Das 90-jährige Bestehen des Rad- und Sportvereins Unterschleichach nutzten die Verantwortlichen im Verein und Verband zu besonderen Ehrungen. In dem Oberauracher Gemeindeteil gibt es viele, die sich im Verbund engagieren.
Am Ende sangen sie voller Inbrunst: "Gute Freunde kann niemand trennen". Es war das Ende eines Kommersabends, der aus dem Rahmen fiel. Trotz zahlreicher Ehrungen zum 90-jährigen Bestehen des RSV Unterschleichach erlebten alle Anwesenden einen unterhaltsamen Abend. Der frühere Vorsitzende Franz Klein erhielt die höchste Auszeichnung des Radsportvereins: Er wurde zum Ehrenmitglied ernannt.
Von Anbeginn an dabei Lange Jahre hatte der einstige Radfahrverein in Unterschleichach geschlummert, bis er als Rad- und Sportverein wieder zum Leben erweckt wurde. Von jungen Männern, die Fußball spielen wollten. Schon beim Sportplatzbau war Franz Klein aktiv, später übernahm er die unterschiedlichsten Funktionen.
Er war Kassier, Beisitzer und während des zweiten Vereinshöhepunkts, des Baus der Radsporthalle, sogar Vorsitzender. "Franz Klein ist einer der wenigen, der von selbst fragt, ob er was tun kann", würdigte ihn der heutige Vorsitzende Klaus Arnhold. Der Applaus bei der Verleihung der Urkunde zeigte, welche Anerkennung Franz Klein im RSV genießt.
Impulsgeber für den ganzen Ort Oberaurachs Bürgermeister Thomas Sechser zollte dem RSV Anerkennung für seine gute Organisation. Die Radsporthalle habe zwar Impulse im Vereinsleben gesetzt, müsse aber auch finanziert werden.
Den Fußballern wünschte er wie alle Redner des Abends, dass sie den A-Klassenerhalt schaffen, den übrigen Abteilungen guten Zulauf.
Altbürgermeister Siegmund Kerker bezog in den Dank an die Funktionäre ausdrücklich die Ehefrauen mit ein. Denn wenn ein Mann Vorsitzender werde, dann müsse ihm die Frau mindestens den Freiraum geben - meist jedoch bringe sie sich ebenso intensiv in die Vereinsarbeit ein wie ihr Mann. Gerade beim RSV sei oft die ganze Familie im Einsatz. Kerker bescheinigte dem RSV, das Dorfleben in Unterschleichach entscheidend zu gestalten.
Verantwortung ist gut verteilt "Ein Vorstand allein kann einen Verein nicht gestalten", betonte der Kreisvorsitzende des Bayerischen Landessportverbands (BLSV), Andreas Schröck. Impulse von Mitgliedern seien wichtig - und das konstruktive Mitarbeiten. "Kritisieren können viele, Verantwortung übernehmen nur wenige", stellte er fest. Schröck lobte die breite Aufstellung des RSV mit mehreren Abteilungen.
Die Hälfte aller Sportvereine im Landkreis sei rein auf Fußball ausgerichtet, was zu Problemen führen werde, denn sowohl Kinder, Jugendliche und Frauen, als auch ehemalige Fußballer im reiferen Alter suchten eine sportliche Betätigung.
Kleine Vereine brauchen Hilfe Maximale Unterstützung gerade für kleine Vereine sicherte Spielgruppenleiter Gerald Makowski zu. Heinrich Schlichthorn vom SV Neuschleichach nutzte die Gelegenheit, vor Prominenz daran zu appellieren, den Vereinen nicht immer neue Steine in den Weg zu legen.
Die Ehrungen wurden eingebettet in eine humorvoll nachgestellte Vorstandssitzung. Darin verpackten Vorsitzender Klaus Arnhold, seine Stellvertreter Judith Ullrich und Sascha Vay, Kassier Horst Kraus und Schriftführer Martin Weber auch Selbstironie und zeigten die Hürden bis zu einem solchen Ehrenabend auf.
Attraktivität gesteigert Als 1995 die Radsporthalle in Betrieb genommen werden konnte, erweiterte der RSV sein sportliches Angebot, und damit wuchs der Zulauf an neuen Mitgliedern - darunter ganz Kleine, die am Mutter-Kind-Turnen teilnahmen.