Die deutsche Eiche hat ihren Wert. Seit Jahrhunderten. Nach rund 250 Jahren wirft sie kaum mehr Blätter ab, dafür aber üppige Renditen. Dies bewies die Submission der Forstbetriebsgemeinschaft (FBG) Haßberge, die in Sailershausen 817 Stämme mit 830 Festmetern und in Ebern 296 Bäume mit zusammen 311 Festmetern aufgereiht hatte.
Über ein üppiges Weihnachtsgeld dürfen sich das Universitätsamt Sailershausen (4157 Euro für den Rekordstamm, die so genannte "Braut" mit 1,85 Festmetern) freuen, in Ebern lag der Spitzenwert bei 3280 Euro für einen Stamm mit 2,54 Festmetern aus dem Wald von Max von Rotenhan. Festmetersatz: 1292 Euro.
Die erzielten Preise beurteilen die Geschäftsführerin der FBG, Birgitt Ulrich, und ihre forstlichen Berater, Jürgen Schafhauser und Christian Mehlhorn, als "gleichbleibend gut", wobei für die Eichen - mit fast 900 Stämmen die absolute Mehrheit - im Durchschnitt fast 40 Euro mehr geboten wurden als im Vorjahr. "Die Eiche ist sehr gut gelaufen, wir haben die Menge reduziert, dafür aber Qualität geboten", analysiert Birgitt Ulrich das Ergebnis.
Ein Spitzenergebnis erzielte auch eine Kirsche, für die 389 Euro je Festmeter geboten wurden.
"Das soll aber nicht so interpretiert werden, dass künftig nur noch Kirschen umgemacht werden", warnen Ulrich und Schafhauser.
130 Kunden seien europaweit angeschrieben worden. 31 Firmenvertreter hatten sich aus ganz Deutschland und Frankreich auf den Weg gemacht. Das waren weniger als im Vorjahr (43).
Dafür haben die FBG-Verantwortlichen eine Erklärung: "Der Export ist einfach rückläufig, weil in vielen Nachbarländern die Konjunktur nicht so läuft. Und die vielen Furnierhölzer gingen bisher eben ins Ausland."
Keine Engpässe gebe es dagegen bei den Faßholzkäufern aus Frankreich, die in einem Maße wie im Vorjahr eingekauft hätten.
Keine Veränderungen gibt es auch bei der (Negativ-)Statistik über Stämme, für die sich niemand interessierte: Zehn sind es in Sailershausen (11,25 Festmeter), 15 in Ebern (10.,2 Festmeter). Birgitt Ulrich: "Da waren die Käufer
wegen der Qualität halt zurückhaltend. Da lohnt eine Anfahrt nicht. Aber solche Stämme nehmen dann oft Leute mit, die noch Platz auf ihrem Holzlaster ab, wenn sie ihre erfolgreichen Gebote abholen", weiß die FBG-Geschäftsführerin aus Erfahrung. "Das sind immer so um die zwei Prozent, alle Jahre wieder", gibt sich Jürgen Schafhauser fast weihnachtlich.