: Wer entgiften möchte, dem empfiehlt Schertel eine dreiwöchige Frühjahrskur mit Löwenzahn. "Drei Mal täglich drei Stengel mit Blüte verzehren - das schwemmt die Giftstoffe aus", weiß die 60-Jährige.
Der Spitzwegerich
Der Spitzwegerich (Plantago lanceolata), auch Spießkraut, Lungenblattl oder Schlangenzunge genannt, ist eine ausdauernde, krautige Pflanze, die Wuchshöhen von fünf bis 50 Zentimetern erreicht. Die in einer grundständigen Rosette stehenden Laubblätter sind ungestielt. Die einfache Blattspreite ist spitz, schmal und lanzettlich. Die Blütezeit reicht von Mai bis September.
Wo findet er sich?
Der Spitzwegerich war ursprünglich nur in Europa beheimatet. Inzwischen ist er weltweit zu finden. Er kommt häufig in Fettwiesen, in Parkrasen, an Wegen und in Äckern vor.
Wozu taugt der Spitzwegerich?
Aus den Blättern des Spitzwegereich lässt sich ein Tee oder auch Hustensaft kochen. Dank seiner Schleimstoffe ist er bei Halsschmerzen und Husten ausgesprochen hilfreich. Weil er so gut hilft, ist er eine schon seit vielen Jahrhunderten bekannte Arzneipflanze, wurde früher auch als "Heilwegerich" bezeichnet. Die Pflanze kann allerdings noch mehr. Aufgrund seiner entzündungshemmenden Wirkung ist der Spitzwegerich auch als Pflaster für unterwegs gut geeignet. Die Blätter dabei einfach zwischen den Fingern rollen und den austretenden Saft auf die Wunde geben. Der Saft hilft auch gegen Schmerzen und Juckreiz bei Insektenstichen. Der Spitzwegerich wurde übrigens im Herbst 2013 von Wissenschaftlern der Universität Würzburg mit Verweis auf die in ihm enthaltenen antibakteriellen und blutstillenden Wirkstoffe zur "Arzneipflanze des Jahres 2014" gewählt
Die Brennnessel
Die große Brennnessel (urtica) kann eine Wuchshöhe bis zu drei Metern erreichen. Sie besteht aus einem aufrechten Stengel an dem sich die Blätter paarweise gegenübersitzen. Die sind länglich, fast herzförmig und haben einen gezähnten Rand. Vorsicht: Wegen ihrer Brennhaare auf der Blattoberseite, die bei Berührung mit der Haut zu einem schmerzhaften, brennenden Juckreiz führen, ist die Pflanze einigermaßen unbeliebt.
Wo findet man Brennnesseln? Die Pflanze wächst auf stickstoffreichen Böden, also dort. wo gut gedüngt wurde. Urin und Gülle gelten in der Welt der Brennnesseln als ausgezeichneter Dünger, machen diese Standorte allerdings für Menschen weniger interessant. Besser, man pflückt die Pflanze von nährstoffreichen Waldböden. Die beste Erntezeit ist zwischen April und Juni. Dabei am besten Handschuhe tragen.
Wozu taugen Brennnesseln? Fein zerhackt sind Brennnesselblätter ein sehr schmackhafte Zutat zu Salaten oder Suppen. Auch in Aufläufen und Torten machen sich Brennnesseln gut. Selbst in Sternerestaurants landet die Brennnessel inzwischen auf der Speisekarte.
Elisabeth Schertels Tipp: "Die Königin der Heilkräuter" ist laut Schertel ein richtiges Kraftpaket und lässt sich aufgebacken sogar als gesunde Chips-Variante verzehren. Doch die 60-Jährige empfiehlt vor allem die Brennnesselsamen. Diese schenkten im Herbst, wenn die Tage langsam wieder kürzer werden, Kraft und Vitalität. "Man kann die Samen übers Müsli oder den Salat streuen", rät Schertel.
Abschließend möchte sie noch ein weiteres Kraut ins Feld führen: den Giersch. Vielen Gartenbesitzern ist er als äußerst hartnäckiges Unkraut bekannt. Schertel nutzt den Giersch dagegen als Heilmittel gegen Rheuma und Gicht. "Außerdem schmeckt er wirklich lecker nach Petersilie und ist ein Vitaminwunder", ergänzt sie. Im Giersch stecke bis zu vier Mal mehr Vitamin C als in einer Zitrone und sogar fünfmal mehr als im Kopfsalat.
Experimentierfreudige können Schertels Giersch Limonade probieren: Dazu einige Blätter Giersch zusammen mit Blättern der Zitronenmelisse, einer Biozitrone und zwei Stengeln Gundermann mit Apfelsaft und Mineralwasser ansetzen. Nach sechs bis acht Stunden kann man die Kräuter abseihen und eine gesunde Limonade genießen.