Bei der Firma Uniwell im Eberner Stadtteil Eyrichshof laufen die Vorbereitungen für die Wahl eines Betriebsrates. Dies passiert aber nicht geräuschlos. Jetzt gibt es sogar drei Listen und 34 Bewerber. 14 Entlassene haben wegen ihrer Kündigung das Arbeitsgericht angerufen.
Entscheidungen, welche die Firma Uniwell in Eyrichshof betreffen, fallen zurzeit vor allem vor Gericht: 14 Gütetermine haben wegen der Kündigungen, die die Uniwell-Geschäftsleitung gegen Mitarbeiter in diesem Jahr ausgesprochen hat, mittlerweile das Arbeitsgericht in Schweinfurt beschäftigt: Bei diesen ersten, so genannten Güteterminen ging es darum, auszuloten, inwieweit eine Trennung über die Zahlung von Entschädigungen erfolgt oder auf eine Wiedereinstellung gepocht wird.
Sieben wollen weiterarbeiten Wie der Direktor des Arbeitsgerichtes, Wolfgang Pohl, gestern dazu mitteilte, gebe es mehrere Kläger, die die Gründe einer betriebsbedingten Kündigung nicht akzeptieren und eine Weiterbeschäftigung verlangen, weswegen es nach dem ersten Gütetermin Ende Januar mit den Verhandlungen weitergeht.
Wie Pohl auflistet, wurden vier Verfahren durch Vergleich erledigt. In sieben Verfahren wurden Termine vor der Arbeitsgerichtskammer bestimmt. In zwei Verfahren wurde ein Vergleich geschlossen, bei denen noch eine Widerspruchsfrist läuft, in einem weiteren Fall wurde ein Vergleichsvorschlag unterbreitet.
34 Bewerber für sieben Mandate Fortgesetzt wurden die Vorbereitungen zur Betriebsratswahl. Dabei können die Beschäftigten am 12. Dezember unter Kandidaten wählen, die sich auf drei Listen verteilen. Insgesamt bewerben sich 34 Uniwellmitarbeiter für die sieben Betriebsmandate, zeigte sich zum Ablauf der Vorschlagsfrist am Dienstag. Die Beschäftigten können aber nicht einzelne Kandidaten (Persönlichkeitswahl), sondern jeweils nur eine der drei vorgeschlagenen Listen ankreuzen (Listenwahl).
Jeder Mitarbeiter hat nur eine Stimme. Der Betriebsrat setzt sich entsprechend dem Stimmergebnis für die Listen in der Reihenfolge der Kandidaten der jeweiligen Vorschlagslisten zusammen.
" Unser Ziel, alle Kandidaten in einem gemeinsamen Wahlvorschlag in Form einer Persönlichkeitswahl wählen zu lassen, konnte nicht realisiert werden", teilte Thilo Kämmerer, Gewerkschaftssekretär der IG Metall Verwaltungsstelle in Bamberg auf Anfrage mit.
Zutritt zu Hallen verwehrt Seinen Angaben zufolge seien im Vorfeld schon Unterstützungsunterschriften für weitere Kandidatenlisten innerhalb des Betriebes gesammelt worden, auf der keiner der Gewerkschaftsvertreter aufgeführt gewesen sei. "Gleichzeitig wurde unseren Vertretern im Wahlvorstand der Zutritt zu den Produktionshallen verwehrt." Dies sei erst später durch den Einsatz des Gewerkschaftsjuristen und der Vermittlung des Arbeitsrichters aus Schweinfurt ermöglicht worden. "Dies aber nur zeitlich eingeschränkt an einer Stunde am Tag und stets in Begleitung einer Aufsichtsperson ", erklärte der Gewerkschaftssekretär.
Trotzdem werden seitens der IG Metall nunmehr 16 Mitarbeiter zur Betriebsratswahl vorgeschlagen, wovon 15 der Gewerkschaft angehören. Auf dieser Gewerkschaftsliste stehen auch Kandidaten, denen zwischenzeitlich gekündigt worden war und die Kündigungsschutzklagen laufen haben.