlaub befindet, ist Neuzugang Markus Schnitzer nach hinten gegangen und habe in seiner neuen Rolle zusammen mit Dominic Leim voll überzeugt. "Ich will aber keinen Spieler herausheben", fügt Eigner sofort an, "das war eine starke Leistung der gesamten Mannschaft."
Schönspielerei alleine bringt nichts
Ein schönes Spiel aber war es nicht, auch nach Meinung der Sander selbst. Der Trainer dazu: "Wir haben oft schön gespielt und Lob vom Gegner eingeheimst. Aber was nützt uns das, wenn wir verlieren? Wir müssen jetzt ergebnisorientiert auftreten. Schön spielen können wir, wenn wir die nötigen Punkte haben." Für die bevorstehenden Begegnungen wünscht er sich, dass sein Team die Defensivleistung wie am Freitag stabilisiert und in der Chancenverwertung effektiver wird. "Gegen Bamberg hatten wir gute Chancen, auch Kontermöglichkeiten, aber die haben wir nicht ordentlich ausgespielt. Das müssen wir verbessern", fordert er.
Schon am kommenden Freitag bietet sich den Sandern bei der SpVgg SV Weiden die nächste Gelegenheit, ihr Konto weiter aufzubessern. Anstoß ist erst um 20 Uhr. "Weiden ist eine Wundertüte. Die können einen Gegner abschießen, aber auch ganz anders auftreten. Unsere Mannschaft freut sich jedenfalls darauf, in dem schönen Stadion bei der besonderen Atmosphäre unter Flutlicht zu spielen", weiß Eigner. Die personelle Lage beim Aufsteiger bleibt aber eng. Josef Pickel fehlt wegen seiner Flitterwochen, Thorsten Schlereth hat sich gegen Bamberg einen Bänderriss zugezogen und fällt nun auch noch aus. "Dafür kommen Florian Gundelsheimer und Danny Schlereth zurück. Aber sie haben natürlich zuletzt keine Spielpraxis gehabt", sagt der Trainer.
Erfahrung nachverpflichtet
Auf Grund des knapp besetzten Kaders und der vielen Verletzungen "wussten wir, dass wir personell nachlegen und Qualität dazuholen müssen", erläutert er die Verpflichtungen von Pascal Stahl vom TSV Großbardorf sowie Markus Schnitzer von der DJK Bamberg nach Saisonstart. Mit beiden zeigt sich Eigner zufrieden. "Markus Schnitzer hat ja voll trainiert und steht voll im Saft. Pascal Stahl hat sich Schritt für Schritt gesteigert, und ich glaube, dass er noch nicht bei 100 Prozent ist. Er kann noch wertvoller für uns werden, als er es jetzt schon ist", sagt er.
Beide, Stahl 26, Schnitzer 32 Jahre alt, bringen zudem ihre Erfahrung ein. Daran mangelte es dem Sander Team durchaus nach den Ausfällen von Peter Heyer und Daniel Rinbergas bereits in der vergangenen Saison sowie dem Weggang von Rene Finnemann und Stefan Wasser in der Sommerpause. Bernd Eigner: "Für Peter Heyer hat sich in der Sturmspitze immer noch kein Ersatz gefunden, auch wenn wir immer gesucht haben. Aber es ist halt nun mal so, dass wir in Sand keine Riesensummen zahlen können. Das ist der Weg des Vereins, und den trage ich, den tragen wir alle mit. Insofern stellt sich für mich die Frage nicht, ob wir andere Leute hätten holen sollen."