Ein Tourismus-Professor aus Heilbronn erkennt in alten Autokennzeichen einen modernen Marketinggedanken mit nostalgischem Ansatz. In Ebern plädiert eine große Mehrheit für eine Wiedereinführung der Schilder von früher als Werbeträger, auch der Stadtrat.
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Vor 40 Jahren verlor Ebern den Kreissitz und damit die eigene Autonummer. Lange Zeit galt Eberns Bürgermeister Rolf Feulner (CSU) aber als legitimer Nachfolger von Landrat Reuter, da er noch mit EBN-Kennzeichen die Lande durchquerte. Als Feulner im Zuge eines Fahrzeugkaufes vor rund 30 Jahren auf ein HAS-Kennzeichen umsatteln musste, brach für viele Alteberner eine Welt zusammen. Der Fränkische Tag berichtete üppig vom Verwaltungsakt des Nummerschildwechels. Durchaus vorstellbar, dass Feulners Nachfolger, Robert Herrmann (CSU), Jahrzehnte später das Rad der Zeit zurückdreht. Sein Wunschschild hat er schon ausgeguckt: EBN- BM 1. Bundesrat machte Weg frei Herrmann baut dabei auf wissenschaftliche Begleitung, gesetzgeberische Initiativen aus dem Bundesrat und breite Zustimmung, wie eine Umfrage der Hochschule Heilbronn auf dem Marktplatz ergeben hat: 73 Prozent der Befragten wünschen sich eine Rückkehr von EBN, 14 Prozent der 231 Teilnehmer sprachen sich dagegen aus.
Damit liegt Ebern in einem Trend, der sich bundesweit herauskristallisierte, wie Prof. Dr. Ralf Borchert, der Initiator der Aktion, bei Vorstellung seiner Ergebnisse am Dienstag im Rathaus darlegte. Deswegen würden bis Ende Januar in der gesamten Bundesrepublik 160 alte Kennzeichen schon wieder eingeführt. Der Professor: "Und ich lege meine Hand dafür ins Feuer, dass dies die Eberner auch wollen", las er aus dem Umfrage-Ergebnis heraus, wobei besonders die Altersgruppe zwischen 16 und 30 Jahren einen Hang zur Nostalgie erkennen lässt. Jugend tendiert zu Neuerung "Das hat uns selbst von den Socken gehauen. Aber dadurch kommt die Liebe zur Stadt zum Ausdruck und außerdem die Bereitschaft, sich auf etwas Neues einzulassen, weil gerade die Jugend nach Veränderungen strebt", griff der Marketingexperte nach psychologischen Erklärungsversuchen.
Seine Vorschläge gehen weniger auf Lokalpatriotismus ("keiner will, dass die alten Landkreisgrenzen wieder eingeführt werden") zurück, denn auf touristische Bemühungen: "Ein jeder Stadtname gilt als eigene, authentische Marke und dabei sind Symbole von besonderer Bedeutung." Die alten Kennzeichen hätten bislang als Auslaufmodell gegolten und damit eine besondere Attraktivität erlangt, die weit über den Sammlerwert hinausgehe. "Der besondere Charme liegt darin, dass die Umstellung nix kostet und niemanden schadet." Dies hätten die schon erfolgten Umstellungen gezeigt, auch wenn so manche Zulassungsstelle dies noch skeptisch beurteile. Professor Bochert: "Die EDV schafft das mit wenig Aufwand."
Zum Stand in Bayern sagte Bürgermeister Herrmann, dass eine Kabinettsentscheidung noch ausstehe. Geplant sei, dass nur die Landratsämter den Antrag auf die Rückkehr der alten Kennzeichen wie EBN und HOH für ihre aktuellen Mitgliedsgemeinden beantragen können. Herrmann: "Jetzt kommt es darauf an, ob der staatliche Teil des Landratsamtes oder der Kreistag über den Antrag befinden muss?" Mit einer Ablehnung des EBN-Antrages, für den sich auch der Stadtrat stark mache, würden "noch vorhandene Gräben vertieft". Man sollte sich am Willen der Bürgerschaft orientieren.
15.02.2013 Wann kommt denn nun endlich unser EBN-Kennzeichen? Landrat Rudolf Handwerker, der laut Vorgaben des Bayerischen Wirtschaftsministeriums alleine entscheiden könnte, wollte doch den Kreistag befragen und sich nach ihm richten. Auf hassberge.de ist aber leider kein Sitzungstermin des Kreistags Haßberge eingetragen, aus dem ersichtlich würde, wann der Kreistag seine Empfehlung beschließt. Immer mehr Landräte lassen sogar alle Altkennzeichen zu, auch wenn nur einzelne Orte eines Altlandkreises in einem gebietsreformierten Landkreis liegen. Die Oberpfälzer Landräte gehen mit gutem Beispiel voran. Bei uns in der Region kommen die STE-, NEC-, KÖN-, MET-, EBS- und GEO-Kennzeichen. Ich finde es unverständlich, was es da noch hinauszuzögern gibt. Landrat Handwerker und der Kreistag Haßberge sollen endlich der EBN-Wiedereinführung zustimmen. Schon diese Verzögerungstaktik finde ich ärgerlich. Wie war das noch mit der Politikverdrossenheit?
