Zwei alte Häuser im Ortskern von Geusfeld wurden mit viel Herzblut saniert. Wie die Schmidts und Christian Stumpf zu ihrem Traumhaus kamen.
Nein, Langeweile hat bei Christian Stumpf keine Chance, denn er hat ein Ziel: Bis zum Urlaub soll die Fassaden-Sanierung seines schmucken Sandsteinhäuschens in Geusfeld abgeschlossen sein. Ein großes Stück Arbeit, denn das Häuschen stand lange leer und sollte eigentlich abgebrochen werden, bevor er es mit dem Vorsatz der Sanierung kaufte.
Wenn Wendelin Jooß auf das Haus blickt, dann strahlt er über das ganze Gesicht. Häuser, in die wieder Leben einzieht, machen ihn glücklich, denn er war während der gesamten Zeit der Flurbereinigung und Dorferneuerung in Geusfeld der örtlich Beauftragte. Dorfentwicklung ist ihm ein Herzensanliegen. Gleich zwei gelungene Projekte zeigt er bei einem Rundgang durch das Dorf.
Viel Platz mitten im Dorf
Die letzte Bewohnerin des Hauses Spreubach 1 starb im Jahr 2000, dann stand das Sandsteinhäuschen leer. Für Christian Stumpf war das Haus ein Glücksfall, "denn ich wollte auf keinen Fall in einer Siedlung wohnen", sagt er. Mitten im Dorf, das ist für ihn der richtige Platz und viel Platz wollte er haben. Nun hat er ihn.
Die Sanierung war eine Mammutaufgabe, denn vor allem im Inneren musste quasi alles neu gemacht werden, alle Leitungen, der Kachelofen, das Bad. Auf dem Dachboden fanden sich noch die alten Leisten der früheren Schusterei, die in dem Haus betrieben wurde. Christian Stumpf arbeitet als Steinmetz und so wagte er sich an die Herausforderung. Jetzt sind noch die Fugen im Bereich des früheren Schweinestalls zu verfugen, dann kann Stumpf getrost seinen Urlaub genießen.
Haus der Vorfahren
Doch er hat nicht nur sein eigenes Häuschen gerichtet: Wenige Meter weiter wohnt seine Schwester Kerstin Schmidt mit Mann Sascha und ihren Kindern. Auch sie haben lange saniert. Während bei Christian Stumpfs Haus nicht ganz klar ist, wie alt es sein könnte, weiß Wendelin Jooß zumindest, dass das Haus der Schmidts schon im Jahre 1700 stand, denn es war das erste Domizil seiner eigenen Vorfahren, die damals aus Elsass-Lothringen in den Steigerwald kamen. Wegen dieser Verbundenheit freut es Jooß besonders, dass hier neues Leben eingezogen ist.