Kabarett in Franken stand am Freitag im Bayerischen Fernsehen auf dem Programm. Während in Nürnberg kaum Franken auftraten, stand im Tunnelsaal im Ibinder Gasthaus Rädlein ein Originalfranke auf der Bühne: Philipp Simon Goletz aus Untersteinach. Der "Frankensima" zog im zehnten Jahr in Folge vom Leder und über die Altbayern her.
Er braucht keine Aufbauhelfer, die paar Utensilien für seinen Auftritt stöpselt er selbst zusammen. Gitarre, Quetschen, Mikro, technisch ist Goletz ein Minimalist, aber nur technisch.Ansonsten sprüht er vor Witz und fränkisch-derbem Charme. "Ibind ist schon meine zweite Heimat, wie Untersteinach halt auch fränkisches Hinterland", sagt er beim Jubiläumsauftritt.
Seit zehn Jahren gastiert er jeweils am letzten Freitag im November im Tunnelsaal, zieht Besucher aus Schweinfurt und Bamberg in die Provinz.
"Begonnen hat das alles mit einem Brauereijubiläum", erzählt Goletz. Damals Hiernickel, jetzt Kulmbacher. "Es war Liebe nach dem ersten Stück. Wo gibt es denn noch so einen Saal, der so bewirtschaftet wird?" Was ihm dabei besonders mundet? - das Pfannenschnitzel. "Daran erkennt man man ein echte Wirtschaft", lobt er den Ibinder Gourmet-Tempel, dem er ein ganzes Lied widmet,weil "hier die Mundart noch echt gepflegt wird".