Nach Diller ist Pfeufer dran - Wechsel in der Geschäftsführung des Kulturrings

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Beim nächsten Weiberfasching wird Sabrina Diller nicht mehr als Geschäftsführerin des Kulturrings auftreten. Ihre Nachfolgerin ist Gabi Pfeufer. Archivfoto: Eckehard Kiesewetter
Beim nächsten Weiberfasching wird Sabrina Diller nicht mehr als Geschäftsführerin des Kulturrings auftreten. Ihre Nachfolgerin ist Gabi Pfeufer.  Archivfoto: Eckehard Kiesewetter

Der Wechsel der Geschäftsführung war bei der Jahreshauptversammlung des Kulturrings Ebern ein wichtiger Punkt. Außerdem standen der Rechenschaftsbericht des Vorsitzenden, ein Rückblick auf das Ferienprogramm und der Tag der Vereine 2017 auf der Agenda.

Ein heikles Thema bei der Jahreshauptversammlung des Kulturrings am Freitag war der Wechsel der Geschäftsführung und vor allem, wie dieser zustande kam. Seit einem halben Jahr versuche der Kulturring ohne eine Geschäftsführung seine Aufgaben zu erfüllen.

Dies sei nach Auskünften des Vorsitzenden Eberhard Wohl schwierig gewesen und konnte mit der Zeit nicht mehr ordnungsgemäß durchgeführt werden. "Unsere Geschäftsführerin Sabrina Diller wurde von unserem ersten Bürgermeister Jürgen Hennemann ohne vorherige Absprache mit der Vorstandschaft des Kulturrings von ihren Aufgaben als Geschäftsführerin entbunden", informierte Wohl.


Erkenntnis nach fünf Jahren

Wie er sagt, seien die Gründe folgende gewesen: "Man fand keine Einigung über die Reduzierung ihrer zur Verfügung stehenden Arbeitszeit sowie Entlohnung und zudem sei sie zu hochqualifiziert für die Aufgaben und somit auch zu teuer für die Stadt." Wohl wunderte sich, dass es nach fünf Jahren zu solch einer Feststellung kam und teilte den anwesenden Mitgliedern mit, dass Sabrina Diller auch in ihrer Elternzeit gerne die Aufgaben weiterhin übernommen hätte, wenn man sich hätte einigen können.

"Ich bin tief getroffen und fühle mich seit Monaten sehr, sehr betrübt. Es wurde das Vertrauen zwischen der Stadt, dem ersten Bürgermeister, mir und dem Kulturring völlig zerstört", sagte Wohl. Selbst die Austritte zweier verdienter, langjähriger Mitglieder aus dem Kulturring und Elferrat habe man durch diesen Akt in Kauf genommen. Eberhard Wohl kann die Entbindung von Diller als Geschäftsführerin nicht verstehen. Ihm wurde, wie er sagte, nach 31 Jahren die Freude am Ehrenamt nun genommen.


Erklärungsversuche

"Es ist in Bezug auf die Geschäftsführung leider zu Wirrungen, Verstimmungen und Verzögerungen gekommen", sagte Bürgermeister Jürgen Hennemann (SPD). Wie er erklärte, musste man für Diller, die in Elternzeit ging, einen Ersatz suchen. So sollte das Bürgerbüro der Stadt die Geschäftsführung zur Verfügung stellen. Die Frage war nur: Wie? Man kam zum Entschluss, dass die Mitarbeiterinnen im Bürgerbüro den Veranstaltungskalender und das Ferienprogramm betreuen sollten. Der andere Teil der Geschäftsführung sollte dann über die Musikschule Ebern laufen, die durch die Eingliederung der Ausbildungsstätte "Luftgeflüster" neu strukturiert wurde.

Man sah also für Musikschule und die restlichen Aufgaben des Kulturrings eine Verwaltungskraft vor. Ab sofort ist Gabi Pfeufer sowohl für die Verwaltung der Musikschule zuständig, als auch Geschäftsführerin des Kulturrings. Aufgrund der Umstrukturierung der Musikschule war es erst Ende des Schuljahres möglich, eine Lösung zu finden.


