Müllgebühren im Kreis Haßberge werden steigen

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Da sich vor dem Tor öfters die Fahrzeuge bis auf die Staatsstraße stauen, soll hier eine weitere Anlieferspur gebaut werden. Foto: Günther Geiling
Da sich vor dem Tor öfters die Fahrzeuge bis auf die Staatsstraße stauen, soll hier eine weitere Anlieferspur gebaut werden. Foto: Günther Geiling
Das Kreisabfallzentrum Foto: Günther Geiling
Das Kreisabfallzentrum Foto: Günther Geiling
 
Das Betriebs- und Sozialgebäude am Kreisabfallzentrum soll modernisiert werden. Foto: Günther Geiling
Das Betriebs- und Sozialgebäude am Kreisabfallzentrum soll modernisiert werden. Foto: Günther Geiling
 

Die in den Vorjahren erwirtschafteten Überschüsse reichen nicht mehr, die Abfallgebühren im Landkreis konstant zu halten. Auch Investitionen stehen an. Die Bürger müssen deshalb schon zum 1. Juli mit einer Anhebung rechnen.

Den Bürgern des Landkreises steht noch in diesem Jahr eine Erhöhung der Abfallgebühren ins Haus. In den letzten Jahren konnte die Müllgebühr auf Grund von Überschüssen aus den Vorjahren auf einem niedrigen Niveau gehalten werden. Der Überschuss reicht aber nun nicht mehr aus, um die Hausmüllgebühren für den anstehenden Kalkulationszeitraum 2015-2018 konstant zu erhalten. Die Gebührenanpassung soll nach einer Entscheidung über die Fortführung bestimmter Projekte und Anpassungen zum 1. Juli 2015 erfolgen.

Im Mittelpunkt der Sitzung des Umwelt- und Werkausschusses des Kreistages standen der Wirtschaftsplan des Abfallbetriebes für das Jahr 2015 sowie der Finanzplan für die Jahre 2014 bis 2015-2018. Der Erfolgsplan schließt dabei mit Erträgen und Aufwendungen von 6 815 000 Euro, der Vermögensplan mit 2 763 000 Euro.
Dabei sind 1 674 550 Euro Entnahme aus der Rückstellung der Gebührenüberschüsse der Vorjahre vorgesehen.

Gravierende Auswirkung hat die Übernahme der Müllumladestation im Kreisabfallzentrum Wonfurt von der GKS GmbH (Gemeinschaftskraftwerk) in das Eigentum des Landkreises Haßberge. Dadurch muss der Abfallwirtschaftsbetrieb den jährlichen Aufwand an Unterhalts- und Betriebskosten mit 350 000 Euro selbst und über die Gebühr finanzieren. Ebenso soll vor der Gebührenneufestsetzung noch eine Entscheidung über die Weiterführung der Projekte Möbel-Z.A.K. und Wühlkiste getroffen werden. Auf jeden Fall kann schon jetzt von einer Gebührenerhöhung ausgegangen werden.

Sozialgebäude wird modernisiert

Im Investitionsplan steht auf jeden Fall die Modernisierung des Sozialgebäudes am Kreisabfallzentrum an, die mit 165 000 Euro veranschlagt ist. Das Betriebsgebäude war ursprünglich für sechs Mitarbeiter ausgelegt. Einmal habe man mehr Mitarbeiter und zum anderen hätten sich hinsichtlich des Arbeitsschutzes Richtlinien verändert. So müssten Schmutzsperren sowie Wasch- und Umkleideräume neu gegliedert und angebaut werden.

Ein weiterer Punkt war die Herstellung einer Zufahrtsstraße zum Kreisabfallzentrum. Weil sich gerade in den Morgenstunden Anlieferfahrzeuge auf der Straße Wonfurt-Haßfurt stauten, ist geplant, auf dem ehemaligen Thosti-Gelände eine zweispurige Anlieferspur zu errichten. Im Bereich des Zentrums soll ein zusätzlicher Wendekreis enststehen. Hier bezifferte der Leiter der Abfallwirtschaft Wilfried Neubauer die Kosten auf ca. 250 000 Euro. Weitere Maßnahmen sind auch bei den technischen Anlagen erforderlich, sie betreffen die Sickerwasserentsorgung und die Herstellung einer Leitung zur Kläranlage Wonfurt. Eine Vision ist auch die Herstellung einer Fläche für die Deponie DK 0 (Erdaushub). Für die Beschaffung von Fahrzeugen habe man 175 000 Euro angesetzt.
Im Erfolgsplan sind die größten Posten bei den Umsatzerlösen die gewichtsbezogenen Abfallentsorgungsgebühren mit 343 750 Euro, die personenbezogenen Gebühren mit 364 000 Euro sowie die Abfallentsorgungsgebühren der Haushalt mit 2 078 900 Euro, während beim Aufwand die Müllverbrennung mit 744 000 Euro, die Kompostierung mit 600 000 Euro und der Deponieunterhalt mit 125 000 Euro zu Buche schlügen. Der Personalaufwand für das Kreisabfallzentrum, Möbel ZAK und Wühlkisten beläuft sich außerdem auf rund 1,7 Millionen Euro.

Dem Wirtschaftsplan ist auch die neue Statistik beigefügt, welche Müllmengen in den Gemeinden anfallen. Dabei haben sich die Müllmengen nur geringfügig verändert.

Gädheim hat den wenigsten Müll

An kommunalem Hausmüll wurden 6321 Tonnen nach Wonfurt gebracht (Vorjahr 6 201 Tonnen). Das sind pro Einwohner und Jahr 75,17 kg (Vorjahr 73,65 kg). Am wenigsten kommt dabei von Gädheim mit 63,1 kg/Einwohner und am meisten wird angeliefert von Untermerzbach mit 85,3 kg/Einwohner. Sperrmüll wurden insgesamt 1569 Tonnen angeliefert oder abgeholt und Altholz 168 Tonnen.Bei drei Gegenstimmen empfahl der Umwelt- und Werkausschuss dem Kreistag die Annahme dieses Wirtschaftsplanentwurfes.

Im weiteren Verlauf ging es um die Finanzierung eines integrierten Klimaschutzkonzeptes für den Landkreis Haßberge. Nachdem die Erstellung eines Energienutzungsplanes für den Landkreis Haßberge weitgehend abgeschlossen sei, gelte es nun ein integriertes Klimaschutzkonzept (IKK) aufzustellen. Dessen Aufgabe sei es, konkrete Maßnahmen zur Erreichung der beschlossenen Klimaschutzziele zu benennen sowie den Klimaschutz als Bestandteil des kommunalen Umweltschutzes zu integrieren.

Ein Klimaschutzmanager

Das IKK, so Wilfried Neubauer, sei Voraussetzung dafür, dass der Landkreis oder die GUT die durch ein Bundesprogramm geförderte Stelle eines Klimaschutzmanagers beantragen könne. Diese Stelle werde mit bis zu 65n Prozent gefördert. Der Antrag auf Einrichtung einer solchen Stelle könne aber erst nach der Fertigstellung des Klimaschutzkonzeptes gestellt werden. Der Aufwand dafür betrage ca. 11 000 Euro. Mit zwei Gegenstimmen beschloss der Ausschuss mit der Beauftragung des Integrierten Klimaschutzkonzeptes das Institut für Energietechnik an der Hochschule Amberg-Weiden unter der Auflage, dass die GUT Haßberge die anfallenden Kosten in Höhe von 11 138,40 Euro übernimmt.