Mit der Aktion "Sichere Schwimmer" haben die Grundschule und die DLRG-Ortsgruppe Ebern ins Schwarze getroffen. Zahlen belegen den Erfolg.
Kinder von Anfang ihrer Schulzeit an zum Schwimmen zu animieren, ist Ziel der Aktion "Sichere Schwimmer", die in Ebern erste tolle Erfolge bringt. Über den Beckenrand hinaus geht das Engagement aller an der Aktion Beteiligten, um Kinder zu sicheren Schwimmern zu machen. Dank einer Zusammenarbeit von Schule und Aktiven der Deutschen Lebensrettungsgesellschaft (DLRG) vor Ort soll dieses Ziel erreicht werden. Unterstützt wird die sinnvolle Aktion von der AOK Bayern.
Die Abschlussveranstaltung am Mittwoch im Freibad Ebern zeigte, dass die Verwirklichung der Aktion unter Regie der Eberner DLRG mit Rudi Rath und Klaus Bayersdorfer an der Spitze gelungen ist. "Hallo Rudi", schallte es aus vielen Kindermündern am Eingang des Freibades in Ebern. Schon das zeigt, dass die Chemie zwischen den Ausbildern der DLRG, Schule und Kindern stimmt.
Deutliche Besserung Und den Erfolg belegen Zahlen: Rudi Rath, der Vorsitzende der DLRG Ebern berichtete: "Zum Jahresbeginn haben wir für das Schuljahr 2014/15 in den drei ersten Klassen der Grundschule Ebern eine Schwimmfähigkeit von nur 39 Prozent festgestellt." Das sei ein neuer Negativrekord, ergänzte Klaus Bayersdorfer. Seit das Hallenbad vor vier Jahren geschlossen wurde, musste eine kontinuierliche Abnahme der Schwimmfähigkeit bei Kindern in Ebern festgestellt werden. Rath freute sich: "Der Anteil der Schwimmer in den drei ersten Klassen ist zum Schuljahresende durch eine intensive Schwimmausbildung auf genau 60 Prozent angestiegen." Ziel sei es, dass die restlichen 40 Prozent Nichtschwimmer im Laufe des nächsten Schuljahres das Seepferdchen erhalten.
Die Aktion stieß auch auf Lob bei einigen älteren Damen, die ihre Bahnen im Freibad zogen. So die 81-jährige Ilse Schober aus Ebern, die nach eigenen Angaben jeden Morgen 600 bis 700 Meter schwimmt. "Ich finde es wunderbar, dass die Kinder schon frühzeitig das Schwimmen erlernen, das ist eine gute Sache zwischen der DLRG in Ebern und der Grundschule. Diese Möglichkeiten hatten wir früher nicht".
Neun Jahre alt ist Andre aus Jesserndorf, der die Klasse 3c besucht. "Ich habe heuer das Seepferdchen bekommen, das ist toll. Alles hat mir sehr viel Spaß gemacht und ich würde lieber jeden Tag zum Schwimmen als in die Schule gehen", sagte er mit einem verschmitzten Lächeln.
Mit der Trillerpfeife Nachdem sich die etwa 270 Kinder der Grundschule im Nichtschwimmerbecken abgekühlt hatten war es nicht leicht die "Wasserratten", die vor Freude eher schnatterten wie die "Wasserenten" , auf sich aufmerksam zu machen. Das Mikrofon hatte seinen Geist aufgegeben. Gut dass Lehrerin Birgit Finzel ihre Trillerpfeife dabei hatte, um den Rednern Gehör zu verschaffen.
"Schwimmen zählt zu den gesündesten Sportarten", sagte Lothar Zachmann von der AOK-Direktion in Schweinfurt den Kindern, die den Rand des Schwimmbeckens bevölkerten. Rudi Rath versprach: "Unsere ganzen Anstrengungen gelten der Verwirklichung, dass möglichst alle Kinder die Grundschule nach der vierten Klasse als Schwimmer verlassen können." Die hervorragende Zusammenarbeit mit der Schule mache die Schwimmtrainer zuversichtlich und die Freude über jedes Kind, welches den "Sprung zu den Schwimmern geschafft hat, ist eine schöne Entlohnung für unsere geleisteten Trainerstunden".
Rote Quietsche-Enten Bürgermeister Jürgen Hennemann (SPD) würdigte alle, die sich um die Schwimmausbildung der Kinder kümmern. "Ich wusste gar nicht, dass wir in unserem Freibad einen Whirlpool haben," sagte der Bürgermeister, da die Kinder mit Strampeln das Wasser zum brodeln brachten. Erfreut über den Spaß, den die Kinder offenkundig hatten, und auch über das Engagement der DLRG Ebern äußerten sich Schulamtsdirektorin Ulrike Brech und die Rektorin der Grundschule Ebern, Ingrid Mandery.
Groß war das Hallo, als knallrote Quietsche-Entchen aus Kunststoff ins Wasser geworfen wurden. Die Schüler stürzten sich mit Begeisterung in das kühle Nass, um eines der Entchen zu erhaschen. Das gelingt eben nur Schwimmern! Für die Erstklässler gab es obendrein Schwimmbrillen und die Schüler der Klasse 3d, die sich am erfolgreichsten an der Schwimmaktion beteiligt hatte, freuten sich zusätzlich über Wasserbälle. Luis und Lukas führten vor, was sie gelernt hatten, und zeigten den Gästen und ihren Mitschülern einige Rettungstechniken.
Bei der Aktion "Sichere Schwimmer" legten Schülerinnen der Grundschule Ebern mit Rentweinsdorf folgende Abzeichen ab: 31 Seepferdchen, 20 Deutsche Jugendschwimmabzeichen (DJSA) in Bronze und 14 DJSA in Silber. Die Abnahme für das DJSA in Gold steht noch aus. Um Seepferdchen oder DJSA-Abzeichen zu bekommen müssen einige Disziplinen absolviert, die den jungen Schwimmern einiges abverlangen.