Die Ortsbäuerinnen aus dem Landkreis Haßberge tauschten sich in Kraisdorf über ihre Fortbildungsveranstaltungen, Leistungen und aktuelle Probleme aus.
Jetzt, wo die Ernte weitgehend abgeschlossen ist, planen Bayerischer Bauernverband (BBV) und Landfrauen das Bildungsprogramm für die Wintermonate, und das ist breit aufgestellt. Mit einem "Frauenfrühstück" begann die gestrige Tagung der Ortsbäuerinnen aus dem Landkreis Haßberge nach der Begrüßung durch Kreisbäuerin Cäcilie Werner und den Geschäftsführer des BBV, Manfred Kraus.
"Habt Ihr genug Silage für Eure Tiere im Winter?", "Sind bei Euch die Äpfel auch so klein, oder hat es mehr geregnet als bei uns?" Natürlich beherrschte der trockene Sommer die Gespräche am Frühstückstisch. Jammern aber war das nicht, eher der Austausch von Informationen und Tipps, wie man der Ausnahmesituation doch noch etwas Gutes abgewinnen kann.
Natürlich bestimmt nach wie vor die Ackerfrucht den landwirtschaftlichen Betrieb, oft sind es aber die Bäuerinnen, die den Hof breiter aufstellen: Sie gestalten den "Lernort Bauernhof", unterrichten Schulkinder und sogar Lehrkräfte, die heute nicht mehr selbstverständlich wissen, wie Lebensmittel produziert werden. Landfrauen sind meist auch fit im Kochen und Backen und wissen wie man Marmelade einkocht oder ein Bärlauch-Pesto herstellt.
Alte Rezepte und Küchentechniken bewahren - das hat sich der Kreisvorstand der Landfrauen auf die Fahnen geschrieben. Deshalb führt das Koch- und Backbuch, das in diesem Jahr neu erschienen ist, viele althergebrachte Rezepte auf, von "Schnickerli" bis Hutzelbrot. Die Brotbackkurse, die Cäcilie Werner ins Leben gerufen hat, sind gut angekommen und werden auch weitergeführt, wie sie erklärte.
Noch viele andere Themen können die Ortsbäuerinnen für Fortbildungsveranstaltungen in ihren Orten wählen, vom kalten Buffet über selbst gemachte Nudeln und alte Hausmittelchen bis zum Tanzkurs. Aber auch für Gesundheitsvorträge stehen Referenten bereit.
"Wem tut was weh und wo?"
Einer von ihnen ist Hilmar Gadamer, der auch beim gestrigen Treffen referierte. Er ist Schmerztherapeut und kam direkt zur Sache: "Wem tut was weh und wo?", fragte er in die Runde, und nicht nur Hiltrud Dünninger aus Rügheim traute sich, ihre Probleme zu schildern.