Nina ist ein "Kann-Kind"

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Für das Mädchen aus Höchstädten begann gestern bereits mit fünf Jahren der "Ernst des Lebens" - und das in einer Ganztagesklasse in Ebern.

Das Loblied auf die Schule stimmt sie schon voller Inbrunst an. Erlernt von der Schwester, die drei Jahre älter ist und "es damals in der ersten Klasse ins Heft geklebt hat". Die achtjährige Anika ist das große Vorbild für ihre kleine Schwester Nina Müller aus Höchstädten. Jetzt bekommt sie auch deren bisherige Lehrerin: Birgit Finzel, die wieder die Ganztagesklasse der Grundschule übernimmt.

Bereits zum dritten Mal gibt es dieses Angebot, das auch die Mutter der beiden Mädchen, Marion Müller (35), überzeugt hat. Die CSU-Stadträtin, Schulverbandsrätin und Geschäftsfrau: "Die Ganztagesgruppe sorgt für entspannteres Lernen. Die Kinder haben ein ganz anderes Verhältnis zu ihren Lehrkräften, wenn man auch zusammen zu Mittag isst."

Ein Trend, der immer mehr Eltern überzeugt: 18 Kinder bilden im neuen Schuljahr mit der Ganztagesklasse eine von dreiGruppen von Abc-Schützen.
Und die fünfjährige Nina freute sich schon wie ein Honigkuchenpferd. "Ich sag' der Frau Finzel meinen Namen nicht, die kennt mich ja schon." Na klar, hat sie doch jeden Tag zusammen mit ihrer Mutter ihre große Schwester, die jetzt als Drittklässlerin in den ersten Stock "aufsteigt", zur Schule gebracht und abgeholt.

"Ich kenn' mich aus", verkündet das "Kann-Kind", das erst im Dezember sechs Jahre alt wird und deswegen eingeschult werden kann, aber nicht muss.

In Absprache mit Ilse Herold, der Leiterin der Bienengruppe im städtischen Kindergarten "Regenbogen" und den weiteren Erzieherinnen, erfolgte die Schulanmeldung. "Wir haben lange überlegt, aber sie ist ja schon größer als ihre ältere Schwester, und außerdem wechseln auch ihre ganzen Freunde in die Schule", rekapituliert Marion Müller die umfassenden Vorüberlegungen , die dann gleich in die Vorbereitungen mündeten: Basteln der Zuckertüte, Pilgertour von einem Geschäfts zum anderen. Die Einkaufstour war teuer, wie die Mutter bei der Auflistung erst feststellt.

Trotz der freimütig bekannten Vorfreude auf die Schule, ein bisschen Aufregung schwang schon mit. Am Sonntag ist Nina doch nochmals zu Mama Marion und Papa Norbert ins Bett gekrabbelt.
Versüßt wurde der Schulstart nicht nur mit dem Inhalt der Zuckertüte. Nach der Schule gab 's noch einen Fototermin und dann Pizza. "Das hat sie sich gewünscht. Aber wenn es nach ihr ginge, würde es jeden Tag Pizza geben", erzählt die Mutter.

Und dann hatte Opa Gerhard auch noch eine Überraschung parat: Zum Schulstart gab's den ersten Ausritt auf "Lisa", Nina's Lieblingspferd.