In der Xaver-Mayr-Galerie in Ebern zeigt der Foto-Creativ-Kreis Ebern seine "Bilder des Jahres 2014" und aktuelle Fotos.
Für zwei Wochen, bis zum 13. September, werden die "Bilder des Jahres 2014", zusammen mit aktuellen Fotos von Mitgliedern des Foto-Creativ-Kreises Ebern mit vielen unterschiedlichen Motiven und Perspektiven, in der Xaver-Mayr-Galerie in Ebern zu sehen sein. Die Vernissage zu dieser Ausstellung fand am Samstagnachmittag in der Galerie am Fuß des Stadtbergs in Ebern statt.
Viele Interessierte kamen zur Vernissage
Steffen Schanz, Vorsitzender des Foto-Creativ-Kreises Ebern freute sich, in den "edlen Räumen" der Xaver-Mayr-Galerie zahlreiche Interessenten begrüßen zu können. Nach einem "Rundumblick" bedauerte er, dass kein Vertreter der Stadt Ebern gekommen war. Schanz betonte die Verbundenheit des Foto-Clubs und die vielen Gemeinsamkeiten mit dem Bürgerverein Ebern.
Alte Fotoschätze aus Privatfundus zu sehen
Lob zollte der Vorsitzende Schreinermeister Andreas Remshardt, der mit einer Ausstellung verschiedener Fotoapparate im kleinen Fotomuseum im Obergeschoss den Raum bereichert habe. Schanz gab bekannt, dass der Fotoclub 90 Mitglieder hat. Außerdem kündigte er zwei Highlights an: Zum einen eine Präsentation der Bilder des Monats aus dem Jahr 2014, mit denen sich die Mitglieder identifizieren würden, und "als Schmankerl" einen Kurzfilm über den ehemaligen Bahnhof von Ebern. Die Besucher hatten dabei - je nach Alter - einige Aha-Erlebnisse: Mancher kannte noch das Bahnhofsgebäude aus seiner Kind- und Jugendzeit. "Ach, das kenn' ich ja noch", war zu hören. Der Kurzfilm zeigte in chronologischer Folge den ehemaligen Bahnhof neben der Post von der Entstehung bis zum heutigen Bahnhof-Endpunkt an der Georg-Nadler-Straße.
Steffen Schanz entführte damit die Besucher auf eine "Bahn-Zeitreise" über mehrere Jahrzehnte. "Schade, dass unser alter Bahnhof heute nicht mehr vorhanden ist", sagte eine Seniorin. Der eingleisige und nicht elektrifizierte Abschnitt von Ebern nach Maroldsweisach wurde 1988 im Personenverkehr stillgelegt und später abgebaut.
Verblüffende 3D-Effekte mit historischem Kniff
Besondere Beachtung fand auch die Stereo-Fotografie von Clubmitglied Manfred Künzel. "Diese gibt es seit Anbeginn der Fotografie, etwa 1856/57", sagt Künzel. Gedanken habe man sich damals gemacht, wie man Bilder plastisch darstellen könne. Im Abstand von etwa 65 Millimetern montierte man zwei Objektive nebeneinander, mit denen man gleichzeitig zwei Bilder, eines mit dem rechten und eines mit dem linken Objektiv aufnahm.
Beim Anschauen mit einem sogenannten Linsenbetrachter kommen im Gehirn ein linkes und ein rechtes Bild an. "Durch diese Trennung im Gehirn wird eine Plastizität erzeugt", erklärt der "Stereofotograf." Dadurch ergibt sich ein 3D-Effekt. Ein Blick durch die Betrachtergeräte von Manfred Künzel auf die historischen Fotos zeigt, dass sich durch die Stereofotografie faszinierende Eindrücke auftun und sich für das räumliche Sehen ungekannte Perspektiven eröffnen. Im Fundus von Manfred Künzel befinden sich sehr alte Aufnahmen - "Schätze", wie Vorsitzender Steffen Schanz sie bezeichnete.
Preisgekrönte Aktaufnahmen
Ein "preisgekrönter Fotograf" ist Stephan Michel aus Haßfurt. "Am liebsten fotografiere ich Personen und das am allerliebsten bei natürlichem Licht in der freien Natur", sagt er.
Als bestes Jahresbild wurde von einer Jury des Fotoclubs ein Aktfoto einer Frau ausgewählt die am Boden liegt, welches er von erhöhter Warte aufgenommen hat. "Durch kurzfristige Einstrahlung von Sonnenlicht in das Zimmer entstand dieses Foto mit der besonderen Atmosphäre auf den Betrachter", sagt Stephan Michel.
Einen zweiten Platz gewann er mit einem Foto einer jungen Frau, die auf einem Steg liegt. "Da muss man schon mit großer Blende arbeiten, damit der Hintergrund unscharf wird und das Bild eine entsprechende Wirkung erhält", so der Fotograf. Mit dem Stativ arbeitet er aber selten. Models, die er fotografiert, wollten immer viele Bilder haben, erklärte Michel. Und mit Stativ würde das alles recht lange dauern.
Ausstellung läuft noch bis 13.
September
Bei einem Rundgang unter fachkundiger Erläuterung der Fotografen konnten sich die Besucher von Bildern mit Tieren, Landschaften aber auch von reizvollen Körperaufnahmen inspirieren lassen.
Die Ausstellung ist bis zum 13. September auch an Wochenenden in der Zeit von 14 bis 17 Uhr zu besichtigen. Steffen Schanz wies noch darauf hin, dass er in der "Nacht der Museen", am 12. September, in der Xaver-Mayr-Galerie einen Vortrag mit dem Titel "Ebern im Wandel der Zeit" halte. Hier werden alte Bilder von Ebern zu sehen sein, die aus Schwarz-Weiß-Negativen des heute 92-jährigen "Eberner Stadtfotografen" Erich Rotbauer stammen.
Die Öffnungszeiten
Die Schau ist bis zum 13. September auch an Wochenenden in der Zeit von 14 bis 17 Uhr in der der Xaver-Mayr-Galerie in Ebern zu besichtigen.