Integration am Arbeitsplatz in Maroldsweisach
Autor: Helmut Will
Maroldsweisach, Sonntag, 10. März 2019
Behinderung ist kein Hindernis für eine Anstellung in Betrieben der Region. Die Aktion "Mensch inklusive" steht dafür. Das Pflegeheim Klinger in Maroldsweisach beteiligt sich und macht damit gute Erfahrungen.
- "Wir sind dabei." Ein Schild mit diesem Slogan und dem Hinweis, dass das Pflegheim Klinger Menschen mit einem Handicap beschäftigt, zeichnet das Pflegeheim aus und wird künftig am Eingang der Einrichtung zu finden sein. Eine Auszeichnung allerdings gebührt auch Gerhard Steinert aus Ermershausen, der als ein Mensch mit Behinderung künftig in der Hauswirtschaft des Pflegeheims Klinger seinen Arbeitsplatz in Versorgungsbereich haben wird.
Bezirkstagspräsident Erwin Dotzel (CSU) übergab Urkunde und Plakette an den Leiter des Pflegeheims, Christian Wokel, und dessen Frau Angelika. Peter Pratsch, Projektleiter "Mensch Inklusive" bei der Lebenshilfe Schweinfurt, freute sich bei der Begrüßung, dass Gerhard Steinert einen Arbeitsplatz im Pflegeheim Klinger fand.
"Mensch Inklusive" setzt bei den Fähigkeiten und Wünschen eines Menschen mit Behinderung an und gleicht diese mit den Erwartungen eines potenziellen Arbeitgebers ab", sagte Pratsch. Er erinnerte daran, dass eines der ersten Projekte mit dem Landkreis Haßberge gestartet wurde. Das sei ein wichtiger Impuls gewesen. Auch sagte er, dass der Bezirk als Kostenträger mit dahinter stand.
"Viele Gemeinden, Unternehmen und Betriebe in der Region unterstützen ,Mensch inklusive` und bieten Menschen mit Behinderung einen Arbeitsplatz", sagte Pratsch.
Das Projekt wurde offiziell im Herbst 2014 gestartet, erläuterte der Projektleiter. Damit könnte Menschen eine Alternative geboten werden zu den Werkstätten für Behinderte, wenn sie nicht dort arbeiten möchten. "Bisher konnten wir 66 Teilnehmern aus dem Projekt eine Arbeitsstelle vermitteln", freute sich Peter Pratsch.
Auch den Wunsch von Gerhard Steinert aus Ermershausen konnte man erfüllen, der geäußert habe, dass er gerne was im Bereich Hauswirtschaft machen möchte.
Pratsch dankte Christian Wokel vom Pflegeheim Klinger, dass er bereit war, sich auf das Projekt einzulassen. "Das hat ja auch keinerlei Risiko für einen Arbeitgeber", so Pratsch. Von den Betrieben fordere man die Akzeptanz für die behinderten Menschen. "Wir wollen für diese Menschen und ihre Arbeitskollegen ganz einfach eine Normalität", so Pratsch.