Der Gartenbau-Kreisverband Haßberge hob bei seiner Jahresversammlung in Königsberg die Nachwuchsarbeit des Vereins in der Gemeinde Kirchlauter hervor. "Die schlauen Füchse" beleben die Gemeinschaft. Neue Aktionen sind geplant.
Der Kreisverband für Gartenbau und Landespflege Haßberge hat den Obst- und Gartenbauverein Neubrunn (Gemeinde Kirchlauter) mit dem Titel "Verein des Jahres" ausgezeichnet. "Der Verein ist mittlerweile eine wirkliche Institution in Neubrunn. Durch den Verein wurden die Ortseingänge mit künstlerischen Objekten gestaltet und blühende Seitenstreifen angelegt. Eine aktive Kindergruppe belebt mit einem Gemüsegarten in der Ortsmitte das dörfliche Erscheinungsbild sehr positiv, und viele Aktivitäten machen den Ort lebenswert", betonte der Gartenbau-Kreisfachberater Guntram Ulsamer bei seiner Laudatio während der Jahresversammlung des Gartenbau-Kreisverbandes in der Stadthalle in Königsberg das beispielhafte Engagement der Neubrunner.
Neubrunn besticht mit seiner Jugendgruppe. 36 Buben und Mädchen sind unter dem Namen "Die schlauen Füchse" aktiv. Die Kinder und Jugendlichen treffen sich in der Gartensaison von April bis November jeden Mittwoch zu Aktivitäten.
Vorsitzende Irene Hüttner ist bei dieser großen Zahl natürlich nicht allein auf sich gestellt. Sie hat mit Dora Landgraf, Nadja Knab, Tina Albert, Silke Oppelt, Karin Rudolph, Eva-Maria Streichsbier und Steffi Berninger Helfer an ihrer Seite, und in diesem Jahr übernehmen Christian Gehring und Alice Gehring ganz neu die größeren Kinder.
Im Zuge der Kreisverband-Aktion "Junges Gemüse" haben die Neubrunner mitten im Ort einen Garten angelegt. "Dort säen oder pflanzen wir alles an, was einfach in einen Bauerngarten gehört: Gemüse, Kartoffeln, Zwiebeln, Karotten und vieles andere mehr", schildert Irene Hüttner.
Es gibt weitere Projekte. "Für jedes Kind haben wir schon ein Insektenhotel gebaut. Wir untersuchen das Leben am Bach und prüfen auch die Qualität des Wassers oder waren auch schon am Lehrbienenstand in Kirchlauter, und natürlich gibt es alljährlich ein Zeltwochenende mit Grillen, zu dem auch die Eltern eingeladen sind", schildert Irene Hüttner. Im letzten Jahr habe der Verein in Neubrunn die Tagesfortbildung für die Spielmacher und Verantwortlichen in der Kinder- und Jugendarbeit im Kreisverband ausgerichtet.
Kreisfachberater Guntram Ulsamer wertete bei der Kreisversammlung in Königsberg die Gründung von Kinder- und Jugendgruppe als eine Erfolgsgeschichte. Er hofft auf weitere Neugründungen, nachdem es in den letzten zwei Jahren eine Stagnation gegeben habe. Positive Anzeichen gebe es in Königsberg. Neben Neubrunn erhielten die Jugendgruppen folgender Vereine ein Nisthotel und einen Geldpreis: Ebern, Eichelsdorf, Eschenau, Goßmannsdorf, Haßfurt, Heubach, Jesserndorf, Schönbach, Steinsfeld und Zeil.
In einem Grußwort bezeichnete Bürgermeister Claus Bittenbrünn Königsberg als eine kleine, aber feine Rosenstadt. Im Stadtgebiet gebe es acht Obst- und Gartenbauvereine sowie einen Verschönerungsverein. Von den 81 Obst- und Gartenbauvereinen waren 53 Vereine bei der Kreisversammlung in Königsberg vertreten. Der Kreisverband hat 6700 Mitglieder.
