Die Volkshochschule im Landkreis Haßberge dehnt sich im Norden des Kreises deutlich aus. Die bisherige VHS-Leiterin in Ebern, Irmgard Ruhhammer, zieht sich nach drei Jahrzehnten verdienstvollen Wirkens zurück.
Irmgard Ruhhammer tritt nach 30 Jahren ab. So lange ist sie bei der Volkshochschule im Kreis (VHS) im Vorstand, und so lange leitete sie auch die Außenstelle in Ebern. Als ihr Nachfolger als Zweiter Vorsitzender wurde Kurt Sieber gewählt. Eine durchaus positive Bilanz zog Holger Baunacher, der Vorsitzende der VHS Haßberge: Die Zahl der Veranstaltungen ließ sich deutlich steigern; so gibt es denn auch seit Jahren wieder ein positives Ergebnis bei den Finanzen.
Endlich in den schwarzen Zahlen "Die VHS hat in 2014 das gute Ergebnis des Vorjahres nochmals steigern können. Die Gesamtzahl der Veranstaltungen konnte von 1217 in 2013 um 20 Prozent auf 1453 gesteigert werden", begann Baunacher seinen Bericht. Die Zahl der Teilnehmer hat sich von 27 285 um 41 Prozent auf 38 651 erhöht.
Diese deutliche Erhöhung gehe auf die gestiegene Zahl von Kooperationen zurück sowie auf jahresbezogene Effekte, etwa den "Tag der offenen Tür" im Umweltbildungszentrum (Ubiz).
Auch die für den Staatszuschuss wichtige Zahl der Doppelstunden hat sich von 5667 auf 6636 erhöht. Auf Kreisebene konnten die Veranstaltungen von 140 auf 210 zulegen. "Die Tatsache, dass mit mehr als 38 000 Teilnehmern rund die Hälfte der Landkreisbevölkerung im letzten Jahr an unseren Kursen und Veranstaltungen teilgenommen hat, verdeutlicht, dass die Angebote der VHS von der Bevölkerung des Landkreises sehr gut angenommen wurden, was nicht zuletzt auf den engagierten Einsatz unserer Außenstellenleiterinnen zurückzuführen ist", so Baunacher.
Auch beim Ubiz gab es mehr Veranstaltungen (284) als letztes Jahr, die Teilnehmerzahl stieg von 3766 auf 6997.
Vor dem Hintergrund des "Leuchtturmprojektes Steigerwald" hat das Ubiz ein Grobkonzept erarbeitet, was die Weiterentwicklung der Bildungsarbeit, gepaart mit touristischen Angeboten vorsieht. "Eines der Hauptevents der Energieberatung im letzten Jahr war die Eröffnung der Stromtankstelle", sagte Holger Baunacher. Allerdings sei das Hauptgeschäft nach wie vor die Beratung von Bürgern zur Energieeinsparung sowie zu Fördermöglichkeiten bei Sanierungsvorhaben.
38 903 gemeinnützige Stunden Zum "Zak-Projekt" sagte der Vorsitzende, dass 2013 im Monatsdurchschnitt 49 Arbeitsgelegenheiten auf Ein-Euro-Jobs betreut wurden. Durchschnittlich sind die Betreuten 44 Jahre alt. Sie leisteten an 41 Arbeitsstellen insgesamt 38 903 gemeinnützige Arbeitsstunden (Umweltpflege, soziale Dienste). In Kooperation mit dem Jobcenter hat das Zak-Projekt "Bürgerarbeit" betreut.
2014 waren so durchschnittlich 26 Arbeitslose sozialversicherungspflichtig beschäftigt. Die Kunden schätzen das Bewerbungscoaching, sagte Baunacher. Unter dem Dach von VHS und Ubiz läuft auch der "Zukunftscoach für den Landkreis Haßberge", den das Staatsministerium fördert. 305 Abonnenten interessieren sich für den Haßberg-Newsletter "Hast scho g`hörd". Dieser bietet Informationen für Jungbürger über aktuelle Entwicklungen im Landkreis.
"Pflege on Tour" findet in Kooperation mit dem Pflegestützpunkt statt. Bislang nahem 160 Real- und Mittelschüler an berufskundlichen Hospitationen in vier Pflegeeinrichtungen im Landkreis teil. Zahlreiche weitere Aktivitäten und Aktionen zählen zum Projekt "Zukunftscoach" mit Julia Hünemörder.
Breites Spektrum Baunachers Bilanz: Die Volkshochschule biete mit ihren vier Geschäftsbereichen ein breites Spektrum. Ihn freut es besonders, dass das bereinigte Gesamtergebnis aus 2014 einen Überschuss von 2775 Euro aufweist. "Damit hat sich die positive Trendwende, die in 2013 bereits bemerkbar war, fortgesetzt. Die VHS hat in 2014 zum ersten Mal seit mehreren Jahren wieder ein positives, bereinigtes Ergebnis erreicht."
Einstimmig beschlossen wurde die Aufnahme von Ebern, Pfarrweisach und Rentweinsdorf als Vollmitglieder der VHS Haßberge, ebenso die Eingliederung der VHS Ebern in die Landkreis-VHS. Dazu sicherte Bürgermeister Jürgen Hennemann aus Ebern zu, dass Räume dauerhaft zur Verfügung gestellt werden. Ebern bringe viele Doppelstunden und somit auch eine gute Förderung mit.
"Wir wollen uns als Einheit in die Landkreis-VHS einbringen um die Synergie Effekt nutzen zu können."
