"Imago" heißt die Ausstellung des Künstlers Norbert Nolte, die am Samstag im Schloss Oberschwappach eröffnet wurde und bis 21. Oktober dort zu sehen ist.
"Imago" kann man vielfältig interpretieren - genau wie die Werke von Nolte. "Ich mache mir ein Bild" oder "Ich stelle mir etwas vor" wären zwei Übersetzungsmöglichkeiten, die durchaus die Intention des Künstlers transportieren. Galerist Egon Stumpf, der Nolte zum zweiten Mal nach Oberschwappach holte, gab selbst zu, einige Probleme beim Zugang zu Noltes Werken gehabt zu haben. Doch sei dieser so interessant, dass Stumpf ihn nach einer Gruppen-Ausstellung unbedingt auch zu einer alleinigen Werkausstellung in das altehrwürdige Schloss holen wollte.
Noltes Bilder und Installationen wollen einerseits eine Geschichte erzählen. Doch welche Geschichte das ist, das überlässt der Künstler weitgehend dem Betrachter. Er wählt symbolträchtige Gegenstände, setzt sie in einen Zusammenhang - oftmals auch mit dem Raum, in dem sie ausgestellt werden sollen - und bietet diese Projektionsfläche dann dem Betrachter an, der sich sein eigenes Bild machen soll.
Dauerausstellung zum Barock
Neben der Werkausstellung "Imago" in den Räumen hinter dem Spiegelsaal ist erstmals auch eine zeitlich begrenzte Ausstellung mit der Dauerausstellung zum Barock im gegenüber liegenden Schlossflügel kombiniert. Sie nimmt die Präsentation "Ruach - Atem - Zeit" auf, die Nolte in Zusammenarbeit mit der Diözese Würzburg in der Kartause Astheim präsentierte. Im alten Testament gibt der Schöpferatem Gottes, im hebräischen "Ruach" genannt, der Materie das Leben.
Noltes Sternenhimmelsscheiben oder auch Glasdome beeinflussen die Sicht auf die vorhandenen Ausstellungsstücke ganz bewusst und oft auch in überraschend passender Weise. Weil diese Kombination vor vier Jahren in Astheim so gelungen ist, freute sich Wolfgang Schneider von der Diözese besonders darüber, dass dies in Oberschwappach nochmals möglich war.
Beeindruckt von den Werken zeigten sich auch Bürgermeister Stefan Paulus und sein Stellvertreter Bernhard Jilke. Die Ausstellung markiert quasi das Ende der Sommerpause in Schloss Oberschwappach und lenkt auch neue Aufmerksamkeit auf die Dauerausstellung der Diözese Würzburg. Paulus dankte allen, die so aktiv mitarbeiten, das Schloss mit Leben zu erfüllen, allen voran dem Kulturverein und den Galeristen Egon und Eleonore Stumpf.
Musikalisch umrahmt wurde die Vernissage von Querflötistin Veronika Craneis. Die Berufsmusikerin ist mit Norbert Nolte zur Schule gegangen, "und neulich haben wir uns nach über 40 Jahren zum ersten Mal wieder getroffen. Da hab ich spontan zugesagt, den heutigen Abend mitzugestalten", erzählte sie. Eigens angereist war auch Michael Heberling, Redaktionsleiter der Kirchenzeitung für das Bistum Eichstätt, der für den Katalog zur Ausstellung das Gedicht "Legende" verfasste und dieses bei der Vernissage vortrug.
Die Ausstellung ist bis zum 21. Oktober immer sonn- und feiertags von 14 bis 17 Uhr sowie nach telefonischer Vereinbarung (09527/810501) geöffnet. Führungen mit dem Künstler gibt es am Sonntag, 9. September, und Mittwoch, 3. Oktober, jeweils ab 14 Uhr. Am 21. Oktober findet ab 16 Uhr eine Finissage mit Künstlergespräch statt. Weitere Informationen gibt es im Internet unterwww.knetzgau.de oder www.galerie-im-saal.de.