Mithilfe von Fördermitteln des Staates soll das Rathaus in Maroldsweisach barrierefrei zugänglich gemacht werden.
Einen barrierefreien Zugang soll das Rathaus in Maroldsweisach erhalten, da nach Mitteilung der Regierung von Unterfranken für dieses Projekt ein Zuschuss zu erwarten ist. Die Gemeinde hat deshalb die Maßnahme für das kommunale Investitionsprogramm angemeldet. Die Gesamtkosten wurden auf knapp 140 000 Euro beziffert.
Wie Bürgermeister Wolfram Thein (SPD) in der Sitzung des Marktgemeinderates am Montag bekannt gab, wurde das Büro "Archise" mit der Planung des Projektes beauftragt. Diese beinhaltet den Einbau eines Hebelifts im Rathaus, den Bau einer Rampe für den hinteren Eingang und eine Öffnungsautomatik für die vordere Eingangstür. "Der Fördersatz liegt bei 90 Prozent, wobei eine Höchstfördersumme von 116 700 Euro zugrunde gelegt ist", sagte Thein.
Die Ausschreibung werde vorbereitet und mit der Umsetzung der Maßnahme könne im Herbst begonnen werden.
Enge bereitet Probleme
In der Sitzung des Gremiums wurde das Projekt von Architektin Renate Schubart-Eisenhardt vom Büro "Archise" vorgestellt und erörtert. Nach ihren Worten müsse die Umsetzung eines Treppenliftes aufgrund der relativ räumlichen Enge im Treppenbereich vom Keller bis zum Dachgeschoss den Gegebenheiten angepasst werden. "Es war nicht ganz einfach etwas passendes zu finden", so die Architektin. Es wurde trotzdem eine Lösung gefunden und es sei keine Sonderanfertigung nötig, sagte Schubart-Eisenhardt auf Frage von Zweitem Bürgermeister Harald Deringer (CSU).
Anhand eines Planes erläuterte die Architektin den Mitgliedern des Gremiums ihre Vorstellungen für einen Hebelift im Innenbereich an der Treppe.
Der Gedanke eventuell an der Außenfront des Rathauses im rückwärtigen Bereich einen Aufzug zu bauen, musste man aus Umsetzungs- und Kostengründen verwerfen, ergänzte Bürgermeister Wolfram Thein. Der Hebelift müsse eine Plattform von 1,10 mal 1,40 Meter haben, damit dort ein Rollstuhl und eine weitere Person Platz finden können. Das sei DIN-Vorschrift. An der rückwärtigen Seite soll ein behindertengerechter Zugang über eine Rampe geschaffen werden und die Tür des Haupteinganges soll sich automatisch öffnen und schließen. Auch an ein Vordach ist gedacht.
Bei einer Gegenstimme beschloss der Gemeinderat aufgrund der vorliegenden Planung einen Förderantrag zu stellen, um dann das Projekt ausschreiben zu können.
Platz für 99 Kinder
Weiter stand die Planung für das kommende Kindergartenjahr an.
"Erhebungen haben ergeben, dass bis dato 73 Regelkinder, 25 Schul- und 24 Krippenkinder zu berücksichtigen sind", sagte Wolfram Thein. Es würden 24 Plätze für Kinder unter drei Jahren und 75 für Regelkinder zur Verfügung stehen. Durch das entsprechende Buchungsverhalten, nachmittags weniger Regelkinder und Nutzung dieser Plätze durch Schulkinder, unterliege die Nutzung durch Schulkinder keiner Einschränkung und sei rechtlich korrekt. Der Bedarfsplan wurde vom Gremium anerkannt und unter den genannten Gegebenheiten einstimmig beschlossen.
Der Markt macht mit
Die Lenkungsgruppe der Baunach-Allianz - sie besteht aus Bürgermeistern der Allianzgemeinden rund um Ebern und Beratern des Amtes für Ländliche Entwicklung Unterfranken und Oberfranken - werde ein Integriertes Ländliches Entwicklungskonzeptes (ILEK) und einen Vitalitäts-Check VC 2.0 zur Innenentwicklung in
Auftrag geben. Man baue dabei auf das Ingenieurbüro für Planung und Umwelt (IPU), Erfurt. Das Büro habe viel Erfahrung im Bereich ILEK und war bereits in der "Hofheimer Allianz" sowie der "Initiative Rodachtal" aktiv, berichtete Thein. Der Umfang der Auftragsvergabe wäre noch festzulegen. Die Gesamtkosten werden, abzüglich der Förderung, mit gut 35 000 Euro angegeben, die nach Einwohnerzahl auf die beteiligten Gemeinden aufgeteilt werden. Man geht von einer Höchstsumme von 1, 31 Euro je Einwohner aus. Es entstand eine Debatte über die Kostenbeteiligung der Gemeinde Maroldsweisach und Zweiter Bürgermeister Harald Deringer (CSU) fragte, ob man den Beitrag der Gemeinde schon jetzt auf die Höchstsumme von 1,31 Euro pro Einwohner festlegen müsse. Es könnte ja auch weniger werden, meinte er.
Dazu Verwaltungsleiter Michael Rahn: "Wir müssen heute einen Beschluss fassen, auch wenn wir noch nicht wissen was die inhaltliche Aufarbeitung bringt." Bürgermeister Thein bemühte seinen Taschenrechner: "3343 Einwohner mal 1,31 Euro ergibt für unsere Gemeinde einen Höchstbetrag von 4379 Euro." Der Gemeinderat stimmte zu.
Hohe Kosten
Thein informierte das Gremium über die Bürgerversammlung im Ortsteil Dippach am 13. Juli (siehe FT 15.Juli) und ging hier auf den dort diskutierten und geforderten Breitbandausbau ein. Würde die Kommune die Kosten selber tragen, so der Bürgermeister auf Anfrage von Gemeinderat Stefan Böhm (JCU), wäre eine Summe von 100 000 Euro realistisch.
Weiter berichtete Thein, dass die Vollsperrung der B 279 zwischen Maroldsweisach und Ermershausen noch bis zum Montag, 1.
August, bestehe, anschließend könnte ein Teilstück freigegeben werden.
Untersuchungen der Wasserquellen im Gemeindegebiet hätten keine Beanstandungen ergeben. Eine Bürgerversammlung für Maroldsweisach regte Harald Deringer an und Gemeinderat Stefan Böhm sprach sich für eine WLAN-Verbindung für den Sitzungssaal aus.