Die Eberner Feuerwehr feiert im Mai ihr 150-jähriges Bestehen. Das Programm steht und die Vorbereitungen laufen auf vollen Touren.
Wie jedes Jahr zur Jahreshauptversammlung war der Schulungsraum der Freiwilligen Feuerwehr
Ebern auch am Sonntag wieder brechend voll. Über 70 Mitglieder hatten ihren Weg zur Versammlung gefunden, sehr zur Freude der Verantwortlichen.
Nun alle vier Jahre Neuwahlen
Immerhin stand eine Satzungsänderung an, die auch problemlos abgesegnet wurde. Denn, das war bereits bei der letzten Wahl angeklungen, die Amtsdauer von sechs Jahren ist in der heutigen, schnelllebigen Zeit einfach zu lang. Deshalb nahm der Feuerwehrverein einen Hinweis des Finanzamtes zum Anlass, nicht nur den vom Amt geforderten Paragrafen, in dem es um die Auflösung des Vereins geht, zu ändern, sondern auch gleich die Amtsdauer von Vorstand und Kassenprüfern von sechs auf vier Jahre zu verkürzen.
Diese Änderungen segnete die Versammlung ab und Kassier Hermann Müller erinnerte an eine Satzungsänderung, die noch zu seiner Zeit als Vorsitzender beschlossen worden, aber wohl nie ans Amtsgericht weitergereicht wurde. Deshalb akzeptierten die Anwesenden auch seinen Vorschlag, über diese Änderung nochmals abzustimmen und jetzt dem Gericht mitzuteilen.
Doch das beherrschende Thema der Jahreshauptversammlung war eindeutig das 150-jährige Jubiläum, das im Mai gefeiert wird. Vom 4. Mai, dem Florianstag, an dem ein interner Kommersabend stattfindet, ziehen sich die Festlichkeiten bis zum Sonntag, dem 7. Mai.
David Pfeufer, Sprecher für den Festausschuss, stellte das bisher geplante Programm vor. Höhepunkt soll am Sonntag ein historischer Festumzug werden. "Ein normaler Festumzug, wo eine blaue Gruppe nach der anderen vorbei läuft ist doch langweilig" erklärte David Pfeufer, deshalb die Idee die teilnehmenden Gruppen könnten in historischen Uniformen und oder mit historischem Gerät laufen und so den "Einheitsbrei" der blauen Ausgehuniformen etwas auflockern. Aber auch die Bundesmusikkapelle Strass im Zillertal wird am Samstag einen Auftritt haben. Außerdem ist es den Verantwortlichen gelungen den Kreissiebenertag am Fest-Samstag nach Ebern zu holen. Und es soll ein Gaudiwettkampf zum Thema Feuerwehr stattfinden. Dazu natürlich noch jede Menge Musik und wenig Reden.
"Wir haben uns überlegt, dass alle außer dem Schirmherrn unserem Landrat Wilhelm Schneider, die was sagen wollen, das am Festkommers tun sollen", so David Pfeufer. Für das Fest wird die Feuerwehr kein extra Zelt aufstellen, sondern die ehemalige Reithalle, die an das Gelände von Feuerwehr und Bauhof angrenzt, nutzen. "Da bedanke ich mich jetzt schon mal für die Hilfe und die gute Zusammenarbeit, die wir sicher haben werden, beim Bauhof", ergänzte Vorsitzender Anton Gerstenkorn.
Positive Nachrichten hatte Bürgermeister Jürgen Hennemann im Gepäck. So konnte er verkünden, dass endlich auch für die Begleitpersonen der für 40 Jahre Feuerwehrdienst Geehrten der Freiplatz im Feuerwehrerholungsheim Bayerisch Gmain von der Stadt übernommen wird. Dazu wies er auf die endlich langfristige Planung hin, die mit dem neuen Feuerwehrbedarfsplan beginnt. "Wenn zwischendrin ein Auto kaputt geht, dann werden wir das trotzdem schultern müssen", beruhigte er bereits im Vorfeld. Doch sollen nun Anschaffungen langfristig geplant und dank der mittlerweile erfolgten Inventarisierung vor allem auch zielgerichteter erfolgen können.
"Damit können wir wesentlich wirtschaftlicher arbeiten", versprach der Bürgermeister. Außerdem bedankte er sich bei den Helfern, die in den letzten Wochen und Monaten das Inventar der Feuerwehr in das neue Programm "MP Feuer" aufgenommen haben und auch die Personendaten mühevoll übertragen haben. "Ich war jedes Mal ganz begeistert, wenn ich ins Feuerwehrhaus gekommen bin und die Jungs mit dem Bügeleisen dastanden und die Inventarnummern in die Hosen gebügelt haben", erzählt Hennemann.
Urkunde für Eugen Batzner
Vorsitzender Anton Gerstenkorn ging in seinem Bericht vor allem auf die Geschehnisse des vergangenen Jahres ein und konnte dabei einen Mitgliederzuwachs von neun Personen vermelden. Auch der Faschingswagen kam im letzten Jahr wieder sehr gut an. "Wir waren ungefähr vier Wochen nach dem Umzug nochmal in der Zeitung, weil das Thema Bereitschaftspraxis in Haßfurt den Leuten dann erst richtig bewusst wurde." Ehrungen nahm Gerstenkorn dieses Jahr keine vor, die wolle er sich für das Jubiläum und den Festkommers aufheben, erklärte er. Dennoch durfte er eine Urkunde überreichen. Und zwar an Eugen Batzner, der bereits im letzten Jahr für 50 Jahre hätte geehrt werden sollen, aber da nicht anwesend war.
Beim Bericht des Kommandanten Michael Wüstenberg kam die Frage auf, in welcher Form Facebook für die Feuerwehr genutzt werden soll. Da für die Feuerwehr selbst fotografieren auf Einsätzen nur zu Dokumentationszwecken mit der feuerwehreigenen Kamera erlaubt ist, und es zudem immer auch um Persönlichkeitsrechte geht, ist dies ein schwieriges Thema. "Die Leute, denen etwas passiert ist, die sind so schon schlimm genug dran, das muss nicht auch noch auf Facebook", waren sich eigentlich alle einig. Dass die Reichweite dort allerdings für Werbung für Veranstaltungen und Feste sehr gut ist, konnte niemand bestreiten. So einigte sich die Versammlung schließlich darauf, dass weiterhin die Artikel der lokalen Presse verlinkt werden sollen, sofern vorhanden. Falls nicht, werden die Verantwortlichen der Feuerwehr künftig ein Symbolbild mit einer kurzen Einsatzbeschreibung veröffentlichen.
Auch die Jugendfeuerwehr ist in Ebern ziemlich aktiv. Aktuell sind 16 Jugendliche dabei , die regelmäßig Übungen abhalten (18 im vergangenen Jahr), an Wissenstests teilnehmen, sich am Ferienprogramm beteiligen und an kreisweiten Veranstaltungen teilnehmen. Für das neue Jahr, so Daniel Hüttinger, sind auch wieder einige Veranstaltungen geplant. Unter anderem wollen die Jungfeuerwehrler in den Sommerferien eine 24-Stunden-Übung abhalten.