Die Aufenthalts- und Erlebnisqualität verbessern, das Wohlfühlgefühl erhöhen. Blumige Umschreibungen für ein Ziel: das Leben in der Altstadt angenehmer gestalten. Um diesen Themenkreis drehten sich die Vorträge bei der Eberner Bürgerversammlung am Mittwochabend in der Rathaushalle.
Den großen Bogen spannte dabei Landschaftsarchitektin Elke Döhler, die ihre Pläne zur Umgestaltung des Anlagenringes, diesem "großen Erbe", wie sie sagte, vorstellte. Danach folgte ein über 90-minütiger Monolog von Bürgermeister Robert Herrmann (CSU), der kaum eines der Stadtratsthemen der letzten zwölf Monate ausließ.
Einen Schwerpunkt legte Herrmann auf die Altstadt, wo seit Jahrzehnten Sanierungsmaßnahmen laufen. "Bei der engen Bebauung müssen alle Bewohner etwas Toleranz aufbringen, sonst ist ein Auskommen in Frieden nicht möglich", lautete sein Appell und meinte damit nicht nur das Altstadtfest. "Es wäre nicht schlecht, wenn am Marktplatz noch so manche gastronomische Aktivität möglich wäre", regte das Stadtoberhaupt eine Belebung an. Was Jörg Röder sofort zur Frage animierte, was die Stadt denn unternehme, damit das einzige Café am Marktplatz wieder eröffnet werde?
Und die vom Bürgermeister sorgenvoll angesprochenen leer stehenden Häuser am Marktplatz inspirierten Christina Seebach-Künzel zur Bitte, einen Mietspiegel zu erstellen, den es für Ebern noch nicht gebe. So habe sie nach einer Geschäftsaufgabe zwar mehrere Interessenten anlocken können, die jedoch von überzogenen Preisvorstellungen der Vermieter abgeschreckt wurden. Eine Anregung, die das Stadtoberhaupt dankbar aufgriff.
Schwerlastverkehr verbannen Beklagt wurde auch, dass sich noch immer Schwerlaster durch die Innenstadt zwängen. Gefahr erkannt, aber noch nicht ganz gebannt: Entspannung verspricht sich der Bürgermeister von der beschlossenen Innenstadtzone, deren Vorgaben (Geschwindigkeitsbegrenzung, Parkflächenregelung) mit Fertigstellung der Neubrückentorstraße in Kraft gesetzt werden.
Eine wesentliche "Steigerung des Wohlfühlgefühls für uns alle" erhofft sich Herrmann auch durch die Umgestaltung des Anlagenringes, wie ihn Elke Döhler konzipierte, auch "wenn ich das nicht mehr alles schaffen werde, aber man muss seinen Nachfolgern ja auch noch Aufgabenfelder überlassen".
Noch anpacken wird Herrmann aber die Erweiterung des Anlagenringes, da die Bahnachse zwischen Tegut-Kreisel über den Zentweg zum Dorschengarten ins Plankonzept aufgenommen werden soll. Damit dürften für den Bahndamm-Abtrag auch Städtebaufördermittel generiert werden. "Damit wollen wir auf jeden Fall noch im nächsten Jahr beginnen. Schon allein deshalb, um Platz für den Hallenbad-Neubau zu schaffen, dessen Arbeiten mittlerweile europaweit ausgeschrieben wurden."
Im Zuge dieser Maßnahme stellte Elke Döhler auch die Pläne zur Gestaltung der (neuen) Bahnhofstraße vor, die eine verkehrsberuhigte Anfahrt zu Park- und Wohnmobilstellplatz sowie Kurzzeit-Parkplätze direkt unterhalb des Bahnhaltepunktes für Hol- und Bringverkehr vorsehen. Auf der gegenüberliegenden Straßenseite - vor der Kujathvilla - ist eine durchgängige Fußwegverbindung angedacht. Die Situation am Bahnhaltepunkte bezeichnete Elke Döhler als "schwierige Gemengelage mit einer Straße, die aus einer anderen Zeit stammt".