In Reutersbrunn gibt es ein Tischlein deck dich

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Welche Zutaten werden gebraucht? Für Küchenchefin Sabine Schlegelmilch und Helfer Joshua Schütz ist es kein Problem, für die über 60 Lagerteilnehmer schmackhafte Menüs zuzubereiten.Fotos: Ralf Naumann
Welche Zutaten werden gebraucht? Für Küchenchefin Sabine Schlegelmilch und Helfer Joshua Schütz ist es kein Problem, für die über 60 Lagerteilnehmer schmackhafte Menüs zuzubereiten.Fotos: Ralf Naumann
Böse? Nein, der Wolf (Nicolai Berthold) entpuppte sich als lieber Genosse. Die "Wilden Hähne" schlossen schnell Freundschaft mit ihm.
Böse? Nein, der Wolf (Nicolai Berthold) entpuppte sich als lieber Genosse. Die "Wilden Hähne" schlossen schnell Freundschaft mit ihm.
 
Wer traut sich? "Ich", sagte Tamara aus Westheim ganz mutig und küsste Dornröschen (Lukas Krug) nach über 100 Jahren im Tiefschlaf auf einer Reutersbrunner Wiese wach.
Wer traut sich? "Ich", sagte Tamara aus Westheim ganz mutig und küsste Dornröschen (Lukas Krug) nach über 100 Jahren im Tiefschlaf auf einer Reutersbrunner Wiese wach.
 
Da freut sich Rumpelstilzchen (Dominik Ebert, rechts). Simon aus Ebern (schwarzes Hemd) und die restlichen Gruppe haben das verlangte Stroh gefunden.
Da freut sich Rumpelstilzchen (Dominik Ebert, rechts). Simon aus Ebern (schwarzes Hemd) und die restlichen Gruppe haben das verlangte Stroh gefunden.
 
Froschkönig Phillip Steinert war mit der Angelleistung der 7 Schlafsäcke zufrieden.
Froschkönig Phillip Steinert war mit der Angelleistung der 7 Schlafsäcke zufrieden.
 
Was für eine Frage: Natürlich ist das Zeltlager "spitze". Das finden nicht nur die Jungs der "7 Schlafsäcke". Auch (hinten von links) KJR-Geschäftsführer Frank Kupfer-Mauder, Betreuerin Katharina Greulich, Sands Bürgermeister Bernhard Ruß, Landtagskandidat Matthias Kihn, Betreuer Thomas Mann, Manuel Koch (BDKJ Würzburg), Landtagskandidat Steffen Vogel und KJR-Vorsitzender Daniel Fischer sind begeistert vom bunten Treiben in Reutersbrunn.
Was für eine Frage: Natürlich ist das Zeltlager "spitze". Das finden nicht nur die Jungs der "7 Schlafsäcke". Auch (hinten von links) KJR-Geschäftsführer Frank Kupfer-Mauder, Betreuerin Katharina Greulich, Sands Bürgermeister Bernhard Ruß, Landtagskandidat Matthias Kihn, Betreuer Thomas Mann, Manuel Koch (BDKJ Würzburg), Landtagskandidat Steffen Vogel und KJR-Vorsitzender Daniel Fischer sind begeistert vom bunten Treiben in Reutersbrunn.
 
Taschen aus Filz: Für (von links) Lea, Diya, Elli, Jasmin, Svenja, Sarah, Joana und Betreuerin Kerstin Viering ein großer Spaß.
Taschen aus Filz: Für (von links) Lea, Diya, Elli, Jasmin, Svenja, Sarah, Joana und Betreuerin Kerstin Viering ein großer Spaß.
 
"Es war einmal ....". Steffen Vogel (Zweiter von rechts, daneben Manuel Koch vom BDKJ aus Würzburg) als Märchenerzähler. Gespannt lauschen die "Lach-Krach-Girls" mit ihrer Betreuerin Anna Heinisch (Bildmitte).
"Es war einmal ....". Steffen Vogel (Zweiter von rechts, daneben Manuel Koch vom BDKJ aus Würzburg) als Märchenerzähler. Gespannt lauschen die "Lach-Krach-Girls" mit ihrer Betreuerin Anna Heinisch (Bildmitte).
 

Was ist denn da los: Schneewittchen und Zwerg Nase? Der böse Wolf und Rumpelstilzchen? Rotkäppchen und Dornröschen? Hänsel ohne seine Gretel? Da haben die beiden Lagerleiter Frank-Kupfer Mauder und Barbara Gehringer einiges durcheinandergebracht. Wie gut, dass die bekannten Märchen beim Integrativen Zeltlager in Reutersbrunn bis Mitte nächster Woche wieder in Ordnung gebracht sind - versprochen.

Die Frage "Könnt ihr das schaffen?" haben die 43 Mädchen und Buben, die auf dem von Kreisjugendring (KJR) und Lebenshilfe Haßberge zum 22. Mal durchgeführten bunten Treiben zehn Tage ihrer Ferien verbringen, mit einem lauten "Ja" beantwortet. Dabei konnten Kupfer-Mauder, Geschäftsführer des KJR, sowie Barbara Gehringer, Erzieherin bei der Lebenshilfe, eigentlich gar nichts für das Chaos in der Märchenwelt. Diese ist von selbst ins Wanken geraten. Die jungen Teilnehmer aus dem gesamten Landkreis und darüber hinaus, von denen 13 verschiedene Lebenshilfeeinrichtungen besuchen, waren freilich begeistert davon, dass ihre Hilfe gebraucht und wird.

