Der Verein "Unser Steigerwald" sieht in der Zusammenarbeit zahlreicher Kommunen und Einrichtungen sowie im Bau des Zentrums Nachhaltigkeit Wald gute Instrumentarien, um den ländlichen Raum zu gestalten und voranzubringen.
In einer Versammlung für den Raum Burgwindheim/Rauhenebrach informierten Vertreter des Vereins "Unser Steigerwald" über den derzeitigen Stand der Planungen des Zentrums Nachhaltigkeit Wald in Handthal und über die Chancen des Netzwerks Steigerwald für die Entwicklung der gesamten Region.
Der Burgwindheimer Bürgermeister Heinrich Thaler (CSU) zeigte sich bei der Zusammenkunft in Oberweiler (Marktgemeinde Burgwindheim) dankbar, dass die Bayerische Staatsregierung fest zugesagt hat, dass es gegen den Willen der Menschen in der Region keinen Nationalpark im Steigerwald gebe. Man müsse aber dennoch sehr auf der Hut sein, weil nach wie vor verschiedene Umweltverbände dieses Ziel verfolgen.
Auch Bernhard Weiler, der unterfränkische Bezirkspräsident des Bayerischen Bauernverbandes, sprach sich gegen die Ausweisung immer neuer Schutzgebiete aus.
Er prangerte die überzogene Regulierungswut vor allem auf europäischer Ebene an und machte deutlich, dass Brüssel damit die deutsche Landwirtschaft oft in große Schwierigkeiten bringe. Gerade in der Region des Steigerwaldes sei die Landwirtschaft mit der Ausweisung von Landschaftsschutzgebieten, mit Naturparkflächen und FFH-Flächen schon sehr eingeschränkt (FFH bedeutet Flora-Fauna-Habitat). Weiler forderte, mehr auf regionale Produkte zu setzen und dafür einen fairen Preis zu zahlen. Gerade die aktuellen Lebensmittelskandale machten deutlich, wohin Preisdumping führt.
Oskar Ebert (FW), der Bürgermeister von Rauhenebrach und Zweite Vorsitzende des Vereins "Unser Steigerwald", ging auf den derzeitigen Stand der Diskussion um einen Nationalpark Steigerwald ein.
Es sei sehr erfreulich, dass mittlerweile sehr viele Politiker die Meinung der Menschen im Steigerwald teilten, und auch die Staatsregierung habe den Bestrebungen nach einem Nationalpark eine klare Absage erteilt. Gerade vor diesem Hintergrund könne es niemand verstehen, dass Umweltverbände, allen voran der Bund Naturschutz, nach wie vor gegen den erklärten Willen der Menschen in der Region ihre Forderung aufrecht erhalten.
Der Bund Naturschutz habe keine Argumente und versuche wieder einmal, mit Schlagzeilen Unruhe in die Region zu tragen. Die vorgelegte Verordnung enthalte nichts Neues. Ebert forderte die Vertreter des Bundes Naturschutz auf, endlich einzusehen, dass ein Nationalpark im Steigerwald weder ökologisch noch ökonomisch Sinn macht. Das sei nicht nur die Meinung der Steigerwälder, sondern auch vieler Wissenschaftler.
Danach ging Ebert auf die derzeitigen Entwicklungsziele im Steigerwald ein.
Mit dem Bau des Nachhaltigkeitszentrums in Handthal habe die Bayerische Staatsregierung ein positives Signal für die Entwicklung des Steigerwaldes gesetzt. Erfreulicherweise trügen die Landkreise und nahezu alle Städte und Gemeinden im Steigerwald durch ihre Mitgliedschaft im Trägerverein diese Zielsetzung mit. Das Zentrum in Handthal sei ein "Leuchtturmprojekt", das sich auf die gesamte Region positiv auswirken werde. Nun sei die Region gefordert, sich intensiv einzubringen, um ein erfolgreiches Marketing im Steigerwald zu ermöglichen.
Mit der Einrichtung des "Netzwerks Steigerwald" habe die Region ein weiteres Instrument für eine gemeinsame Regionalentwicklung gefunden.. Mit dem Netzwerk sollten Projekte im gesamten Steigerwald gefördert werden. Ebert machte deutlich, dass nun die lokalen Akteure gefordert seien, Ideen zu entwickeln und Anträge zu stellen. Der Steigerwald habe nun die einmalige Chance, im Steigerwald positive Entwicklungen mit hoher staatlicher Förderung anzustoßen. Das Ziel müsse man mit aller Kraft umsetzen.
Herr Thaler und Herr Ebert lehnen sich wieder einmal verbal weit zum Fenster hinaus. Sie haben darin als Protagonisten des Vereins "Un.-Steigerwald" inzwischen mehrjährige Übung. Es ist gut, dass die EU manchmal in Landesgesetze eingreift, sonst wäre es um unser Bayernland mittlerweile ganz anders bestellt. "Natura 2000" musste nachgebessert werden, weil man nicht bereit war, die geforderten 10 % der Landesfläche als Schutzgebiete auszuweisen. Dass wir locker ein Sechstel des Landes zugepflastert haben - interessiert nicht. Dass wir 20 % des Staatswaldes opfern, um ihn harvestergerecht zu machen - interessiert nicht. Das ist schließlich keine Regulierungswut, sondern allenfalls eine wirtschaftlich sinnvolle Maßnahme.
Es bringt auch nichts, wenn Herr Ebert behauptet, die Naturschutzverbände hätten keine Gründe vorzubringen, die für die Ausweisung eines Nationalparks sprechen. Er will sie nur nicht anhören. Es ist ja so einfach: Was man nicht hört, das gibt es nicht.
So brächte der Vorschlag eines Nationalparkentwurfes Herrn Ebert durchaus neue Erkenntnisse, denn darin könnte er lesen, dass seine langjährigen Behauptungen ("Betretungsverbot", "Nutzungsverbot", "Sammelverbot" etc.) nicht zutreffen.
Dafür wachsen nun im Steigerwald die Leuchttürme - allein das dazugehörige Meer sehe ich nicht, Herr Ebert!