Markt Rentweinsdorf fördert die Jugendarbeit

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Das Bürgerhaus in Treinfeld ist dringend sanierungsbedürftig. Die Kosten will der Markt Rentweinsdorf übernehmen, die Bürger bringen sich mit Eigenleistung ein. Foto: Ralf Kestel
Das Bürgerhaus in Treinfeld ist dringend sanierungsbedürftig. Die Kosten will der Markt Rentweinsdorf übernehmen, die Bürger bringen sich mit Eigenleistung ein. Foto: Ralf Kestel

Der CVJM und der FC in Rentweinsdorf kommen in den Genuss von Zuschüssen.

Eine lange Agenda, die abgearbeitet werden musste, lag den Marktgemeinderäten um Bürgermeister Willi Sendelbeck (SPD) am Montagabend im Rentweinsdorfer Rathaus vor. Über etliche Bauanträge und Stellungnahmen zu Bebauungsplänen musste beraten werden. Doch auch über Vereins- und Jugendförderung, Wasserversorgung, Anhebung der Realsteuersätze, Renovierung des Treinfelder Bürgerhauses, Breitbandförderung und die künftige Pflege des "Obstberges" hatte das Gremium zu beraten.

Einige Anträge zur Vereins- und Jugendförderung durch die Marktgemeinde standen auf dem Programm. Der 1. FC "Sportfreunde" Rentweinsdorf beantragte die Gewährung eines gemeindlichen Zuschusses für die Jugendarbeit. 152 Jugendliche unter 18 Jahren gehören dem Verein an. Eine Förderung erfolgt ab dem Alter von drei Jahren unter der Voraussetzung, dass regelmäßige Übungsstunden abgehalten werden. Somit können 148 jugendliche Vereinsmitglieder anerkannt werden. Auch hier soll jeder Jugendliche mit 10 Euro gefördert werden, was einem Zuschuss von 1480 Euro entspricht. Die Gemeinderäte stimmen zu. Wie sie finden, sollte man die Vereinsförderung wie gehabt beibehalten.

So erhält auch der CVJM Rentweinsdorf-Ebern einen gemeindlichen Zuschuss für seine Jugendarbeit. Zehn Jugendliche unter 18 Jahren gehören dem Verein an. Wie schon für das Jahr 2014 stimmten die Gemeinderäte dafür, dass der Markt dem CVJM Rentweinsdorf-Ebern für das Jahr 2015 einen Zuschuss von 10 Euro je jugendlichem Mitglied gewährt. Insgesamt gibt es also einen Zuschuss von 100 Euro.


Zuschuss für Tanks

Außerdem beantragte der CVJM Rentweinsdorf-Ebern einen Zuschuss für die Neuanschaffung von Heizöltanks im CVJM Haus in Rentweinsdorf. Die alten Tanks stammen aus den 1960er-Jahren. Bei einer Überprüfung stellte sich heraus, dass der alte Stahlbehälter und der Tanklagerraum nicht mehr den Vorschriften entsprechen. So beschloss der CVJM, vier neue Kunststofftanks anzuschaffen. Die Kosten belaufen sich auf rund 6000 Euro brutto. Die Marktgemeinderäte stimmten einem Zuschuss in Höhe von zehn Prozent der Kosten zu.


Markt trägt die Kosten

Die Renovierung des Bürgerhauses in Treinfeld war ebenfalls ein Punkt auf der Tagesordnung. Eine Renovierung sei dringend notwendig, da das Haus in die Jahre gekommen sei. Es müssten etliche Fenster ausgetauscht und die Toiletten saniert werden. Für die notwendigen Arbeiten lagen auch schon zwei Angebote vor. Die Marktgemeinderäte beschlossen, dass der Markt die Kosten für die Renovierung in Höhe von rund 25 000 Euro übernimmt. Außerdem wollen die Treinfelder viel Eigenleistung erbringen, sodass die Kosten eventuell noch sinken.


Arbeit am Obstberg

Auch das Thema "Obstbergpflege" und dabei anfallender Grünschnitt waren wieder Thema im Marktgemeinderat. Bisher habe der Wanderverein das Areal gepflegt. Da die Wiese nicht gemäht, sondern nur gemulcht wird, müsse man das Gras nicht abtransportieren, sondern es könne liegen bleiben.

Das anfallende Laub habe man bisher in die Sträucher gegeben, was gut für dort lebende Kleintiere sei und Humus gebe. Zudem wurde nochmals betont, dass dort keine neuen Bäume gepflanzt wurden, sondern lediglich Wildwuchs herangewachsen ist.
Der Gemeinderat stimmte schließlich dafür, dass der Wanderverein weiterhin das Areal pflegen soll unter der Voraussetzung, dass keine Bäume gefällt oder neue gepflanzt werden. Zudem überlege man, dort wieder Spielgeräte für Kinder anzubringen.


Im Schulverband

Da im Schuljahr 2015/2016 mehr als 50 Schüler aus Rentweinsdorf die Grundschule besuchen, müsse neben dem ersten Bürgermeister der Gemeinde ein weiterer Verbandsrat gestellt werden. Nach einigen Vorschlägen stimmten die Marktgemeinderäte dafür, dass Kurt Weißheimer künftig ordentlicher Verbandsrat und Armin Schätzlein sein Vertreter sein soll.


