In Ebern wurden die Absolventen verabschiedet. Den besten qualifizierenden Abschluss (Quali) lieferte Hannah Neubauer, Annika Dressel schaffte den besten Mittleren Abschluss.
In der Eberner Mittelschule bekamen 43 Schüler von ihren Klassenleitern das Quali- bzw. Mittelschulabschluss-Zeugnis überreicht. Den Mittleren Abschluss haben die 22 Schüler der 10a geschafft.
Hannah Neubauer und Annika Dressel haben beide nicht damit gerechnet und waren sichtlich überrascht, als sie aufgerufen wurden. Hannah Neubauer schaffte mit einem Notenschnitt von 1,83 den besten Quali und Annika Dressel mit einem Schnitt von 1,78 den besten Mittleren Abschluss.
"Das mit den Prüfungen war schon alles sehr knapp aufeinander. Kaum hatte man die Ergebnisse, waren am nächsten Tag schon die mündlichen Prüfungen", bedauert Dressel. "Da war es schon stressig, sich gut vorzubereiten. Am besten ist es bei mir in der Deutsch-Prüfung gelaufen. Englisch fand ich dagegen nicht so gut", erinnert sie sich. "Irgendwie hab ich mir schon gewünscht, den besten Abschluss zu haben, aber als die Prüfungen vorbei waren und ich so überlegt habe, wie sie gelaufen sind, war das für mich eigentlich klar, dass es nicht klappen kann", schmunzelt die Absolventin. Umso größer war dann die Überraschung.
Doch ausgelernt hat man ja bekanntlich nie. Auch für Annika Dressel geht das Lernen in die nächste Runde. Sie wird ab Herbst auf die Fachoberschule Nürnberg gehen und dort in der Fachrichtung "Gestaltung" ihr Abitur machen. Lange hat sie überlegt, in welche Richtung sie bei ihrem weiteren Weg gehen möchte: "Es gibt so viele Berufe, da ist man am Anfang ganz überrumpelt."
Gute Klassengemeinschaft "Am meisten werde ich nun unsere Klassengemeinschaft vermissen, die war echt super. Und unsere Lehrerin Frau Wagner. Sie hat sich wirklich viel Zeit für uns genommen und geschaut, dass alle mitkommen", erzählt die Absolventin.
Bei Hannah Neubauer waren die Prüfungen okay. Wie sie meint, wurde der Stoff abgefragt, der auch im Unterricht besprochen wurde. "Aber so gut, dass ich gedacht hätte, ich habe den besten Quali, war es doch wirklich nicht", schmunzelt die Rentweinsdorferin. Auch für sie war Deutsch das beste Fach, wohingegen Technik nicht so gut lief.
Hannah wird heuer eine für eine junge Frau doch etwas ungewöhnliche Ausbildung anfangen: Eine Lehre als KFZ-Mechatronikerin in Zeil am Main. "Ich habe in der achten Klasse schon ein Praktikum in einer Werkstatt gemacht und das hat mir wirklich gut gefallen, also habe ich mich für solche Stellen beworben. In Ebern war das nicht einfach, da nehmen sie für diesen Beruf oft keine Frauen. Aber in Zeil war das kein Problem", freut sich die Absolventin. Sie hat sehr viele Bewerbungen geschrieben, auch für andere Berufe.
Konrektor Toni Binder verglich eingangs der Abschlussfeier das bisherige Schülerleben mit einer Zugfahrt über die Stationen Grundschule, Mittelschule und Quali oder Mittlere Reife. "Auf jeden Fall stellt ihr jetzt die Weichen für eure Zukunft", verdeutlicht er. Auch betont er, dass man nie ausgelernt haben wird und man unter Umständen auch einmal einen "Zug" wechseln oder sich für einen anderen "Bahnhof" entscheiden muss. "Wichtig ist, dass alles in den richtigen Schienen bleibt und ihr nicht entgleist", betont Toni Binder.
Dank an die Lehrer Nach einem Wortgottesdienst erzählt Schulleiter Philip Arnold die Geschichte von einem Pinguin, der an Land zu kaum etwas zu gebrauchen ist - auf gut fränkisch ist er "olbern" - im Wasser aber eine Eins ist. Tenor: Man sollte nich nicht voreilig Urteile über andere fällen. Menschen bräuchten oft Zeit, um sich zu bewähren. Den Absolventen wurde die Chance gegeben, sich zu bewähren. Ob in Berufspraktika, im sozialen Bereich oder in Arbeitsgemeinschaften.
Von Seiten des Schulverbandes sprach Eberns Bürgermeister Jürgen Hennemann darüber, wie wichtig es sei, Rücksicht auf andere zu nehmen. Er lobte, dass die Worte "Inklusion" und "Integration" an der Eberner Mittelschule groß geschrieben werden. Für die Abschlussschüler sprachen Edwin Balabanov, Jana Steinert und Jana Adam. Sie ließen die Schulzeit noch einmal kurz Revue passieren und dankten ihren Lehrkräften, die sie bis zum letzten Tag begleitet haben.
Die meisten der Abschlussschüler haben schon einen Ausbildungsvertrag. Einige gehen auch auf die Berufsfachschule. Nur wenige sind bisher noch ohne Vorstellung. "Das Wichtigste ist, dass sie es schaffen, glücklich zu werden. Basis dafür ist, dass sie eine Arbeit und somit finanzielles Auskommen haben, dass sie familiär gesehen gute Wege gehen und dass sie gesund bleiben", gab Rektor Philip Arnold den Absolventen mit auf den Weg.