Ein großer Pulk an Betreuern

Die Verantwortlichen haben sich etwas einfallen lassen, um den Kindern und Jugendlichen zwischen neun und 18 Jahren lustige, erlebnisreiche, spannende, erholsame, abenteuerliche sowie vor allem gemeinsame
Tage zu bieten. Kupfer-Mauder und Gehringer kümmern sich mit weiteren ehrenamtlichen Betreuern, drei Köchinnen, einem "Springer" und mehreren Helfern um das "Zusammenleben von Kindern mit besonderen Bedürfnissen", dem "nach wie vor obersten Ziel", wie der 40-Jährige erklärt.

Im alltäglichen Leben, meint der Geschäftsführer, komme es nur selten zu spontanen Begegnungen der behinderten und nicht-behinderten Kinder. "Auf dem Zeltlager haben sie jedoch die Gelegenheit, sich kennenzulernen und die Möglichkeiten des Miteinanders zu erfahren." Es könnten sich sogar dauerhafte Freundschaften bilden.

Das vielfältige Programm bietet wieder alles, was das (Zeltlager)herz begehrt. Das Gestalten der Lagerfahnen machte den Mitgliedern von "Aschenputtels Schuhboutique", den "7 Schlafsäcken", den "Lach-Krach-Girls" oder den "Chaotischen Kräuterhexen" ebenso Spaß wie der Schwimmbadbesuch in Ebern, der Nachtstationenlauf, die Wanderung nach Heubach, das Picknick, die diversen Workshops, das Lagerspiel, Lagerfeuer, Kinoabend oder einfach das Genießen der freien Zeit.

Ein echter "Fulltime-Job"

Um das leibliche Wohl kümmert sich erstmals die aus Zeil stammende Sabine Schlegelmilch. Obwohl die Kocherei sowie das Vorbereiten von Frühstück und Abendessen im wahrsten Sinne des Wortes ein "Fulltime-Job" ist, macht es ihr Spaß. "Sonst würde ich es nicht machen", sagt sie. Ins kalte Wasser wurde sie freilich nicht geworfen, schließlich hat die 28-Jährige, die in München als Erzieherin arbeitet und bereits zum neunten Mal beim Integrativen Zeltlager aktiv ist, Erfahrung schon bei anderen Gruppen gesammelt.

Wichtig sei vor allem "das frühzeitige Timing", erklärt die junge Frau. Etwa beim Zubereiten von Nudeln, besser gesagt von Spaghetti, die es am Montagabend gab. Es sei unter anderem "wichtig, diese frühzeitig aufzusetzen." Die Menge? "Eine Packung für vier Personen und dann hochrechnen", lacht Sabine Schlegelmilch, die von "Küchenhelfer" Joshua Schütz (Zeil) tatkräftig unterstützt wird.

Und das Ergebnis? "Wunderbar. Es hat alles bestens geklappt." Chili, Geschnetzeltes, Grillabend, Burger, Hotdogs, Obst und natürlich Salate - da läuft vielen das Wasser im Mund zusammen und es kommt bei den Teilnehmern bestens an. Eines ist der Chefköchin ganz wichtig: Die Zutaten müssen, soweit es geht, frisch sein.

Wer kommt denn da ins Zeltlager?

Unterdessen statteten am Montagnachmittag einige Gäste dem Zeltlager einen Besuch ab. Die beiden Landtagskandidaten Steffen Vogel (CSU, Obertheres) und Matthias Kihn (SPD, Bad Neustadt), SPD-Bezirkstagskandidat, Sands Bürgermeister Bernhard Ruß, sowie der Diözesanvorsitzende des Bundes der Deutschen Katholischen Jugend (BDKJ), Manuel Koch aus Würzburg, kamen aber nicht, um auf dem Zeltlagerareal Wahlkampf zu betreiben.

Anlässlich der Aktion "Poli-Works" des Bezirksjugendringes (BezJR) Unterfranken mit dem Schwerpunkt "Jugendpolitik" wollten sich die Politiker vielmehr einen kleinen Eindruck vor der vielfältigen Jugendarbeit im Landkreis verschaffen. Und Frank Kupfer-Mauder hatte gleich eine Aufgabe für sie parat: Ruß, Vogel, Kihn und Koch durften beim Stationsspiel in die Rollen von "Märchenonkels" schlüpfen.

Auf der eigenen Zeltlagerhomepage www.reutersbrunn.de gibt es wie seit vielen Jahren wieder aktuelle Bilder vom bunten Treiben zu sehen. Ebenso sind dort weitere wissenswerte Informationen rund um die Integrative Freizeit in Reutersbunn nachzulesen, die auch im Jahr 2014 stattfindet - versprochen!


Integratives Zeltlager 2013

Lagerleitung Frank Kupfer-Mauder (Oberwerrn) und Barbara Gehringer (Sailershausen)

Küche Sabine Schlegelmilch (München), Joshua Schütz (Zeil)

Springer Dominik Ebert (Eltmann)

Betreuer Philipp Steinert (Hilpoltstein), Lukas Vogel (Tütschengereuth), Sebastian Kraus (Stralsbach), Nicolai Berthold (Sand), Thomas Mann (Ebern), Julius Kraus (Zeil)

Betreuerinnen Kerstin Viering (Limbach), Anna Heinisch (Haßfurt), Jasmin Gäding (Kassel), Katharina Greulich (Nordheim), Jasmin Häfner (Sylbach), Lisa Stubenrauch (Jesserndorf) und weitere Helfer