Steuersätze steigen

In der Sitzung des Marktgemeinderats ging es unter anderem um die Anhebung der Realsteuerhebesätze für die Grundsteuer und Gewerbesteuer aufgrund der Änderung des Kommunalen Finanzausgleichs.
Die Realsteuerhebesätze des Marktes liegen, wie es hieß, mit je 300 Prozent unter dem Durchschnitt der Landkreisgemeinden. Aus einer Mitteilung des bayerischen Gemeindetags zur Fortentwicklung des kommunalen Finanzausgleichs geht hervor, dass das System der Schlüsselzuweisungen für die Gemeinden gerechter gestaltet werden soll und strukturschwache Gemeinden gestärkt werden sollen.

Eckpunkte dieses Konzepts seien neben der Erhaltung bewährter Elemente zugunsten strukturschwacher Gemeinden auch mehr Gerechtigkeit bei der Erfassung der Einnahmen der Gemeinden aus Grund- und Gewerbesteuer sowie neue, zukunftsorientierte Ansätze bei der Ermittlung des Finanzbedarfs einer Gemeinde. Hierzu würde insbesondere die Anhebung der Nivellierungshebesätze auf einheitlich 310 Prozent und die erstmalige Berücksichtigung von zehn Prozent der Steuereinnahmen dienen, welche die Nivellierungshebesätze übersteigen, dienen.

Dies führe zu einer gerechteren Erfassung der Grund- und Gewerbesteuer und damit der Steuerkraft im Rahmen des kommunalen Finanzausgleichs. Nach einiger Diskussion beschloss das Gremium, die Hebesätze Grundsteuer A und B und Gewerbesteuer auf 310 Prozent anzuheben, auch wenn dies der Gemeindekasse direkt wenig bringe.

Man erhoffe sich dadurch eher höhere Fördersummen und Zuschüsse, was aber nicht garantiert sei. Man einigte sich darauf, es so einmal auszuprobieren und dann weiterzusehen.


Auch Ottneuse soll ans Breitbandnetz

Internet Das Gremium hat beschlossen, der Deutschen Telekom den Auftrag für die Planung, Errichtung und den Betrieb des Breitbandausbaus für den Ortsteil Ottneuses zu erteilen. Die Auftragssumme beträgt rund 58 000 Euro. Zudem wird die Verwaltung beauftragt, den entsprechenden Zuschussantrag bei der Regierung von Unterfranken einzureichen und die Fördermittel in Höhe von rund 46 000 Euro abzurufen.Für den Breitbandausbau erhält die Gemeinde allgemein einen Zuschuss in Höhe von 377 000 Euro.

Brunnen Der Marktgemeinderat stimmte (neben mehreren Bauvorhaben) einer Brunnenbohrung auf einem Privatgrundstück in Salmsdorf zu. Hier ist die Grundwasserentnahme zur Gartenbewässerung vorgesehen. Da die Bohrung außerhalb des Wassereinzugsgebietes der Trinkwasserversorgung des Gemeindeteils Salmsdorf liegt und eine geringe Bohrtiefe von 25 Metern geplant ist, gäbe es hier keine Bedenken. Jedoch dürfe das Wasser nur zum Gartengießen verwendet werden und zudem muss eine Gebühr für die Befreiung vom Anschluss- und Benutzungszwang in Höhe von 150 Euro entrichtet werden.

Kanalanschluss Ein Anwesen in Gräfenholz hat bisher noch keinen Kanal-Hausanschluss, da es seit dem Bau des Schmutzwasserkanals nicht mehr bewohnt war. Die Gemeinde ist jedoch verpflichtet, dem Anwesen einen Kanal-Hausanschluss zum Grundstück zu legen. Das Gremium entscheidet, dass ein Kanalanschluss für das Grundstück in Höhe von rund 8000 Euro hergestellt wird und die Arbeiten nach dem tatsächlichen Aufwand abgerechnet werden.

Planungen
Die Marktgemeinderäte gaben ihr Einverständnis zur ersten Änderung des Bebauungsplanes "Leite" der Gemeinde Kirchlauter, zur Bebauungsplanänderung "Am Geracher Weg I" der Gemeinde Reckendorf und zur ersten Änderung des Flächennutzungsplanes und der ersten Änderung und Erweiterung des Bebauungsplanes "Erkel II" der Gemeinde Untermerzbach.

Anordnungen Bürgermeister Willi Sendelbeck gab eine Reihe von dringlichen Anordnungen bekannt: Für den Kanalausbau in Losbergsgereuth müssen rund 11. 00 Euro aufgebracht werden. Für die Gemeindestraßen wurde ein neuer Salzstreuer für 1450 Euro angeschafft und die Türe zur Kegelbahn musste dringend erneuert werden.

Volkstrauertag Die Verwaltung habe, wie die Räte bei der Sitzung erfuhren, wieder ein Schreiben an den FC gerichtet, dass die Ausrichtung des Weihnachtsmarkt am Volkstrauertag nicht tragbar sei. Der r Volkstrauertag ist in Deutschland ein staatlicher Gedenktag und gehört zu den sogenannten stillen Tagen.

Hotspots Künftig soll es auch in Rentweinsdorf zwei WLan-Hotspots geben, um ein freies Internet zu gewähren. Nähere Informationen hierzu sind jedoch noch nicht bekannt. jr