In ihrem Tätigkeitsbericht für das abgelaufene Jahr blickten die Kreisfachberater Guntram Ulsamer und Johannes Bayer auf die wichtigsten Aktivitäten zurück. Mit dem Thema "Blühende Landschaften" hätten die Vereine vielfältige Akzente setzen können. Insgesamt seien 12 500 Quadratmeter blütenreiche Flächen gestaltet worden. Die "Pflanze des Jahres" sei der Sommerflieder gewesen, und die letztjährige Kinderaktion habe sich mit dem Thema "Junges Gemüse" befasst.
"Der Anbau von gesundem Gemüse im Hausgarten liegt voll im Trend. Deshalb wollen wir Ihnen heute Lust machen am eigenen Gemüseanbau. Wir wollen Sie dazu anregen, auch einmal etwas Neues auszuprobieren", sagte Guntram Ulsamer den Besuchern der Versammlung. Als "Hit des Verbandes" bezeichneten die Kreisfachberater den erfolgreichen "Tag der offenen Gartentür" unter dem Motto "Grün in alten Mauern" in Zeil. Bei der Präsentation von 28 Gärten seien die Gäste begeistert gewesen.
Die Kreisfachberater stellten das Jahresprogramm 2015 vor. Die Bodenprobenaktion laufe noch. Die Kompostaktion finde in der Woche vom 13. bis 17. April statt. Unter dem Titel "Bunte Blütenträume" wolle man die Wildblumenaussaataktion fortsetzen.
Als Pflanze des Jahres gilt der "Holunder", der eine Traditionspflanze im Dorf ist. Im Zuge des Gesundheitsbewusstseins habe der Holunder eine enorme Bedeutung gewonnen. Die Beeren seien reich an Vitaminen, Mineralien und Spurenelementen. Auf vielfachen Wunsch werde das Thema "Junges Gemüse" in der Kinder- und Jugendarbeit verlängert.
Als Höhepunkt kündigten Ulsamer und Bayer den "Tag der offenen Gartentür" am Sonntag, 28. Juni, in Unterpreppach an. Weitere Termine sind "Veredeln oder Balzen?" am 13. Juni in Kirchlauter, die Veranstaltung "Unser Land" am 10. Juli in Wetzhausen und das "Eberner Apfelfest" am 10./11. Oktober. Für den Wettbewerb "Unser Friedhof - Ort der Würde, Kultur und Natur" ist am 29. Mai Anmeldeschluss.
Die Veranstaltung wurde mit Liedern des "Martin-Scherer-Projekt-Chors" und einem Tanzauftritt der "Modern-Jazz-Dance-Gruppe" des Volksbildungswerkes Königsberg umrahmt. Außerdem stellten örtliche Anbieter und Selbstvermarkter ihre Produkte vor.
Die Kreisversammlung des Gartenbauverbandes in Königsberg war mit Ehrungen verbunden. Dabei wurden die Preisträger der letztjährigen Wettbewerbe und verdiente Funktionäre ausgezeichnet.
Folgende Vereine wurden für ihre Initiativen gewürdigt: Für die Neuanlage einer Obstwiese und die Aussaat einer ein Hektar großen Ausgleichsfläche am Ortseingang erhielt der Obst- und Gartenbauverein Sailershausen ein Präsent. Untertheres hat für den Friedhof drei Wasserstellen gestiftet. Einen historischen Waldlehrpfad hat Hafenpreppach reaktiviert. Goßmannsdorf verschönerte das Umfeld eines Bildstockes in der Ortsmitte.
Mit der Ehrennadel in Bronze wurden die Vereinsvorsitzenden geehrt, die das Amt schon zehn Jahre ausüben: Sylvia Jäger (Vorbach), Michael Geßner (Maroldsweisach), Frank Fischer (Unfinden), Norbert Scheichost (Untermerzbach) und Roman Hohenhaus (Holzhausen). Eine Ehrennadel in Silber für 20 Jahre erhielten: Helga Pokoj-Müller (Heubach), Karin Limpert (Jesserndorf), Heinrich Deringer (Höchstädten) und Joachim Klebrig (Gemeinfeld). Die Ehrennadel mit Kranz erhielten zwei Personen, die schon seit 35 Jahren ihren Verein führen. Das waren Edwin Stößlein vom Ortsverschönerungsverein Bischofsheim und Werner Krug aus Hofheim.