Gegenüber dem Gerätehaus in Eyrichshof darf künftig nicht mehr geparkt werden - obwohl ein Versuch gezeigt hat, dass die Löschfahrzeuge ohnehin problemlos aus- und einfahren können.
Im Stadtteil Eyrichshof müssen sich die Bürger darauf einstellen, dass sie ihre Autos nicht mehr gegenüber der Ausfahrt des Feuerwehrgerätehauses parken. Den Antrag auf ein entsprechendes Parkverbot hatte Stadtrat Rainer Kaffer (Junge Liste) eingebracht. Bei der Ortseinsicht wurde über das Für und Wider heftig diskutiert. Letztlich beschloss der Bauausschuss unter Leitung von Zweitem Bürgermeister Harald Pascher (FDP), gegenüber der Ausfahrt eine 15 Meter lange Zickzack-Linie anzubringen.
Amtierender Bürgermeister Harald Pascher verwies auf eine Stellungnahme der Polizeiinspektion Ebern, in der diese keinen Regelungsbedarf sah, da, wie Fahrversuche gezeigt hätten, man ohne Probleme Ein- und Ausfahren könne, auch wenn gegenüber Fahrzeuge stünden.
Stadtrat Manfred Fausten (CSU) hatte den Stadtbus gegenüber der Einfahrt geparkt. Schließlich wollte man sich überzeugen, ob das Ein- oder Ausfahren möglich sei. Ein Feuerwehrmann fuhr dann das Einsatzfahrzeug der Feuerwehr Eyrichshof aus dem Gerätehaus und konnte ohne Probleme nach rechts abbiegen, nach links wäre noch mehr Platz gewesen. Die Aussage der Polizei in Ebern war damit bestätigt. Würde man einen Absperrpfosten, der zur Abgrenzung der Einfahrt zu einem Parkplatz angebracht ist von der Straße etwas zurück setzen, würde sich der Ein- oder Ausfahrtradius noch vergrößern.
Stadtrat Rainer Kaffer: "Ich bin der Meinung, dass man eine Markierung gegenüber anbringen sollte. Unterstützt wurde er von Stadträtin Irene Jungnickel (SPD), die meinte, die Feuerwehr müsse jederzeit ungehindert ausrücken können. Auch umstehende Bürger aus Eyrichshof äußerten verbal ihren Unmut, dass mitunter die Notwendigkeit einer Regelung von Mitgliedern des Gremiums in Frage gestellt wurde. Schließlich rang sich der Bauausschuss dazu durch, die Markierung anbringen zu lassen.
Nur 30 km/h am Ortseingang
Eine weitere Ortseinsicht wurde am Ortseingang von Eyrichshof, aus Richtung Kurzewind kommend, durchgeführt. Es wurde beklagt, dass zumindest bergabwärts zu schnell gefahren werde. Wie Bürgermeister Pascher vortrug, hätte eine Geschwindigkeitsmessung ergeben, dass dort nach dem Ortschild 20 Prozent der Autofahrer unter 30 Stundenkolometern fahren. 60 Prozent würden 30 bis 50 Stundenkilometer fahren und der Rest über 50 Stundenkilometer. "Ich meine, dass wir hier auf einer Länge von 150 Metern eine 30 km/h-Beschränkung anordnen sollten", sagte Pascher. Nach einer Diskussion wurde das auch so beschlossen.
In diesem Bereich wird ein wasserführender Graben aufgrund einer Meinungsbildung der Eyrichshöfer künftig "Burggraben" heißen, beschloss der Bauausschuss.
Die dritte Ortseinsicht fand bei Siegelfeld statt. Dort hatte ein Grundstückeigentümer für die Flurnummern 221 und 218 einen Antrag auf die Anpflanzung von Christbaumkulturen gestellt, wie Martin Lang, Leiter des Bauamtes, ausführte. Bei der Gegenstimme von Drittem Bürgermeister Werner Riegel (SPD) wurde dem Antrag zugestimmt. Riegel gab zu bedenken, dass zwischen den beiden Grundstücken, auf denen Christbaumkulturen entstehen sollen, ein weiteres Grundstück sei und er für dieses dadurch Nachteile befürchtete.
