Am Eberner Friedrich-Rückert-Gymnasium stellen sich Schüler in verschiedenen Jahrgängen allen möglichen Wettbewerben in dem Rechenfach. Einige Spezialisten beweisen sich gar auf Lendesebene mit besten Ergebnissen, etwa der 14-jährige Felix Dümig aus Reckenneusig.
Auf hohem mathematischem Niveau liegen der Landeswettbewerb Mathematik und die Mathematik-Olympiade Bayern. Felix Dümig konnte als einziger Teilnehmer des Eberner Friedrich-Rückert-Gymnasiums (FRG) sein Talent unter Beweis stellen. In mehreren Runden errang er erste und zweite Preise. In weiteren Mathematik-Wettbewerben konnten im zu Ende gehenden Schuljahr etliche weitere Schüler des FRG sehr gute Ergebnisse erzielen.
"Ihr seid diejenigen, die in Zukunft Mathematik vertreten", sagte Steffen Schlüter bei der Preisverleihung am Dienstagmittag im Schulhaus. Der Mitarbeiter im Direktorat ist selst Mathe- und Physiklehrer. Mathe sei bei vielen Schülern nicht unbedingt das Lieblingsfach, gestand der Studiendirektor, aber "Mathematik ist einer der wichtigsten Einflussfaktoren unserer Gesellschaft." Um den Spaß und die Freude an Mathe zu wecken und zu fördern, hätten am Gymnasium in Ebern die Fachbetreuer Renate Hatzinger und Alexander Sarwanidi, verschiedene Mathewettbewerbe organisiert und betreut.
Starke Konkurrenz "Am Känguru-Wettbewerb haben zum Beispiel 10 000 Schulen mit 850 000 Schülerinnen teilgenommen", sagte Schlüter. Er freute sich, dass sich in Ebern 35 Schüler an den Wettbewerben erfolgreich beteiligt hatten. Schlüter und die Fachbetreuer stellten jeden Bewerber vor. Dank der Sponsoren, lobte er, konnten die "Mathe-Genies" geehrt und mit Buchpreisen bedacht werden.
Lösen allein genügte nicht "Mohas", die Abkürzung für "Mathematik-Olympiade Kreis Haßberge", stellte in zwei Runden 43 Schüler der Jahrgangsstufen fünf bis acht des Eberner Gymnasiums vor kniffelige Aufgaben. Bei diesem Wettbewerb waren die Aufgaben allein oder in einer Zweiergruppe zu Hause zu lösen. Dabei lag die Schwierigkeit nicht nur darin, die Lösung zu finden, sondern diese auch mathematisch korrekt und verständlich darzustellen.
Mit dem ersten Preis wurden hier Noah Binder (5c), Sina Müller und Annika Klehr (6b), Tim Habermann (6d) und Felix Dümig (8c) bedacht. Platz 2 ging an Julius Hahn, Robin Weiher (5b), Susanne Steinmetz (6c), Sina Müller und Annika Klehr in der zweiten Runde (6b). Den dritten Platz erreichten Janik Hepp und Andre Schamberger (5a), Moritz Schuler (5b), Amelie Eck (5b), Hannah Fella (6b), Elena Di Maria (6c), Sophie Landvogt (7c) Elias Binder (7c), Nicole Morgenroth und Alina Lenard (7c).
Beim internationalen "Känguru-Wettbewerb" der aus Australien stammt, werden "Multiple-Choice"-Aufgaben (Mehrfachauswahl oder Antwortwahlverfahren) gestellt, bei der zu einer Frage mehrere vorformulierte Antworten zur Auswahl stehen. Jeweils fünf Lösungen sind angeboten, aus denen die einzig richtige herauszufinden ist. "Dabei genügt manchmal der gesunde Menschenverstand oder das Ausschlussprinzip", sagte Fachbetreuerin Renate Hatzinger.
Ganz vorne waren hier Leon Seifert (5c) und Felix Dümig (8c) zu finden. Auf Platz 2 kamen Lina Bogendörfer (5c), Finn Bücher (5d), Tobias Albrecht (5d), Annika Klehr (6b), Elmar Geuß (7c), Anna-Lena Albrecht (7c) und Marie-Cecile Rabliuk (7c). Platz 3 gab es für Kilian Dumsky (6c), Linda Schmitt (6c) und Christoph Büttner (7d). Lea Mock (6d) gelang der "weiteste Känguru-Sprung", sie hatte die größte Anzahl an direkt aufeinanderfolgenden Aufgaben richtig gelöst.
Mathematik grenzenlos An den Aufgaben des Wettbewerbs "Mathematik ohne Grenzen" arbeiteten alle Zehntklässler im Klassenverband. Eine der 13 Aufgaben dieses aus Frankreich stammenden internationalen Wettbewerbs ist in vier Fremdsprachen gestellt, und auch die Lösung muss in einer dieser Fremdsprachen abgefasst werden. Die Klasse 10b konnte unter 135 teilnehmenden Klassen den 31. Rang erreichen.
Eine Mischung aus den beiden Letztgenannten stellt der "Bolyai-Team-Wettbewerb" dar. Alle neunten Klassen nahmen erstmalig an diesem aus Ungarn stammenden Wettstreit teil. Ähnlich wie beim Känguru sind auch hier "Multiple-Choice"-Aufgaben zu bewältigen, allerdings können auch mehrere Antworten richtig sein. Und wie der Name ausdrückt, arbeiten die Schüler wie bei "Mathematik ohne Grenzen" in Teams zusammen. Johannes Jünger, Manuel Mahr, Patrizia Schmul und Leon Schönecker (9c), belegten bayernweit den sechsten Platz.
"Für Mathe lerne ich fast gar nicht", sagt der 14-jährige Felix Dümig aus Reckenneusig, der als einziger vom Eberner Gymnasium am Landeswettbewerb Mathematik und die Mathematik-Olympiade Bayern teilgenommen hat. Nur mit logischem Denken habe das was zu tun. Ihn hat sein Lehrer Wolfgang Grübert, der mittlerweile in Pension ist, zu seinem ersten Matheseminar angemeldet. "Damals hat es mir sehr gefallen, mich auch mal mit Schülern anderer Schulen austauschen zu können, es war eine gute Gemeinschaft", erinnert sich Felix.
Glaubt man ihm, so hat er sich nicht besonders schwergetan, die kniffeligen Aufgaben für den Landeswettbewerb Mathematik und für die Mathematik-Olympiade Bayern zu lösen. Seine Fachbe treuerin Renate Hatzinger spricht von Aufgaben "auf hohem mathematischen Niveau". "Klar", sagt Felix bescheiden, "du musst dich schon konzentrieren und voll bei der Sache sein, und wenn du alles logisch angehst, ist viel erreicht."
Jedenfalls habe ihm die Mathe-Olympiade, zu der er etwa auch in Würzburg war, Spaß gemacht. Da seien alle zusammen, denen Mathe "leicht fällt", und man sei mit ihnen auf einer "Wellenlänge." Was will er nach dem Abi machen? Der sympathische 14-Jährige zuckt ein bisschen die Achseln: "O je, da ist es noch lange hin, aber ich denke schon, dass ich was mache, was mit Mathe zu tun hat."