Wie sich doch die Berichterstattung zu diesem Thema ändern kann. Fast alles damals berichtete, hat sich als nicht zutreffend erwiesen (Bericht im FT v. 21.04.11). So sprach der damalige Sprecher des LRA Haßberge u. a. von erheblichem Verwaltungsaufwand, wodurch sogar die teuren Zulassungsaußenstellen gefährdet wären. Inzwischen ist bewiesen, dass die Umstellung auf die Altkennzeichen problemlos durchgeführt werden kann. Bisher werden bereits, 125 ehemalige Kfz.-Kz ehem. Kreisstädte, wieder ausgegeben. In all den betroffenen Lkr. verlief die Umstellung problemlos und wurde von der Bevölkerung sehr gut angenommen. Auch die betroffenen Lkr. zeigten sich zufrieden, da sie sich mit einem einfachen Mittel bürgernah zeigen konnten. Alles geschieht auf freiwilliger Basis. Die Landkreise haben sogar Mehreinnahmen durch die Wunschkennzeichengebühren. Dass das "Haßfurter-Kz.", wie es immernoch innerhalb und außerhalb des Lkr. bezeichnet wird, zumindest im Baunachgrund, bei der Mehrheit eben nicht angekommen ist, zeigt das jetzige Umfrageergebnis. Die Mehrheit der Leute hier, sind im Gegensatz vielleicht zu den Maintalbewohnern, nicht stolz auf das HAS-Schild ("Flop d. Tages", FT v. 06.06.12), sondern hätten eben viel lieber ihr EBN-Kz.. Dass dies so gut wie nichts mit Nostalgie zu tun hat, sondern vielmehr mit Stadtmarketing und Identifikation, zeigt die sehr große Zustimmung bei den allermeisten ehem. Kreisstädten und bei der jüngeren Bevölkerung. Übrigens steht bisher noch nicht fest, wer die Altkz. beantragen kann bzw. ob die Lkr. in Bayern überhaupt ihre Zustimmung erteilen müssen.
15.02.2013 Wann kommt denn nun endlich unser EBN-Kennzeichen? Landrat Rudolf Handwerker, der laut Vorgaben des Bayerischen Wirtschaftsministeriums alleine entscheiden könnte, wollte doch den Kreistag befragen und sich nach ihm richten. Auf hassberge.de ist aber leider kein Sitzungstermin des Kreistags Haßberge eingetragen, aus dem ersichtlich würde, wann der Kreistag seine Empfehlung beschließt. Immer mehr Landräte lassen sogar alle Altkennzeichen zu, auch wenn nur einzelne Orte eines Altlandkreises in einem gebietsreformierten Landkreis liegen. Die Oberpfälzer Landräte gehen mit gutem Beispiel voran. Bei uns in der Region kommen die STE-, NEC-, KÖN-, MET-, EBS- und GEO-Kennzeichen. Ich finde es unverständlich, was es da noch hinauszuzögern gibt. Landrat Handwerker und der Kreistag Haßberge sollen endlich der EBN-Wiedereinführung zustimmen. Schon diese Verzögerungstaktik finde ich ärgerlich. Wie war das noch mit der Politikverdrossenheit?
Wie sich doch die Berichterstattung zu diesem Thema ändern kann. Fast alles damals berichtete, hat sich als nicht zutreffend erwiesen (Bericht im FT v. 21.04.11). So sprach der damalige Sprecher des LRA Haßberge u. a. von erheblichem Verwaltungsaufwand, wodurch sogar die teuren Zulassungsaußenstellen gefährdet wären. Inzwischen ist bewiesen, dass die Umstellung auf die Altkennzeichen problemlos durchgeführt werden kann. Bisher werden bereits, 125 ehemalige Kfz.-Kz ehem. Kreisstädte, wieder ausgegeben. In all den betroffenen Lkr. verlief die Umstellung problemlos und wurde von der Bevölkerung sehr gut angenommen. Auch die betroffenen Lkr. zeigten sich zufrieden, da sie sich mit einem einfachen Mittel bürgernah zeigen konnten. Alles geschieht auf freiwilliger Basis. Die Landkreise haben sogar Mehreinnahmen durch die Wunschkennzeichengebühren. Dass das "Haßfurter-Kz.", wie es immernoch innerhalb und außerhalb des Lkr. bezeichnet wird, zumindest im Baunachgrund, bei der Mehrheit eben nicht angekommen ist, zeigt das jetzige Umfrageergebnis. Die Mehrheit der Leute hier, sind im Gegensatz vielleicht zu den Maintalbewohnern, nicht stolz auf das HAS-Schild ("Flop d. Tages", FT v. 06.06.12), sondern hätten eben viel lieber ihr EBN-Kz.. Dass dies so gut wie nichts mit Nostalgie zu tun hat, sondern vielmehr mit Stadtmarketing und Identifikation, zeigt die sehr große Zustimmung bei den allermeisten ehem. Kreisstädten und bei der jüngeren Bevölkerung. Übrigens steht bisher noch nicht fest, wer die Altkz. beantragen kann bzw. ob die Lkr. in Bayern überhaupt ihre Zustimmung erteilen müssen.