Rechenschaftsbericht

Wie Eberhard Wohl in seinem Rechenschaftsbericht darlegt, verzeichnet der Kulturring derzeit 106 Mitgliedsvereine, die zum Gelingen der Förderung des kulturellen Lebens in Ebern beitragen. Dann gab der Vorsitzende einen kurzen Rückblick über den vergangenen Fasching.

Auch auf den Neubau des Eberner Hallenbades ging er kurz ein: "Gott sei Dank geht es uns nicht so wie beim Berliner Flughafen. Ich wünsche es vor allem unseren Schwimmvereinen, dass wir das Hallenbad bald einweihen können."

Hennemann musste Wohl allerdings unterbrechen, denn: "Ich habe leider eine Mitteilung vom Kreiskämmerer bekommen, dass sich die für Ende Januar vorgesehene Eröffnung des Hallenbades wohl um acht Wochen nach hinten verschieben wird, also auf Ende März 2016." Es gebe Verschiebungen beim Trockenbau und bei Malerarbeiten, sodass die Zeitpläne nun nochmals überarbeitet würden.


Halle mit 400 Sitzplätzen

Das Thema Frauengrundhalle stand ebenfalls auf der Agenda. Durch diverse Umbauarbeiten seitens der Stadt können die "Bunten Abende" 2017, wenn die Aula des Friedrich-Rückert-Gymnasiums aufgrund von Renovierungsmaßnahmen nicht genutzt werden kann, in der Frauengrundhalle stattfinden.
Um die Halle auch für andere Events nutzen zu können, hält Wohl einen Bühnenanbau mit Umkleide- und Utensilienräumen für sinnvoll und bittet darum, über die Nutzung der Halle bei anderen Veranstaltungen nachzudenken. In diesem Punkt bekam er von Hennemann Zuspruch: Die zwölf mal acht Meter große Bühne in der Frauengrundhalle solle künftig auch für andere Veranstaltungen zur Verfügung stehen. Es gebe bereits Anfragen und es hätten heuer auch schon Veranstaltungen dort stattgefunden.

Am Ende des Rechenschaftsberichts verkündete Wohl, dass er bei den Wahlen in zwei Jahren nicht mehr als Vorsitzender des Kulturrings zur Verfügung stehen wird. Der Faschingsauftakt und die "Bunten Abende" 2016 werden seine Abschiedsveranstaltungen sein. Er strebe an, den Posten des Vorsitzenden in jüngere Hände abzugeben.


Blick zurück: Sommerferien

Im weiteren Verlauf der Versammlung gab Vereinsbeauftragter des Stadtrats, Rainer Kaffer, einen Rückblick auf das Ferienprogramm: 20 Vereine und Organisationen in Ebern haben 26 Veranstaltungen für Kinder und Jugendliche organisiert.

Im Anschluss lieferte Rainer Schor den Kassenbericht. Zu den größten Ausgaben zählen im Jahresverlauf der Eberner Faschingszug und die Abgaben an die Gema, wobei die größten Einnahmen ebenfalls aus den Faschingsveranstaltungen erzielt werden. Insgesamt bezeugte Kaffer eine ordentliche Kassenführung von Diller.
Thema waren auch die Vereins- und Jugendfördermittel der Stadt Ebern. So werden jährlich auf Antrag 3100 Euro Fördergelder, die erhöht wurden, von der Stadt ausgezahlt. Wie Wohl mitteilte, fordere er schon seit Jahren die Erhöhung der Vereinsförderung - bisher ohne Erfolg. Die Beantragung der Fördermittel kann bis Samstag, 31. Oktober, stattfinden. Die Formblätter dafür finde man auf der Homepage der Stadt oder man kann sie im Rathaus abholen.

Wie Hennemann feststellte, waren die Fördermittel auch ein Thema bei der letzten Haushaltsberatung, sodass es eine Erhöhung um 39 Cent gab, bei allgemeinen Vereinen jedoch nicht.
Mit den Worten: "Willst Du froh und glücklich leben, lass kein Ehrenamt dir geben", schloss Eberhard Wohl die Jahreshauptversammlung.