Nach drei Jahrzehnten setzt sie einen Punkt Verabschiedet wurde die bisherige Zweite Vorsitzende der VHS Haßberge, Irmgard Ruhhammer, aus Ebern. Sie wird auch Ende des Jahres ihre Arbeit als Geschäftsführerin der bisher eigenständigen VHS Ebern beenden. In seiner Laudatio sagte der Vorsitzende, dass Ruhhammer die Geschicke der VHS Ebern über 30 Jahre geleitet, geprägt und Weichen gestellt habe. Mit einem Präsent bedankte sich VHS-Kreisvorsitzender Holger Baunacher bei Irmgard Ruhhammer. Als ihr Nachfolger wurde Kurt Sieber aus Königsberg gewählt.
Eine Herausforderung Im Gespräch sagte Irmgard Ruhhammer, dass ihr Entschluss vor 30 Jahren, zur VHS zu gehen, für sie eine Herausforderung war. Vorher war sie bei der Verwaltungsgemeinschaft (VG) Ebern als Verwaltungsangestellte beschäftigt. "Bei der VHS bekam ich eine Teilzeitarbeitsstelle, die mich gereizt hat. Ich habe einige Jahre als Geschäftsführerin gearbeitet dann auch in Personalunion die Leitung der VHS Ebern übernommen." Es sei eine sehr interessante und eigenständige Arbeit gewesen.
"Die Zusammenarbeit mit den umliegenden Volkshochschulen und dem Landkreis war für mich angenehm, aber es hat auch schwierige Zeiten gegeben, vor allem, wenn es um die Finanzierung ging.
Es war nicht immer einfach, alle Kommunalpolitiker von der Notwendigkeit der VHS-Arbeit zu überzeugen." Ruhhammer freute sich über Unterstützung von Bürgermeister Jürgen Hennemann, "dass wir zusammen diese Fusion auf den Weg gebracht haben. Das war schon länger mein Anliegen," eine gute VHS-Arbeit sei besser in der gemeinsamen zielgerichteten Arbeit möglich. Kleine Volkshochschulen seien nicht die Zukunft.
Wird ihr etwas fehlen?" Irmgard Ruhhammer: "Ich gehe gerne in den Ruhestand, es ist ja nicht so, dass ich damit mit der VHS für immer abschließe. Ich werde auch gerne noch zur Verfügung stehen, wenn ich gefragt werde." Eines nimmt sie als wunderbare Erfahrung mit: "Die Zusammenarbeit mit allen Ehrenamtlichen der VHS Ebern war toll. Diesen möchte ich heute meinen besonderen Dank und meine Wertschätzung ausdrücken."
Nicht 38.000 Personen waren bei Veranstaltungen der VHS, sondern 38.000 Anmeldungen. Da viele mehrere Kurse besuchen, sind es also viel weniger Menschen die teilnehmen. Die VHS arbeitet aber nicht kostendeckend wie im Bericht fälschlicher Weise verkauft werden soll. Der Landkreis unterstützt die VHS jährlich mit mehreren tausend Euro. Damit die hohen Referentenkosten auch bezahlt werden können. Vielleicht ist auch deshalb die VHS Ebern in den Kreis eingetreten, um an diese Fördermittel zu kommen. Warum bekommen die Referenten der VHS so viel Gage, wobei andere, die bei Vereinen ehrenamtlich arbeiten nichts bekommen oder z.B. Übungsleiter für 3.- Euro die Stunde tätig sind. So werden den Vereinen Helfer entzogen.
Und was wird jetzt dadurch besser? Die Stadt hat sich Kosten entledigt. Das ist wahrscheinlich alles. Volksbildung nicht unbedingt nötig, aber weil man sie vorhalten muss, kann Hassfurt übernehmen. Das ist eine billige Lösung. Eine Stadt ohne VHS? Das ist keine Stadt, das ist ein Dorf. Ein Bürgermeister, der Institutionen abschafft statt sie zu sichern?
Was wird als nächstes passieren? Da war doch was mit dem ärztlichen Wochenenddienst - was unternimmt eigentlich der Bürgermeister? Überlässt er das dem Landrat? Der hat schon gesagt, was er haben will. Und der Bürgermeister, hat der auch schon was dazu gesagt? Eine Stadt ohne ärztlichen Wochenenddienst? Das ist keine Stadt, das ist ein Dorf.
Jetzt muss bloß noch einer kommen, der den Bürgermeister abschaffen will, weil ein Dorf nicht unbedingt einen Bürgermeister braucht. Dann kann dann wieder Hassfurt übernehmen. Aber vorher zieh ich weg, in die Stadt.
Ist das jetzt eigentlich das Ergebnis der grenzüberschreitenden interkommunalen Zusammenarbeit?
Das ist doch jetzt ein Scherz, ein Armutszeugnis oder was ist das?
Na, da kann man sich wirklich freuen, dass es Ruhhammer und Bürgermeister Hennemann "auf den Weg gebracht" haben, dass die VHS Ebern ihre Eigenständigkeit samt dem Stadtnamen verliert!
Weil "das war schon länger mein Anliegen" und "eine gute VHS-Arbeit sei besser in der gemeinsamen zielgerichteten Arbeit möglich", lesen wir.
Ist auch immer ein Kunststück, dass die Chefs einer Firma den eigenen Untergang besiegeln und sich darüber freuen. Kommt nicht so oft vor.
Die Kreis-VHS scheint ja imstande zu sein, im Grunde Unmögliches zu bewerkstelligen, man denke nur an die "durchschnittlich 26 Arbeitslosen", die doch sage und schreibe "sozialversicherungspflichtig beschäftigt" sind.
Glückwunsch auf ganzer Linie, auch an das neue jugendliche Führungsteam!