Der kleine Max konnte es kaum erwarten. Neugierig lugte er in den Sack vom Nikolaus. "Was hast Du denn da drin?" Doch Oliver Zinger aus Mürsbach, der sich das Gewand und den Bart umgehängt hatte, gab sich zunächst zugeknöpft. Max musste ebenso wie die anderen Kinder erst warten, bis der Bürgermeister seine Ansprache gehalten hatte.
Die interessierten den Kleinen zwar so gar nicht, aber Geduld brachte er dennoch auf. Ein "paar schöne Stunden bei winterlichen Adventswetter" wünschte Bürgermeister Robert Herrmann allen Besuchern. Dabei hatte sich Max schon am Morgen über den Schnee gefreut, der über Nacht gefallen war. Christina Seebach-Künzel tat als Sprecherin der Tourismus- und Werbegemeinschaft gar so,als hätte sie das Timing arrangiert. Schneefall zum ersten Advent, perfekt für einen der größten Weihnachtsmärkte in der Region, an dem sich alle Geschäftsleute größte Mühe geben würden.
70 Stände waren es heuer. Früher waren es viel mehr. Über 130 waren schon gezählt worden. Doch die Besucher merken's kaum, stören sich aber am Angebot. "Dort gibt es Kalender mit Nackedeis", hat einer bemerkt, und nicht gekauft.
Nikolaus Oliver Zinger (34) indes hat dafür keine Augen. Zu sehr ist er mit dem Verteilen seiner Geschenke beschäftigt. "Die Kinder sind alle sehr brav", hat er festgestellt, auch wenn einige doch Respekt vor dem Mann mit dem weißen Bart haben. "Einen Wunschzettel, den ich ans Christkind weiterreichen soll, habe bekommen",zog der Nikolaus Bilanz, dem seine Premiere in der Bischofskutte "echt viel Spaß gemacht hat". Auch weil so viel Mütter nach Geschenken trachteten.