Nach einer langen Misserfolgsserie hat der FC Sand durch einen 2:1-Heimsieg über den FSV Erlangen-Bruck wieder Hoffnung im Abstiegskampf der Fußball-Bayernliga Nord geschöpft. Trainer Erwin Albert spricht von einem "überfälligen" Erfolg. Die personelle Lage hat sich wieder verbessert.
179 Tage - so lange musste der FC Sand in der Fußball-Bayernliga Nord auf ein Erfolgserlebnis warten. "Ich weiß gar nicht mehr genau, wie lange es schon her war", sagt dazu Trainer Erwin Albert. Aber seit dem vergangenen Samstag ist diese Durststrecke überwunden. Mit 2:1 schlugen die Sander den FSV Erlangen-Bruck und holten damit erstmals nach dem 1:0 beim FC Trogen am 21. Oktober 2012 wieder drei Punkte. "Dieser Sieg war überfällig", weiß der Trainer.
Und bitter nötig. Denn nach wie vor rangiert der FC Sand mit 27 Punkten aus 28 Partien als Sechzehnter auf einem direkten Abstiegsplatz. Aber er hat nun wieder eine Perspektive, denn er ist gleichauf mit der DJK Bamberg, die auf dem rettenden 14. Rang steht. Und die Brucker als Elfter haben nur vier Zähler mehr. Sechs Begegnungen sind es noch für die Sander bis zum Saisonende am 25.
Mai, vier davon zu Hause, darunter zwei gegen die beiden Tabellenletzten FC Trogen und TSV Kleinrinderfeld.
Die Ausfälle waren nicht zu verkraften Die Liste der Gründe für den Sander Absturz ist lang, "das will ich gar nicht alles anführen", erklärt Albert. Verletzungen und Sperren trugen dazu bei, Pech mit Schiedsrichter-Entscheidungen, die dazu führten, dass die Mannschaft mehrmals lange in Unterzahl spielen musste. "Wir haben auch schlechte Spiele gemacht, wie in Würzburg oder in der ersten Halbzeit gegen Selbitz", räumt Erwin Albert ein, der bereits seinen Vertrag für die kommende Saison verlängert hat.
"Aber manchmal auch gute, da konnten wir nichts dazu, dass wir verloren haben." Zuweilen gehört zum Erfolg eben auch ein bisschen Glück - und von dem fühlten sich die Sander in den Wochen vor dem Brucker Spiel verlassen.
"Wenn man so eine Serie hat wie wir, ist das natürlich deprimierend und ganz schlecht für die Psyche", blickt Albert zurück. Was also tun als Trainer? "Ich habe immer gesagt, dass wir weiter an uns glauben müssen", erklärt er. "Natürlich muss man Fehler ansprechend, aber ich habe auch immer wieder darauf hingewiesen, was gut bei uns war. Und ich hatte auch immer die volle Rückendeckung im Verein." In den Phasen der Erfolglosigkeit breche zudem der eine oder andere Konflikt in der Mannschaft eher auf als zu Zeiten, in denen es gut läuft, "aber das haben wir ganz gut hingekriegt."
Endlich wieder einmal Torchancen herausgespielt Gegen die
Brucker hat sich die Sander Beharrlichkeit ausgezahlt, auch, weil erstmals seit langem die Personalsituation sich etwas entspannt hatte. "Wir hatten phasenweise ja sechs verletzte Stammkräfte, dann war Max Göbhardt drei Spiele gesperrt, das kann man nicht wegstecken", sagt Erwin Albert. Der FC Sand vom vergangenen Samstag verkraftete auch einen frühen Rückstand und einen verschossenen Elfmeter. Bezeichnend, dass mit Mittelfeldspieler Matthias Hoff ein Akteur den 2:1-Siegtreffer erzielte, der wochenlang auf Grund von gesundheitlichen Problemen ausfiel.
"Gegen Bruck haben wir uns endlich wieder mal ein paar Torchancen herausgespielt", erklärt der Sander Trainer. Daran soll seine Mannschaft in den letzten, entscheidenden Phase der Saison anknüpfen. Die Abschlussschwäche zieht sich seit Rundenstart durch das Spiel der Sander, die nur 31 Treffer in 28 Begegnungen bejubeln durften.
Nur der Vorletzte FC Trogen ist mit 25 in dieser Beziehung schwächer, hat aber auch zwei Partien weniger ausgetragen.
Nun kommt der Tabellenvierte Der jüngste Erfolg nun soll die Wende einleiten. "Es sind im Training jetzt fast alle dabei", erklärt Albert, da könne er ganz anders arbeiten. Allerdings sei nach wie vor unklar, wann Fabian Benkert, den ein Muskelfaserriss in der Wade plagt, wieder eingreifen könne. "Wir müssen auf uns gucken, wenn wir nicht gewinnen, nützt alles andere nichts", weiß Albert. Das wird am kommenden Samstag aber schwer, denn mit dem FC Amberg kommt eine Mannschaft, die als Tabellenvierter noch Aufstiegschancen hat, "aber wir spielen zu Hause, und so müssen wir auch auftreten und Leidenschaft zeigen", fordert der Trainer.
Eine Zielmarke, wie viele Punkte sein Team erreichen muss, um auch in der kommenden Saison in der Bayernliga zu spielen, hätten sich die Sander nicht gesteckt, aber Albert zeigt sich zuversichtlich, dass sein Team den Klassenerhalt schaffen wird. "Das wäre ein großer Erfolg für uns", sagt er. Und wenn sein Team in den kommenden Wochen genauso viel Glück hat wie Pech in den vergangenen Spielen, "dann schaffen wir es hundertprozentig."