Ob sie ihr Geld wieder in Gänze zurückbekommen, ist fraglich. Das sorgt für Ärger.
Das ist deutlich. "Wichtig! Wir haben keine kostenlose FFP2-Masken von Hr. Spahn!" verkündet das Hinweisschild in der Zeiler Apotheke. Auch die Eltmanner Apothekerin Margit Stäbler ist in Rage. In der letzten Woche vor Weihnachten sind die Wartezimmer voll, weil die Menschen ihre wichtigen Medikamente holen oder Rat bei Erkältungskrankheiten brauchen. "Wir schaffen diese Arbeit kaum", sagt Margit Stäbler, die coronabedingt ihr Personal in zwei Teams teilte.
Jetzt sollen die Apotheken quasi über Nacht schnelle FFP2-Maskenbeschaffer sein. Schon am frühen Morgen standen die Menschen vor der Türe. "Heute morgen ist mein Team schier zusammengebrochen", ärgert sich Stäbler.
Vor allem aber sollen die Apotheken in Vorleistung treten. Bezahlt bekommen sie die Masken mittels einer Pauschale, deren Rechnungsschlüssel so schwierig ist, dass ihn die Fachfrau erst einmal knacken musste. Das Ergebnis. Sie muss ihren Kunden sagen, dass ihr Maskenkontingent in zwei Tagen aufgebraucht ist.
Der Haßfurter Apothekersprecher Stephan Schmitt hofft, "dass das Ganze gut ausgeht" - vor allem, wenn man Januar und Februar dazurechnet. Da soll es Coupons für alle Berechtigten geben. Auch er spürte den Ansturm am Morgen mehr als deutlich. Beruflich musste er nach Schweinfurt, wo die Schlangen vor den Apotheken zehn Meter lang waren, wie er schilderte. Für ihn das größte Problem: die Ware bekommen. Die Vorbereitungszeit sei viel zu kurz gewesen.
In Eltmann muss man mit Publikum aus Richtung Bamberg rechnen. "Da kommen Menschen in den Laden, die habe ich vorher noch nie gesehen," erklärt Margit Stäbler. "Sie können mit Ihrem Ausweis in 20 Apotheken marschieren." Es gibt keinen Überprüfungsmechanismus. Erst ab Januar erhalten die Berechtigten einen Coupon mit Geldwert.
Fehler der Politik
"So etwas Verrücktes habe ich in meinen 35 Berufsjahren nicht erlebt." Die Masken hätte man längst in Ruhe verteilen können. Nun seien Hochrisikopatienten unterwegs, die gerade jetzt besser daheim blieben. "Es geht nicht darum, dass wir Apotheken nicht wollen," unterstreicht Stäbler, es sei nur einfach von der Politik völlig falsch angepackt worden.