Der Konflikt um eine Betriebsratswahl bei der Uniwell Rohrsysteme GmbH im Eberner Stadtteil Eyrichshof, der in der Entlassung mehrerer gewerkschaftsnaher Mitarbeiter gipfelte, führte nun zu einer Solidaritätskundgebung auf dem Eberner Marktplatz, an der rund 130 Gewerkschafter und Mitarbeiter von Firmen aus Region teilnahmen.
Sie filmten um die Wette, die Kamerateams zweier Fernsehsender und ein Uniwell-Abteilungsleiter. Im Fokus hatten sie gemeinsam die Redner und rund 130 Zuhörer bei der Solidaritätskundgebung für die entlassenen Uniwell-Mitarbeiter. Immer wieder gefordert wurde die Rücknahme der Kündigungen und der Hausverbote sowie die Zulassung einer geregelten Betriebsratswahl. "Es ist nie zu spät", reichte der Zweite Bevollmächtigte der IG Metall-Verwaltungsstelle Bamberg, Dieter Reichert, verbal die Hand.
Die war erst in dieser Woche Frank Meixner vom evangelischen Dienst in der Arbeitswelt verweigert worden. "Wir haben die Entwicklung mit Sorge wahrgenommen und uns als Vermittler im Gespräch mit der Geschäftsleitungen abgeboten. Aber unsere Bemühungen haben nicht gefruchtet."
Auf Unverständnis stoßen beim ihm, so Meixner, die Hausverbote. "Mitarbeiter verdienen Respekt und ein rücksichtsloser Umgang mit den Gekündigten hat auch Einfluss auf die Restbelegschaft. Woher soll denn die Motivation kommen?"
Für die Entlassenen sprach Gabi Pfeufer: "Wir sind gerne zu Uniwell gegangen. Am Freitag habe ich und acht weitere ihre Kündigungen erhalten, weil wir ein gemeinsames Ziel hatten: Wir wollten einen Betriebsrat. Jetzt werden wir so hingestellt, als wollten wir der Firma schaden, dabei fordern wir nur das im Grundgesetz verbriefte Recht auf Mitbestimmung."
Der Erste Bevollmächtigte der IG-Metall-Verwaltungsstelle, Matthias Gebhardt, verwies auf die 47 Betriebe in seinem Zuständigkeitsbereich, die zwischen 15 und 7400 Mitarbeiter und Betriebsräte hätten. "Deshalb ist es nichts Unkeusches, wenn die Uniwell-Beschäftigten im Jahr 2012 ein Grundrecht einfordern. Ein Betriebsrat wird kommen und das wird auch die Geschäftsleitung noch einsehen."
In anderen Betrieben klappt's
Gehbardt weiter: "Die Zeiten der Gewerkschaftshasser sind längst vorbei und dies ist in der Region Bamberg auch nicht notwendig. Das zeigen die erfolgreichen Firmen mit Betriebsrat."
Keine Sozialauswahl
Angeprangert wurde von den Gewerkschaftssprechern auch die Tatsache, dass bei den Entlassungen keine Sozialauswahl vorgenommen wurde. "Vor Kündigungen hätten auch die Instrumente Arbeitszeitkonten und Kurzarbeit genutzt werden können", erklärte Dieter Reichert, der eine Betriebsratswahl unter einem neutralen Beobachter anbot, und: "Wenn die Kündigungen zurückgenommen werden, entfällt auch die Strafverfolgung."
Solidaritätsbekundungen übermittelten der Betriebsratsvorsitzende der Fränkischen Rohrwerke und der stellvertretende Vorsitzende bei FTE. Deren Tenor: "Unsere Firmen sind gerade wegen eines starken Betriebsrates erfolgreich." Für den DGB-Kreis zollte Norbert Zirnsak seinen Respekt vor " den Beschäftigten, die persönliche Nachteile in Kauf nehmen,um sich für eine Mitarbeitervertretung stark zumachen". Auch Pfarrer Martin Wissel aus Kirchlauter übermittelte Solidarität mit den Entlassenen.
lässt sich aber auch IHRE Aussage nicht, werter Domreiter.
Ich glaube nicht, dass man die Firme Thomann, die wohl in Privatbesitz steht und auch so geführt wird, mit großen Industrieunternehmen vergleichbar ist, wo die Stellenfluktuation wesentlich ausgeprägter ist, von Natur aus.
Oder empfehle ich Ihnen, sich mal in diversen Senioren- und Pflegeheimen umzuschauen. Hier könnte so mancher Betriebsrat helfen, dass das Paschagehabe der privaten oder auch von Organisationen eingesetzten Chefs wenigstens einigermaßen erträglich wäre. Ist es aber meist nicht.
Sicherlich schadet ein Betriebsrat einem Unternehmen nicht. Aber stehen Sie ruhig weiterhin zu Ihrer Position; und ich bleibe bei der meinigen.
Noch schlimmer als Ihr Beispiel mit den Verwaltungsmitarbeitern die sich anmaßen, Unternehmern Tipps zu geben ist: Wenn ein Fertig-Studierter mit knapp 30 in ein Unternehmen eintritt, dort gleich sein "Pöstchen" erhält und dann den Altgedienten erzählt, wo der Hammer hängt und was man über Jahre hinweg alles falsch gemacht hat. Frechheit ! Riesensauerei ! Und sonst nix.
Lassen Sie es sich weiterhin gut gehen.
Zunächst vielen Dank für den aktiven Dialog.
Finde ich klasse, auch mal die Meinung des Anderen zu respektieren.
Ich stimme Ihrer Ausführung in Sachen Altenheimen 100% zu.
Nur was können wir tun? Das frage ich mich wirklich.
Ich wäre an einem echten Gedankenaustausch mit Ihnen sehr interessiert.
Und zum Thema der Überbewertung von Absolventen: Das sehe ich auch so.
Ich kann Ihnen da von Gesprächen berichten, die an Überheblichkeit nicht zu überbieten sind.
Über eine PN von Ihnen würde ich mich sehr freuen.
Herzlichst und noch ein schönes Wochenende.
Ihr Domreiter
... Ich zitiere: "Unsere Firmen sind gerade wegen eines starken Betriebsrates erfolgreich." ... so so ... Dann schlage ich mal vor, diesen elementaren Baustein erfolgreichen Wirtschaftens gleich an Position 1 der herrschenden Lehrmeinung der BWL zu stellen ... Spielen andere Faktoren eigentlich auch irgendeine Rolle? ... Fragt doch mal, ob z.B. Unternehmen, wie Thomann in Treppendorf einen Betriebsrat haben? Und? Werden Mitarbeiter dort schlecht behandelt oder ist die Firma NICHT erfolgreich?
Ganz ehrlich: Ich kann´s nicht mehr hören und stehe zu meiner Position. Sollen gerade die BR-Gründer selbst eigene FIRMEN MIT (fest angestellten Vollzeit-) Mitarbeitern erfolgreich gründen und führen. Dann schaut die Welt nämlich ganz anders aus. Nämlich so, wie sie ist. Da krieg ich echt sooooooooo nen Kamm. Das ist genauso, wie Verwaltungsmitarbeiter, die sich anmaßen, Unternehmern Tipps geben zu wollen zum Thema Unternehmenserfolg. Frechheit! Riesensauerei!