Die Jugend des Anglervereins Ebern genießt das Erlebnis von Gemeinschaft und Natur. Sogar das Essen wird eigenhändig aus dem Angersee in Unterbrunn gefischt.
Ganz still sitzen die Jugendlichen am Wasser. Alleine oder zu zweit. Stundenlang. Sie beobachten die kleinen, sich kringelnden Wellen und sie blicken tiefer hinein, bewegt sich da vielleicht was?
Mit großer Begeisterung sind die Teilnehmer beim Zeltlager des Anglervereins Ebern und Umgebung dabei, das auch in diesem Jahr wieder am Angersee in Unterbrunn stattfindet. "Wir haben hier den idealen Platz gefunden", sagt Jugendleiter Wolfgang Werner. Die Jungs, die um ihn herumstehen, nicken.
Ruhe und Geduld, aber auch Ausdauer und sich von Misserfolgen nicht gleich unterkriegen zu lassen: Das lernt man hier. Eigenschaften, die die Jugendlichen, übrigens alles Buben, Mädchen sind derzeit keine in der Jugendgruppe, später auch im Berufsleben sicher gut brauchen können.
Noah Werner (14), das Naturtalent des Vereins und Zweiter Jugendsprecher aus dem Vorjahr, hat mittlerweile seine Fischerprüfung bestanden und ist immer noch ein begnadeter Angler. Bastian Hauck, ein weiterer Jugendleiter, zog schon am ersten Abend einige große Brassen aus dem Gewässer, die bei der Jugend zur Weißfischverwertung auf dem Teller landen werden. Noah hat sich für Mais und Made als Köder entschieden und wartet. Im richtigen Moment den richtigen Ruck an der oft hauchdünnen, aber stabilen Schnur zu machen, ist das Entscheidende. Noah hat schon öfter bewiesen, dass er das kann.
Alle helfen zusammen Aber das Angelzeltlager ist noch viel mehr. Verantwortung, Selbstständigkeit und Selbstmanagement sind ebenso gefragt.
Wer seine Sachen bei den immer wiederkehrenden Regenschauern nicht rechtzeitig zusammenpackt, hat nasse Ware.
Zurückstecken, sich in der Gruppe einfügen und gegenseitig helfen gehören ebenso dazu. Da wird dann auch die Lagerfeuerromantik mit Gitarrenmusik zu einem echten Erlebnis. Wenn die Kühle der Nacht kommt, rückt die Gruppe eben zusammen und wenn es ein Gewitter gibt, ziehen sich alle in die Schutzhütte zurück.
Vorsitzender Hans-Günther Blank und die beiden Beisitzer Hans Rippel und Roland Schmidtlein statteten den Jugendlichen einen Besuch ab und erkundigten sich intensiv nach der Lage. Der Zusammenhalt ist gut. Das können sie gleich auf den ersten Blick feststellen. Auch der 18-jährige Jugendsprecher Michael Lorz, für den dieses Jahr das letzte in der Jugend ist, war wieder gerne dabei. Er hatte schon mehrere Seen und Campingplätze in seiner Jugendzeit erlebt. "Hier passt aber alles", findet er. Und gerne wäre er im nächsten Jahr wieder dabei; dann aber als Betreuer.