Der gleiche Antragsteller hat auch für das Grundstück mit der Flurnummer 331 in der Gemarkung Heubach einen Antrag für eine Christbaumkultur gestellt. Das befindet sich im Landschaftsschutzgebiet und ist als Grünland mit besonderer Schutzfunktion ausgewiesen, erklärte Martin Lang. Dort habe sich zwischen zwei Grundstücken ein Weg befunden, der nicht mehr erkennbar ist.
Nur Bürgermeister Pascher stimmte dem Antrag zu, sodass dieser bei acht Gegenstimmen abgelehnt wurde. Erst einmal, so Bürgermeister Riegel und Stadtrat Klaus Schineller (EAL, Bündnis 90 Grüne) sollten die Grenzverhältnisse geklärt werden, vor allem der Weg, der zwei Grundstücke trennt, wieder sichtbar gemacht werden.
Pritschenwagen statt Mannschaftstransporter
Im Sitzungssaal beriet der Bauausschuss dann über Bauanträge, die Bauamtsleiter Martin Lang erläuterte. Das gemeindliche Einvernehmen wurde für eine Nutzungsänderung fürs "Bäck am Eck" in der Carl-Benz-Straße in Sandhof erteilt. Dort entsteht bis Mitte September das vietnamesische Restaurant "Quàn Lan" entstehen. Es wird 55 Innen- und mehrere Außensitzplätze haben.
Zweiter Bürgermeister Harald Pascher gab dem Gremium bekannt, dass für einen Mannschaftstransportwagen der Feuerwehr Ebern im Haushalt 35 000 Euro eingestellt wurden. Das sei vom Stadtrat schon beschlossen. Die Finanzierung dieser Summe wäre durch Zuschüsse des Feuerwehrvereins und des Bezirks Unterfranken gesichert.
Keine Förderung vom Bezirk
Nun aber kam von der Feuerwehr der Wunsch, statt des Mannschaftstransportwagens einen Pritschenwagen anzuschaffen. "Der steht derzeit in einem Autohaus in Ebern und wenn wir den wollen, müssen wir uns heute entscheiden", sagte Pascher. Die Kosten bezifferte er für dieses gebrauchte Fahrzeug auf 19 900 Euro. Hinzu komme noch eine erforderliche Umrüstung. "Allerdings gibt es für dieses Fahrzeug vom Bezirk keine Förderung", so Harald Pascher. Der Beitrag der Stadt zu diesem Fahrzeug betrage 5400 Euro, womit weniger als für den Mannschaftstransportwagen aufgebracht werden müsse. Das Gremium kam dem Wunsch der Feuerwehr nach. Angeschafft wird der Pritschenwagen.
Auf dem Gelände des städtischen Bauhofes will das Bayernwerk eine neue Trafostation errichten, da die alte den Anforderungen nicht mehr genüge, sagte Bauamtsleiter Lang. Der alte Turm solle abgebrochen werden. Der Bauausschuss stimmte der Errichtung eines neuen Turmes unmittelbar neben dem alten zu. Ob der alte Turm abgerissen wird, steht noch nicht fest. "Wir sollten mit dem Bund Naturschutz sprechen, ob der Turm eventuell als Tierhotel genutzt werden könnte." Zu klären sei in diesem Zusammenhang auch, wer die Unterhaltung dann übernehmen würde. Dritter Bürgermeister Werner Riegel mit kritischem Blick: "Hoffentlich wird dann der Betrieb des Bauhofes nicht irgendwann eingeschränkt, ich denke da an den Artenschutz." Es gelte hier noch einiges abzuklären, meinte Pascher.
Stadtrat Matthias Becht (JL) aus Vorbach hatte einen Antrag eingebracht, zwischen Vorbach und Neuses a.R. Parkplätze für Besucher der Ruine "Raueneck" zu schaffen. Das würde zur Attraktivität der Ruine beitragen. Der Grund, auf dem die Parkplätze entstehen sollen, ist Eigentum des Landkreises. Deshalb werde mit dem Landkreis Kontakt aufgenommen.
hw