Landfrauenküche: Unterfränkin Ute Leyh gewinnt Wettbewerb
Autor: Eckehard Kiesewetter
Rentweinsdorf, Montag, 10. Dezember 2018
Der Sieg bei der Kochshow im bayerischen Fernsehen geht nach Losbergsgereuth. Der eigentliche Gewinn für die Milchbäuerin Ute Leyh sind aber die neuen Freundinnen aus allen Teilen des Freistaats.
Kreis HaßbergeUte Leyh hat es geschafft. Die Bäuerin aus Losbergsgereuth hat die "Landfrauenküche 2018" gewonnen. Die Reihe, inzwischen in der zehnten Staffel, ist ein Quotenhit zur besten Sendezeit im TV-Programm des Bayerischen Rundfunks (BR). Dabei treten jeweils sieben Landfrauen aus allen Bezirken des Freistaats zum Kochwettbewerb an, eine Art bayerische Variante der Vox-Serie "Das perfekte Dinner", nur mit ganz viel Lokalkolorit bei der Vorstellung der Kandidaten und der Auswahl der Gerichte.
In jeder Folge ist eine der Landfrauen Gastgeberin. Dort lernen die Konkurrentinnen deren Zuhause, den Hof und die Familie kennen und genießen ein Drei-Gänge-Menü, das sie anschließend mit Punkten bewerten. Bei Ute Leyhs Menü haben die Landfrauen offenbar am meisten mit der Zunge geschnalzt, denn die 46-Jährige konnte den Wettbewerb in der Gesamtwertung für sich entscheiden.
Am Montagabend erlebten die TV-Zuschauer, wie die sieben Damen vereint am Herd standen, um das Siegermenü nochmals gemeinsam zu kochen.
Bei der Vorspeise hatte die Schwäbin Maren Flessenkemper die Nase vorn: Ihre "Feige Ziege" - eine Kombination aus Linsensalat mit Feigen und Ziegenkäse, schmeckte den Mitbewerberinnen bestens. Das "Straußenfilet mit Rosmarinkartoffeln, Zucchinischeiben und dreierlei Dips" verhalf der Oberbayerin Irmi Lamprecht in der Kategorie "Beste Hauptspeise" zum Sieg. Bei der Nachspeise hatte Ute Leyh mit ihrem "Joghurt-Honig-Eis auf marinierten Erdbeeren" die Nase vorn. Die Unterfränkin war es dann auch, die Moderator Florian Wagner zur Gesamtsiegerin kürte.
"Damit hätte ich nie gerechnet", sagt die sechsfache Mutter, die eigentlich geglaubt hatte, dass es ein Nachteil sein könnte, gleich in der ersten Sendung antreten zu müssen. Von Vorteil war es auf jeden Fall, dass die Natur in den Haßbergen beim Dreh im Frühjahr noch so grün und saftig war. Die Dürre im Hochsommer, ist sich die Hobbyköchin sicher, "das wäre nicht so gut rübergekommen".
"Als ich von meinem Sieg erfahren habe", erzählt die 46-Jährige , "das war ein Hammer". Dabei wäre ihr die Sendereihe ganz ohne Bewertung am liebsten gewesen; eine jede habe sich größte Mühe gegeben und Punkte verleihen zu müssen, sei für alle Teilnehmerinnen immer "blöd" gewesen. Aber so wollen es die Spielregeln, und die Zuschauer erwarten bei solch einer Sendereihe ein wenig Spannung. Sie sollen ja dranbleiben.
Den Frauen, die über Wochen "richtig zu Freundinnen geworden" sind, mit ähnlichen Interessen und vielen gemeinsamen Themen, sei es schon lange nicht mehr um einen "Wettstreit" gegangen, sagt Ute Leyh. Die sieben Landfrauen haben sich inzwischen auch privat wieder getroffen, jenseits aller BR-Kontakte. Erst am Samstag waren sie gemeinsam in Regensburg am Weihnachtsmarkt. Diesmal auch mit den Männern. "Das war klasse", sagt die Erlebnisbäuerin aus dem Rentweinsdorfer Gemeindeteil. Den Kontakt mit ihren Mädels will sie auf jeden Fall halten.