Mir Frühjahrsputz-Idee das Konto aufgebessert

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Alexander Götz präsentiert Gewinner-Scheck und die Kursentwicklung seiner Gruppe.Fotos: Ralf Kestel
Alexander Götz präsentiert Gewinner-Scheck und die Kursentwicklung seiner Gruppe.Fotos: Ralf Kestel
Die Vertreter der fünf Siegergruppe mit den Bankvertretern Heinrich Deringer und Matthias Martin sowie Betreuungslehrer Udo Fleischmann (links) und Betreuungslehrerin Katrin Leßmeister sowie Bankdirektor Christian Senff (rechts).
Die Vertreter der fünf Siegergruppe mit den Bankvertretern Heinrich Deringer und Matthias Martin sowie Betreuungslehrer Udo Fleischmann (links) und Betreuungslehrerin Katrin Leßmeister sowie Bankdirektor Christian Senff (rechts).
 

Drei Monate lang mischten Schülergruppen aus dem Raum Ebern an der Börse mit. Bei der Siegehrung der Raiffeisen-Volksbank zeigte sich, dass sich eine besondere Idee durchsetzte: Wegen des Frühjahrsputzes wurde auf Chemie-Titel gesetzt.

Wer kennt sie nicht, die Relativitätstheorie von Albert Einstein? Aber die Frühjahrsputz-Theorie von Alexander Götz, einem 15-Jährigen, der bis vor kurzem in Baunach lebte, zwischenzeitlich mit der Familie nach Schweinfurt umzog, dürfte weithin weniger bekannt sein. Aber sie ist erfolgreich, bringt sogar Geld, wie sich am Dienstagmittag bei der Siegerehrung im Börsenspiel in der Raiffeisen-Volksbank Ebern zeigte.

Götz' Team namens "Exchange GmbH" beherrscht nicht nur die Gesellschaftsformen und den fiktiven Handel mit Wertpapieren, sondern muss sich nun auch - ganz praktisch - mit dem Einlösen von Schecks befassen. Denn er bekam für sein Team aus der Dr. Ernst-Schmidt-Realschule einen Geldpreis als beste von 27 Gruppen mit 103 Teilnehmern aus sämtlichen Schulen, die im Bereich der Raiffeisen-Volksbank ansässig sind.

Doch zurück zur Frühjahrsputztheorie.
Was steckt denn da dahinter? Alexander Götz und sein Mitstreiter Lukas Wulkesch aus Priegendorf hatten da so ihre eigene Idee. "Im Frühjahr ist das Putzen so ein Thema und da werden Putzmittel gekauft", erläutert Alexander Götz seine Überlegungen. Also setzte er zusammen mit Lukas auf Firmen mit Hygiene-Artikeln. Henkel zum Beispiel oder Procter & Gamble. Dazu noch Titel von Firmen, von denen Jugendliche überzeugt sind: McDonalds und Coca & Cola.

Dreiprozentige Steigerung

Keine schlechte Strategie, wie Vermögensberater Matthias Martin fand. "Ihr habt das fiktive Startkapital von 50 000 Euro um drei Prozent vermehrt und damit MSCi World, den weltweiten Aktienindex, geschlagen."

Auf 51 262 Euro kamen die Realschüler letztlich nach der "Zockerei" zwischen 3. März und 30. Mai. "Am Anfang haben wir uns jeden Tag mehrfach übers Internet über die Entwicklung der Aktienkurse informiert", erzählt Alexander Götz. Später habe sich diese Euphorie etwas gelegt. Was sich auch an der Depotentwicklung zeigt und am bundesweiten Ranking, da die Gruppe schon ins Spitzenfeld vorgedrungen war, in den letzten Tagen aber etwas abfiel.

"Leider reichte es heuer für keine Gruppe zur Fahrt an die Börse nach Frankfurt", bedauerte denn auch Bankdirektor Christian Senff, da "seine Gruppen" in den letzten Jahren dort Stammgast waren.

Bundesweiter Sieger wurde heuer eine Gruppe aus Kulmbach, die es mit 58 175 Euro auf eine Steigerung von 16 Prozent brachte.

Das war gar nicht so einfach. Nur 38,4 Prozent der Teilnehmer auf Bundesebene schafften einen Zuwachs las Matthias Martin aus der Statistik heraus, da die Schülergruppen 30 Millionen Euro umgesetzt, etliche davon auch "verbrannt" hatten.

Schwieriges Umfeld

"Es war aber auch nicht leicht heuer", fand Direktor Senff. Allzeithoch beim Dax, dazu Krisen im Irak und der Ukraine. "In der Gesamtheit wurde das virtuelle Geld gut verwaltet", urteilte er. Der größte Gewinn aber: "Sie haben sich drei Monate intensiv mit dem Börsengeschehen auseinander gesetzt, das hat Spaß gemacht und das war die Zielsetzung dieses Wettbewerbs.

"Nur wer sich nicht gescheut hat, auch mal die Reißleine zu ziehen und Verluste zu realisieren, hatte die Chance auf einen Siegerplatz." Deshalb sei es ehrenwert, dass ein Plus von zwei bis drei Prozent erreicht worden sei, lobte Senff die Vertreter der fünf Siegergruppen.

Es waren dies neben der "Exchange Gmbh" der Realschule mit Alexander Götz, Lukas Wulkesch und Niklas Dürr noch folgende Gruppen aus dem Friedrich-Rückert-Gymnasium: "Keilriemen" (50 860 Euro) mit Julian Vetter, Sophie Blenklein und Jakob Hager, "Die Bänker" (50 706 Euro) mit Henrik Schleicher, Tobias Kundmüller und Janosch Gehring , "Die Elite" (50 673 Euro) mit Simon Bogendörfer, Daniel Feller, Florian Stößel und Jonas Streng sowie "cams_" (50 662 Euro) mit Stefan Hofmann, Annika Alt, Milena Böhm, Celina Ebert und Fabian Steinhäuser.